Gemeinsam in einer Gruppe von bis zu fünf Personen begleiten wir Claire Harper, die zukünftige Profi-Detektivin, bei ihrem allerersten Fall. Miss Doyle, die Hauslehrerin des Mädcheninternats, wurde getötet. Während die restliche Lehrerschaft ratlos und die Mitschülerinnen aufgewühlt sind, behält Claire einen kühlen Kopf. Die herangeeilte Polizei findet sofort den "hundertprozentigen" Täter, den Sportlehrer Mr. Guilbert. Er wird verhaftet und abgeführt. Könnt ihr in all dem Treiben die richtigen Schlüsse aus den Hinweisen ziehen und gemeinsam den Fall lösen?
Suspects: Shakespeares Tränen ist der erste von drei neuen Teilen der Suspects-Detektivspiele, erschienen 2023 beim Kosmos Verlag. In der Spielschachtel befinden sich 55 Karten, ein Einleitungsblatt mit einem Fragebogen zur Ermittlung, drei Dokumente, ein Auflösungsblatt und eine Spielanleitung. Autoren sind Guillaume Montiage und Manuel Rozoy, während Émile Denis für Titelcover und Illustrationen verantwortlich ist. Die Spieldauer beträgt 90 bis 150 Minuten. Der Fall (wie alle anderen Suspects-Fälle) ist vollkommen eigenständig spielbar und in sich abgeschlossen. Kein Spielmaterial wird dabei beschädigt.
Die Suspects-Fälle spielen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, was nicht nur an Kleidungsstil und Einrichtung, sondern auch bei den Ermittlungen offensichtlich wird. Auch, dass der Mord in einem geschlossenen Raum, mit begrenztem Zeugenkreis stattfindet, erinnert an klassische Kriminalromane. Trotz dieser alten Zeitperiode konnten es die Autoren nicht lassen, die ein oder andere Anspielung an moderne Figuren im Spiel zu verstecken.
Nach einer Einleitung bekommt man auf dem Raumplan und dem Personenverzeichnis verschiedene Kartennummern angeboten, denen man nachgehen kann. Im Vergleich zu bereits erschienenen Suspects-Fällen haben sich die Spielregeln nicht verändert:
Jemand zieht die erste Karte des durchnummerierten Kartenstapels und danach steht es euch frei, welchen Spuren ihr als erstes folgen möchtet bzw. welche Kartennummer als nächstes aus dem Stapel gezogen und vorgelesen werden soll. Befragt ihr zunächst die Zeugen, untersucht den Tatort oder folgt ganz anderen Spuren. Mit jeder gelesenen Karte bekommt man nicht nur fallrelevante Informationen, sondern auch weitere Spuren (Karten), die man im Anschluss lesen kann.
Wer möchte, kann sich während der Ermittlungen Notizen machen (von der Komplexität ist dies aber keine Notwendigkeit). Ziel des Spiels ist es, das vorliegende Verbrechen aufzuklären. Dazu müsst ihr zu drei Zeitpunkten im Spiel Antworten auf die Fallfragen geben.
Das Spiel gliedert sich somit in drei Phasen. Die ersten Antworten müssen nach insgesamt 30 gezogenen Karten abgegeben werden, dann wieder nach 45 gezogenen Karten, und noch einmal, nachdem ihr alle Karten angesehen habt. Diese finalen Antworten entscheiden, ob ihr richtig oder falsch liegt. Für jede richtige Antwort am Spielende bekommt ihr Punkte. Habt ihr die richtige Antwort bereits in einer der ersten beiden Antwortphasen notiert (und seid zwischendurch nicht davon abgewichen) gibt es am Spielende mehr Punkte, da ihr sozusagen früher den Durchblick hattet, bzw. Claire Harper damit schlauer als die Polizei war.
Die Fallfragen lauten:
Zum Titel: Der Titel Shakespeares Tränen bezieht sich nicht nur auf den weltberühmten britischen Schriftsteller, welcher für das Opfer Miss Doyle einen hohen Stellenwert hatte, sondern auch auf den Namen ihrer Hauskatze. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht gesagt – sonst fließen noch Tränen ...
Voraussichtlich diesen September erscheint dann der zweite Teil dieser neuen Reihe mit Claire Harper – er trägt den Namen: Suspects: Mörderischer Marathon.
Und wer bereits jetzt noch mehr von den Suspects-Spielen wissen möchte, dem sei ein Blick auf unsere Rezension der vorherigen Suspects-Fälle geraten.