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Im Portrait: Bestsellerautorin Uschi Zietsch

"Geduld ist die allererste Regel des Handwerks" Teil 2

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Kategorie: Interview Literatur

Im ersten Teil des Interviews haben wir bereits erfahren, dass der Weg von Uschi Zietsch sowohl als Autorin als auch als Verlegerin ein herausfordernder gewesen ist, die Liebe zur Phantastik aber stets ihr Motor war, um weiterzumachen. Im zweiten Teil werfen wir nun einen Blick auf Uschi Zietschs weitere Tätigkeiten, wie ihre Arbeit in einer Literaturagentur oder als Stand-Up-Comedian, erkunden uns nach allen Regeln der Schreibkunst und fragen nach, wie der private Alltag mit Hund, Katze und Stoppelhopsern im Hause Zietsch abläuft.

Ann A. Kalliope (ZWO): Wir haben letzte Woche bereits darüber gesprochen, wie deine Arbeit als Autorin und Verlegerin aussieht. Kommen wir nun zu deinen weiteren Tätigkeiten: Du arbeitest zusätzlich auch als Lektorin und bei einer Literaturagentur. In welcher Position bist du dort tätig?

Uschi Zietsch: Ich mache die Verwaltung in der Literaturagentur Ashera, wir haben ja mittlerweile über 100 Autor*innen unter Vertrag, stemmen das aber nach wie vor zu zweit. Alisha Bionda ist für die Projekte zuständig, was natürlich die Hauptarbeit ist, es ist ja ursprünglich auch ihre Agentur. Als das Volumen wuchs, brauchte sie Unterstützung, und so wurde ich Partnerin. Ich kümmere mich um die Verträge, die Abrechnungen, die Auszahlungen, eben das gesamte Kaufmännische.

Ann (ZWO): Dann kennst du also das Auswahlverfahren, ob eine Geschichte veröffentlicht werden sollte oder nicht, von allen möglichen Seiten. Jeder der schon mal eine Geschichte irgendwo eingereicht hat, kennt das nervenzerreißende Warten auf eine Antwort. Die Freude, wenn sie angenommen wird, die Enttäuschung, wenn sie abgelehnt wird. Wurden denn Geschichten von dir abgelehnt oder werden sie es? Wie gehst du mit Absagen um?

Uschi: Ja, ich kenne durch die vielen verschiedenen Tätigkeiten mittlerweile alle Seiten recht gut aus den über 35 Jahren Berufserfahrung in dieser Branche. Und natürlich habe ich in all den Jahrzehnten – und natürlich auch vor der Erstveröffentlichung – jede Menge Absagen kassiert. Allerdings bekommt man meistens keine Begründung der Ablehnung – falls man überhaupt was hört. Eine Absage tut immer weh, auch mir nach all den Jahrzehnten noch, gehört aber zum Geschäft. Davon darf man sich nicht vom Weg abbringen lassen, auch wenn der Frust wächst. Das geht jedem so, der einen künstlerischen Beruf ausübt. Bei Schauspielern, Musikern, Form- und Bildgestaltenden ist das nicht anders. Geduld ist die allererste Regel des Handwerks, die zweite ist: niemals aufgeben. Hätte ich das damals nach meiner Erstveröffentlichung (oder auch vorher schon) getan, würden wir heute kein Interview miteinander führen.

Ann (ZWO): Es helfen da meist ja nur zwei Dinge: Weitermachen und üben bzw. besser werden. Das kann man allein versuchen oder sich Tipps von Profis wie dir holen. Du gibst nämlich auch Schreibseminare. Sicher kannst du jetzt hier nicht ins Detail gehen, aber kannst du einige Basistipps zum Schreiben verraten, an die du dich selbst hältst?

Uschi: Ganz genau, wie du es mit den zwei Dingen sagst. Das steht ganz oben als Leitsatz.
Die ersten beiden Regeln habe ich oben schon genannt. Als drittes kommt das Handwerk. Wer sein Handwerk nicht beherrscht, wie den Spannungsbogen und den Dreiakter, kann nicht frei fabulieren oder Experimente wagen. Man fällt nicht als Dichter vom Himmel und ist perfekt, bis dahin ist es ein langer Weg. Deswegen die vierte Regel: Üben. Üben. Üben. Schon allein, um seinen eigenen Stil und Stilsicherheit zu finden. Und als fünfte: Struktur. Ohne die irrt man ziellos durch die Geschichte und kommt nie an. Man stoppelt irgendwie an einem Puzzle, anstatt eine Gussform zu erstellen. Sechstens: Disziplin. Bleib dran! Siebtens: Zuhören, was ein Profi dazu (und überhaupt) zu sagen hat. Nicht beleidigt sein, sondern lernen. Sich weiterentwickeln. Achtens: Ohne Lektorat geht gar nichts, bei niemandem. Man muss die Anmerkungen nicht übernehmen, doch sie sind sehr wertvoll, die eigene Geschichte aus äußerer Warte und Distanz eines Profis zu sehen. Viele Autor*innen hassen ja das Überarbeiten nach dem Lektorat. Ich liebe es. Ich tauche nochmal in die Geschichte ein, entdecke meinen Murks und forme aus dem Rohmaterial das fertige Gebilde. Und ich lerne auch mit 60 Jahren immer noch Neues dazu. Faszinierend! Neuntens: Geduld. Zehntens: Geduld.

Ann (ZWO): Geduld ist sicher etwas, was generell wichtig ist und bei allem hilft, was man im Leben so tut. Apropos: Du bist ein sehr vielseitig interessierter und begabter Mensch. Selbst als Reisefotografin hast du dich schon ausgetobt und deine Bilder sind in Zeitschriften wie JOY und SHAPE abgedruckt worden. Eine weitere Spielwiese von dir ist die Bühne. Du bist seit einigen Jahren mit deinem Bühnenpartner Andi Wolz als das Stand-up-Comedian-Duo "Außer&Irdisch" unterwegs. Wie hast du dein humoristisches Bühnentalent entdeckt und willst du zukünftig Komikern wie Michael Mittermeier oder Kaya Yanar Konkurrenz machen?

Uschi: Wäre ich 15 Jahre jünger, dann hätte ich jetzt "ja" gesagt - aber natürlich auch das nur sehr augenzwinkernd. Ich denke, mein komödiantisches Talent ist schon sehr, sehr begrenzt. Ich bin überhaupt nur draufgekommen, weil es eben in München diesen Poetry-Slam für Science Fiction gab, zu dem ich eingeladen wurde, mitzuwirken. Meine erste Bühnenerfahrung diesbezüglich hatte ich auf dem letzten Perry-Rhodan-WeltCon gesammelt, als ich spontan für die Abendshow einen Sketch schrieb, mit Leo Lukas besprach und die schrille Figur der Außerirdischen "Enervira Bombasta" mit ihrem Galaktischen Zoo schuf. Der Auftritt fand viel Beifall und hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich für die Einladung zu dem Münchner Slam zusagte und dafür einen weiteren Sketch schrieb – mit einer neuen Figur, der Levia Magath. Auch das kam richtig gut an – sodass ich Andi fragte: "Der Sketch ist prima, aber eigentlich für zwei. Ich möchte auch gern weiterhin auftreten, aber nicht allein. Hast du Lust, mitzumachen?" Ich wusste, dass Andi in jungen Jahren ebenfalls schon für Sketche auf der Bühne gestanden hatte. Und da wurde Außer&Irdisch geboren. Aber nun ist es so, dass sowohl Andi als auch ich sehr eingebunden sind in unsere sonstigen Tätigkeiten, dass wir nur gelegentlich ein Programm machen können. Und Corona hat ja ohnehin eine Menge zertrümmert. Aufgegeben haben wir aber nicht!

Das Stand-Up-Comedian-Duo "Außer&Irdisch"

Ann (ZWO): Und das wäre auch schade! Bei dieser beeindruckenden Bandbreite an Tätigkeiten fragt man sich dann aber schon, wie du das alles unter einen Hut bekommst. Sind Struktur und Organisation bei dir alles oder bist du eher der Typ, der sich morgens nach dem Aufstehen fragt: "Was könnte ich denn heute mal machen?"

Uschi: Dazu komme ich gar nicht, mich das zu fragen, denn die Hunde wecken mich: Klo. Hunger. Also füttere ich die ganze Tiermannschaft einschließlich der Pferde, bevor ich überhaupt ins Bad gehe. Ich wurde ja als Kind zu strenger Disziplin und stetiger absoluter Korrektheit erzogen, sodass ich früher eigentlich sehr unbeweglich und unflexibel war und alles immer in Strukturen pressen musste. Es hat lange gedauert, das aufzubrechen und Strukturen dort anzuwenden, wo sie notwendig sind: Versorgung der Tiere, bei der Arbeit, sei es als Autorin, Verlegerin, für die Agentur, Lektorin … wenn ich viel auf einmal habe, stelle ich da schon einen Arbeitsplan nach Prioritäten und Terminen auf.
Aber abseits davon habe ich mich inzwischen, und darauf bin ich stolz, zum verwirrten Alltagschaoten entwickelt und frühstücke schon auch mal im Pyjama, und ich entscheide spontan, wenn irgendwas tolles per WhatsApp kommt, wie etwa von der Nachbarin: "Wahnsinnswetter – gehen wir ne kurze Runde raus?" Bedeutet: Mit den Stoppelhopsern galoppeldihoppel raus ins Gelände.
Carpe diem passt auch in strenge Strukturen hinein, wenn man will, und hilft dazu, jeden Tag so positiv wie möglich zu verbringen. Na gut, fast jeden Tag, denn wenn ich bei einem Perry Rhodan Roman in den letzten Zügen liege und der Abgabetermin gerade an mir vorbeisaust, arbeite ich panisch durch, sehe und höre nichts, und beende erst morgens um drei oder so, wohl wissend, dass spätestens um sieben einer der Hunde ruft: "Bin wach – wer noch?" Obwohl, an solchen Tagen dann eher um sechs, ist klar, oder?

Ann (ZWO): Klar! Dann gibt es neben dem Schreiben und deiner ausgeprägten Liebe für die Phantastik tatsächlich noch Zeit für andere Dinge. Du hast also "echte" Steckenpferde, die du wirklich nur als Hobby betreibst?

Uschi: Ich habe meinen kleinen Hof mit den Pferden und diversem anderen Getier, das ist meine Auszeit, meine frische Luft, meine Bewegung, mein Fitnesstraining. Vor allem, wenn ich bei den Pferden bin, verlangen die hundertprozentige Aufmerksamkeit. Da kann man keine Gedanken an die Arbeit wälzen, und das ist dann echte Erholung. Wobei, auch hier haben sich ja schon Arbeit und Freizeit vermischt, durch Auftritte bei Pferdeshows und den Szenarien, die ich dafür geschrieben habe.
Abends nehme ich mir immer meine halbe Stunde Lesezeit im Bett, manchmal auch mehr, wenn ich es schaffe und nicht vorher einschlafe. Sonst komme ich nicht zum Lesen, aber das ist mir so wichtig wie eh und je.

Ann (ZWO): Aber all das schüttelt man ja alles nicht mal eben aus dem Ärmel. Wie schaffst du dein Pensum? Wie kann man sich einen Tag im Leben von Uschi Zietsch vorstellen?

Uschi: Einiges habe ich ja schon erwähnt. Ich gönne es mir heutzutage, nicht vor halb acht aufzustehen (egal wer vorher aufs Klo muss). Dann werden erst mal die Tiere versorgt, dann bin ich dran, und wenn mein Mann da ist, Frühstück mit ihm zusammen. Dann bringe ich die Pferde bei guter Wetterlage auf die Koppel. Und danach geht es dann an den Schreibtisch und erst mal Mails sichten und WhatsApp abrufen. Je nachdem, was alles reingekommen ist, wird dann die Reihenfolge der Arbeit festgelegt. Zuerst Agentur, dann Verlag, oder umgekehrt. Erst wenn das Tagesgeschäft erledigt ist, dann ist es meistens schon mittags, gibt es den Lecker für die Hunde und Katzen und für mich Kaffee, und danach geht es ans Schreiben. Im Winter ab fünf gibt es Futter für alle und die Pferde werden geholt und versorgt, dann sitze ich nochmal am PC bis meistens halb elf, je nachdem, wann mein Mann aus der Arbeit kommt. In den Pausen schmeiße ich mal eine Wäsche in die Waschmaschine, und den Haushalt vernachlässige ich meistens extrem, weil ich darin einfach nur schlecht bin und keine Lust dazu habe. So vergehen sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, unterbrochen nur von gelegentlichen kurzen Urlaubsreisen oder Tagen, an denen ich mich mehr der Freizeit widme, wie etwa Kino, Kaffeetrinken mit Nachbarinnen und so was, aber das kommt nur alle paar Wochen vor.

Ann (ZWO): Neben diesem Alltag gibt es dann immer wieder Tage, wie die an denen dir ein Preis verliehen wird. Das, dein eigener Verlag und die unzähligen Geschichten selbst gehören auf jeden Fall zu den sichtbaren Highlights deiner Karriere. Welche Situationen und Ereignisse gehören noch dazu und welche persönlichen Ziele träumst du noch zu erreichen?

Uschi: Ich hätte da schon noch ein paar Geschichten, die ich gern schreiben und herausbringen möchte. Ansonsten habe ich eigentlich alles erzielt, was auf meiner Karriereliste stand, und auch privat sehr viel erreicht. Meine Träume handeln hauptsächlich davon, mal an dem einen oder anderen Tag keinen Termindruck zu haben und in meinem Garten die Sonne zu genießen und herumzugammeln ohne schlechtes Gewissen oder Druck. Nur, dann werde ich vermutlich so irritiert davon sein, weil es so ungewohnt ist, dass ich es gar nicht genießen kann und mir doch den PC zum Arbeiten hole. Grins!

Ann (ZWO): Du bist durch deine Arbeit sehr vielen Menschen begegnet und hast sehr viele kennengelernt. Gibt es ein oder zwei Erlebnisse, bspw. mit Kolleg*innen oder Fans, die dir dabei besonders in Erinnerung geblieben sind, weil sie dich besonders tief berührt haben?

Uschi: Oh, das ist sehr schwer. Es gibt so viele Erlebnisse, an die ich mich gern erinnere, die aber mehr Emotionen entsprechen und schlecht in Worte gekleidet werden können. Hauptsächlich dann, wenn sich jemand freut, mich zufälligerweise persönlich zu treffen, weil er meine Bücher mag. Oder auch gezielt einen Riesenstapel Bücher anschleppt, weil derjenige weiß, dass ich vor Ort bin, und um Signierung bittet. Dann gibt es berührende Mails von Leser*innen, wenn sie mir erzählen, was die eine oder andere Szene oder auch ein Werk bei ihnen bewirkt hat (z. B., dass sie zu Tränen gerührt waren). Natürlich ist es auch großartig, auf einem Perry-Rhodan-WeltCon oder auf der FedCon/MagicCon auf der Bühne vor 2000 oder 3000 oder noch mehr Leuten stehen zu dürfen und den Applaus, manchmal auch Standing Ovations, zu empfangen.

Ann (ZWO): Aufgrund der aktuellen Lage sprechen wir es auch diesen Punkt noch kurz an. Bereits im dritten Jahr dreht sich die Welt, direkt oder indirekt, vor allem um ein Thema: Corona. Wie hat sich Corona auf deine derzeitige Arbeit und dein Leben ausgewirkt?

Uschi: Dem Verlag hat es erstaunlicherweise nicht so sehr geschadet, erst jetzt schlägt es so langsam durch, weil die Leute Nachholbedarf in anderen Freizeitaktivitäten haben. Bei Perry Rhodan ist alles unverändert geblieben – und bei der Agentur gab es weiteren Aufschwung. Mein Leben hat sich insofern verändert, weil wir die wenigen Freizeitaktivitäten wie Essengehen nicht mehr ausüben konnten und im ersten Jahr Motorradfahren verboten war, aber das hat uns nur minimalst belastet. Wir haben ja das Glück mit unserem kleinen Hof, unsere Tiere waren da, und wir konnten im Garten sitzen, oder ich im Garten arbeiten. Da ich ohnehin immer so viel zu tun habe, sind mir die Einschränkungen kaum aufgefallen.

Ann (ZWO): Unabhängig von solch einem Ereignis, ist es spannend zu erfahren, wie sich die Phantastik aus deiner Sicht verändert hat. Du hast im Laufe der Zeit Trends kommen und gehen gesehen. Gibt es Entwicklungen, die du besonders gut findest oder bedauerst und ist gerade aktuell bzw. könnte demnächst wichtig werden?

Uschi: Es gibt zwei wichtige Entwicklungen im 21. Jahrhundert: Die digitale Welt zum eBook und daraus resultierend das Selfpublishing. Das hat nicht nur die Verlage, sondern auch die Buchhandlungen gewaltig umgekrempelt und zum Umdenken gezwungen. Die Großverlage wollten lange nichts von dem neuen Medium wissen, während völlig unbekannte Selfpublisher schon mit fünf- und sechsstelligen Absatzzahlen mühelos an ihnen vorbeigezogen sind.
Fabylon, der die ersten eBooks 2010 produziert hat, hat beispielsweise schon vor Jahren insgesamt über sechsstellig bei den eBooks erreicht – Hauptseller sind Die Chroniken von Waldsee –, was im Bereich der Printausgaben absolut undenkbar war und ist. Da lassen wir die Champagnerkorken von Magnumflaschen knallen, wenn wir die vierstelligen erreichen.
Was die Trends betrifft, so befindet sich die Fantasy ohnehin immer in einer Sinuskurve. Kommt etwas Berühmtes auf die Leinwand, zieht sie nach oben, ist das vorbei, flacht die Kurve auch schon wieder rasch ab. Derzeit befinden wir uns mal wieder in einer Flaute. Ich habe das seit Mitte der 80er so oft erlebt, dass ich längst nicht mehr darüber nachdenke. Bei Fabylon hat mich der Mainstream sowieso nie interessiert.
Bei der Science Fiction ist das anders. Was in der allgemeinen Belletristik von bekannten Autor*innen gebracht wird, läuft gut bis Bestseller – ansonsten bleibt es eine literarische Nische, obwohl die Beliebtheit im filmischen Medium seit vielen Jahrzehnten ungebrochen ist und derzeit durch die Streaming-Plattformen noch erheblich an Zuwachs gewinnt.
Die Dark-Genres wie Horror & Co sind ungebrochen, sie haben selten starke Ausschläge nach oben, kaum nach unten, sondern ihre Fangemeinde und bleiben weitgehend stabil.
Alles, was dazwischenliegt, vor allem mit Romance-Charakter, befindet sich in einem guten Mittelfeld. Das wird immer gelesen.

Ann (ZWO): Kurz vor Schluss möchte ich dir noch eine ganz spezielle Frage stellen: Wenn du es dir aussuchen könntest und für ein oder zwei Tage ein Charakter aus einer Geschichte sein könntest, welche Figur wärst du gerne?

Uschi: Ha, das ist schwer. Da ich meinen liebsten Figuren immer besonders viel Leid zufüge (und sie ab und zu auch mal umbringe), bin ich gar nicht so sicher, ob ich da überhaupt eine gute Wahl treffen könnte. Deswegen mache ich es mir einfach: Der Schattenluchs Graum aus den Chroniken von Waldsee, dem hab ich glaub ich am wenigsten bis gar nichts angetan, und der ist sehr cool, immer an vorderster Front, kann sehr viel und hat natürlich ein superflauschiges Fell, das man gerne krault.

Ann (ZWO): Und zum Ende interessiert uns natürlich noch, was wir in der nächsten Zeit von dir erwarten können. Welche Projekte liegen aktuell an?

Uschi: Ich bin dabei, ein paar Sachen in diversen Genres – hauptsächlich Krimi, auch Cosy Crime, zu bearbeiten. Ich habe da bereits zwei bis drei dramatische bis komisch-bayerische Ideen, die schon vom Exposé her fertig sind und von denen auch einiges an Text steht. Nur die Zeit, die Zeit fehlt halt wie so oft … doch ich bleibe dran. Außerdem möchte ich mit Das Reich Albalon Band 3 und 4 fortfahren und bin dabei, die Serie Schattenlord in vollkommen neu bearbeiteter Form aufzulegen. Das alles dauert natürlich ein paar Jahre, doch die Arbeitsmappen dafür liegen bereit.

Ann (ZWO): Liebe Uschi, ganz herzlichen Dank für dieses schöne Gespräch, für die Einblicke in dein Leben und das du deine Erlebnisse hier mit uns geteilt hast. Alles Gute auch weiterhin und wir freuen uns noch auf viele phantastische Geschichten von dir!

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