Wir wissen alle, was ein Drache ist. Aber wie es eigentlich zu dem Bruch zwischen Drachen und Menschen kam, was Drachen in der Schule alles lernen und was sie wirklich am liebsten futtern, das und mehr erfahren wir im bunten Wimmelbildbuch.
Ohne lange Vorworte geht es auch gleich auf den ersten Seiten zur Sache. Auf großen, festen und dicken Seiten, die auch kleine Hände leicht umblättern können, beginnt das Abenteuer der Drachengeschichte.
Zunächst lernen wir etwas über die Anatomie und die verschiedenen Arten der Drachen. Anschaulich und kindgerecht illustriert ist das Innenleben bebildert und die verschiedenen Merkmale erläutert. Die sind zum Teil aus reiner, aber kindgerechter Phantasie entnommen, teils aber auch an echte Speziesmerkmale angepasst. So haben Flugdrachen natürlich Flügel, während Wasserdrachen Schwimmhäute zwischen den Zehen haben.
Aber nicht nur die Biologie der Drachen wird thematisiert, auch das Leben und die Charaktere der verschiedenen geflügelten Wesen. So lernen wir etwas über die Geschichte, den großen Bruch zwischen Menschen und Drachen und was Drachenkinder in der Schule alles lernen.
Während das Cover noch vergleichsweise ruhig aussieht, macht „Was für unfassbare Sachen echte Drachen gerne machen“ im Inneren der Kategorie Wimmelbildbuch alle Ehre. Große und kleine Elemente wechseln sich ab und es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Bei kürzeren Sessions kann man sich also auf die offensichtlicheren Erklärungen reduzieren oder bei längeren Leseeinheiten die volle Bandbreite der Erkundung anbieten. So kann man nicht nur viel Zeit mit dem Buch verbringen, sondern erspäht auch bei wiederholten Lesedurchgängen etwas, was man zuvor noch nicht gesehen hat.
Das große Format erleichtert das Platzieren von vielen unterschiedlichen Elementen und vertieft die Erfahrung des Entdeckungsabenteuers zusätzlich. Auch die dicken Seiten können gut gegriffen und leicht umgeblättert werden, sind gleichzeitig außerdem so robust, dass sie nicht ganz so schnell einreißen.
Die Illustrationen sind kindgerecht und humorvoll angelegt, die Texteinheiten enthalten Themen, mit denen sich Kinder ab 4 Jahre gut identifizieren können.
Zwischendurch tauchen Wörter auf, die wir zunächst nicht kindgerecht vermuten, so z. B. „Dekret“ oder „Orthographie“. Mit vier Jahren haben Kinder zwar noch kein wirkliches Verständnis für diese abstrakten Begriffe, aber sie wecken die Neugierde und fordern zur Interaktion und dem Nachfragen auf. So werden Eltern und Kinder gleichermaßen dazu animiert, sich mit unbekannten Begriffen auseinanderzusetzen bzw. diese altersgerecht erklären zu müssen. Auch wenn das auf Anhieb nicht gelingen mag, werden Kinder mit solchen Wörtern bereits vertraut gemacht, bis sie dann in einem späteren Alter in den Alltag integriert werden können.