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Versailles – Staffel 1

Zwischen Sex und Intrigen – das Leben von Ludwig XIV am Hof von Versailles

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Kategorie: Filme

Als eine der teuersten TV-Produktionen Europas soll sich "Versailles" mit amerikanischen Serien messen können. Dafür wurden für die zehn Episoden der ersten Staffel – und hoffentlich auch darüber hinaus – einige bekanntere Serienstars gecastet. Unter anderem George Blagden (Vikings), Alexander Vlahos (Merlin) und Lizzie Brocheré (American Horror Story). Für die Drehbücher und die Produktion sind Simon Mirren, David Wolstencroft, Jalil Lespert, Christoph Schrewe, Thomas Vincent und Daniel Roby verantwortlich. Zwar keine allzu großen Namen, aber da ist doch einiges an Potential vorhanden.

Historische Serien erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit und die europäische Geschichte bietet genug Schauplätze und historische Fakten, um auch einige davon zu erschaffen. Nachdem das englischen Königshaus und berühmten Persönlichkeiten der nordischen Geschichte betrachtet wurden, richtet sich der Blick nun nach Frankreich, an den Hof von Ludwig XIV.

Die erste Staffel in der Kurzzusammenfassung

Zu Beginn der Serie entscheidet sich Ludwig XIV dafür, seinen Regierungssitz von Paris nach Versailles zu verlegen. Dazu müssen jedoch ein altes Jagdschloss zum Königshaus ausgebaut werden, die Adligen seine alleinige Macht akzeptieren und einige Angelegenheiten im Ausland geregelt werden. Die Entscheidung für Versailles empfinden viele seiner Anhänger als Angriff auf ihre Macht und so muss sich Ludwig ihrer Treue sicher sein und unliebsame Adlige aussortieren. Dazu führt er einen sogenannten Adelsnachweis ein, den jeder Adlige, der bei Hofe eine Rolle spielen will, vorlegen muss, um seine Abstammung zu beweisen. Die ersten Intrigen werden gesponnen und es ist kein Wunder, dass es einige Hindernisse zu bewältigen gibt. So wird auf der Straße von Paris nach Versailles eine Adelsfamilie ermordet und die Angst vor einer Reise in den neuen Regierungssitz nützt dabei nur den Gegnern des Königs.

Gleichzeitig kümmert sich der Bruder des Königs, Philippe, um die Probleme außerhalb von Frankreich und ist dabei so erfolgreich, dass der König ob der Erfolge und des Jubels der Massen eifersüchtig wird und bald nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann.

Aber auch Giftanschläge, Affären und die Vermählung von Ludwigs Schwester mit dem englischen Königshaus bieten genug Zündstoff und Material für eine spannende erste Staffel.

Regie und Schauspielerei

Wie bereits geschrieben, konnten George Blagden (Vikings), Alexander Vlahos (Merlin) und Lizzie Brocheré (American Horror Story) als Aushängeschilder für die Serie gewonnen werden. Daneben gibt es aber auch einige, die sich hier einen Namen machen können. Die Britin Anna Brewster, bisher eher unbekannt, spielt die Rolle der Madame de Montespan, der Mätresse von Ludwig XIV, und ist dabei wirklich äußerst gut. Nicht weniger gut spielt Noémie Schmidt die Schwester des Königs und ich bin mir sicher, dass wir auch von ihr zukünftig noch mehr sehen werden.

Insgesamt spielen alle Schauspieler ihre Rollen gut, allerdings wirkten die gespielten Szenen oft wie auf einer Theaterbühne und nicht wie im Fernsehen. Hier hätte ich mir mehr Eingriffe der Regie gewünscht und weniger Freiheit bei den Schauspielern.

Auch die Drehbücher, für die Simon Mirren, David Wolstencroft, Jalil Lespert, Christoph Schrewe, Thomas Vincent und Daniel Roby verantwortlich sind und waren, hätten, aufgrund der schieren Masse an historischen Daten und den damit verbundenen Möglichkeiten mehr bieten können als nur zu viel Sex und Intrigen. Hier wurde viel Potential liegengelassen, aber vielleicht bietet die zweite Staffel in dieser Hinsicht ja mehr an. Vielleicht hat man auch einfach nur gehofft, dass Skandale, wobei Sex in Serien mittlerweile kein Skandal mehr ist, zu mehr Erfolg führen kann. Zugute halten muss man den Autoren, dass sie den historischen Unterbau gut verwendet haben, auch wenn Details fehlen.

Kostüme

Normalerweise ja als eher kleiner Punkt angesehen, möchte ich mich jedoch als Historiker positiv zu den Kostümen äußern. Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben, es gelingt eine historisch korrekte Darstellung, die man sonst vielleicht nur in Dokumentationen oder im Museum so sieht. Wer also schon immer mal wissen wollte, was die Damen und Herren in den Jahrzehnten vor der Revolution getragen haben, der sollte hier einen Blick riskieren.

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