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Unsolved – Der Jagd-Unfall

Von Jäger und Gejagten

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Eine gemischte Jagdgesellschaft zieht gemeinsam los, um Wildschweine zu erlegen. Man hört einen Schuss und die Leiche eines Mannes wird gefunden. War es lediglich ein Jagd-Unfall? Zeit zu ermitteln – und zwar nur mit Bildern als Hinweisen!

Unsolved - Der Jagd-Unfall ist der erste Fall einer neuen Krimispiel-Reihe, erschienen bei Amigo Spiele. Frederic Moyersoen ist der Autor und Michael Menzel kümmert sich um die Grafiken. Menzel ist vielen Brettspielenden ein Begriff; nicht als Illustrator, sondern als Spieleautor von Die Legenden von Andor und Die Abenteuer des Robin Hood. In der Spieleschachtel enthalten sind 48 Bildkarten (das Herzstück des Spiels), 2 Deckkarten (die lediglich als Spoilerschutz dienen) und 3 Umschläge, jeweils einer mit Lösungen für das aktuelle Kapitel. Jedes Kapitel hat eine vorgeschlagene Spieldauer von circa 45 Minuten, womit man bei drei Kapiteln auf 135 Minuten kommt. Krimispiele gibt es etliche auf dem deutschen Spielemarkt. Oft haben diese ein Alleinstellungsmerkmal, was sie leicht von den Konkurrenten unterscheidet. Bei der Unsolved-Reihe – wenn noch weitere Fälle folgen werden – bekommt ihr dagegen Bilder präsentiert und müsst mit diesen die Fälle lösen. “Harte Fakten”, also Informationen in Textform, findet man hier nicht. 

Die Spielregeln

Bei Unsolved - Der Jagd-Unfall versucht ihr – kooperativ oder in Teams – auf die fünf Fragen jedes Kapitels die richtigen Antworten zu finden. Diese sind immer gleich, unabhängig vom Kapitel:

  • Wer ist das Opfer auf der Startkarte des Kapitels?
  • Wer ist für den Tod des Opfers verantwortlich?
  • Wie ist das Opfer zu Tode gekommen bzw. was ist die Tatwaffe?
  • Warum musste das Opfer sterben? Was sind die Hintergründe oder Motive?
  • Welche Hinweise und Beweise sprechen für euren Verdacht?
  • Eure Antworten schreibt ihr auf einen Zettel und vergleicht sie nach dem Lesen der Lösung aus dem Umschlag mit den richtigen Antworten. Für jede richtige Antwort bekommt ihr zwei Punkte; bei falschen Antworten müsst ihr hingegen einen Punkt abziehen. Dieses Spiel besteht aus drei Kapiteln, die teilweise aufeinander aufbauen. Zum Spielen eines Kapitels werden die sechs Bildkarten des entsprechenden Kapitels und die 30 Basis-Bildkarten benötigt. Dabei ist immer eine der sechs Bildkarten der Kapitel mit einer speziellen Rückseite versehen. Diese Karte ist die Startkarte, welche nach dem Mischen der restlichen 35 Karten oben auf das Kartendeck platziert wird.

    Eine Startperson, die “Ermittlungsleitung”, wird bestimmt und jede und jeder erhält eine Karte vom Kartendeck. Man darf offen über die Inhalte der eigenen Karte sprechen, sich Notizen machen und wenn alle soweit sind, rotieren die Handkarten nach links zur nächsten Person. Haben alle Spielenden alle Karten der aktuellen Runde gesehen, besteht die Möglichkeit, besonders wichtige Karten offen in die Tischmitte auszulegen. Dort bleiben sie bis zum Kapitelende. Jedoch dürfen nur zwölf Karten offen ausgespielt werden und wie bei so manchem Spiel gibt es die Regel: “Was liegt, das liegt!” Danach wird die Person zur Linken die neue Ermittlungsleitung und verteilt die nächste Runde an Karten. Dieser Mechanismus wird wiederholt, bis alle Karten entweder in der Tischmitte oder auf dem Ablagestapel liegen. Im Anschluss daran folgt eine letzte Diskussionsrunde und man beantwortet die fünf Ermittlungsfragen. 

    (Jagd-)Sport ist Mord

    “(Jagd-)Sport ist Mord” – dieser Spruch soll sich für einige Figuren in diesem Spiel als wahr offenbaren. Denn nachdem ihr die fünf Fragen für den ersten Fall gelöst habt, werden sechs Karten ausgetauscht. Nach Kapitel 1 werden somit die sechs Karten zu Kapitel 1 aus dem Deck anhand der Nummern auf der rechten unteren Seite entfernt, dafür werden die sechs Karten zu Kapitel 2 zum Deck hinzugefügt. Die Startkarte von Kapitel 2 wird oben auf das gemischte Kartendeck platziert und eine neue “Ermittlungsleitung” wird bestimmt. 

    Die Jagd verdirbt nicht den Charakter, sie offenbart ihn.

    Unsolved ähnelt mit diesem Spiel-Design – Karten anschauen, überlegen, welche man davon offen ausspielen soll und anschließend kooperativ Fragen beantworten – den Spielen der Sherlock-Reihe von Abacusspiele. Im Vergleich zu Sherlock kann man jederzeit offen miteinander über die Details der Karten sprechen, muss keine Texte lesen und die Fragen sind weniger (5 im Vergleich zu 10) und bereits im Vorfeld festgelegt. All diese Elemente sorgen dafür, dass Unsolved - Der Jagd-Unfall sich schneller und einfacher spielen lässt. Zusätzlich steht auf der Schachtel von Unsolved 16+ als Altersempfehlung. Dies liegt primär an den inkludierten “Erwachsenenthemen”, weniger an der Schwierigkeit der drei Kapitel.

    Fragt sich abschließend, ob die Unsolved-Reihe nach diesem Start erfolgreich weitergehen wird? Da man drei Fälle erhält, die miteinander in Zusammenhang stehen und zeitlich aufeinander folgen, wirken die Zeichnungen und das “Wald-Setting” der Jagd von Michael Menzel wie eine “Serie”, die man sich gerne gemeinsam ansieht. Diese Idee weckt das Interesse an Fortsetzungen. Die Idee, das Spiel bewusst nicht mit seitenlangen Texten zu überfrachten ist nicht schlecht. Allerdings sinkt nach dem 1. Kapitel sowohl die Spielzeit als auch die Spannung. Hier hätte man sich mehr Tiefe gewünscht. So endet das Spiel nach dem 3. Kapitel eher lieblos.

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