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Talus - Die Runen der Macht

Magiegeladenes Spiel um Macht und Herzenswünsche

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Kategorie: Literatur

Nach der Dilogie um den mächtigen Zauberwürfel Talus kehren wir zurück in die Unterwelt, um Jessica und Emily bei ihrem nächsten Abenteuer zu begleiten. Ihre Herzenswünsche scheinen nicht mehr erfüllbar, nachdem der Würfel verloren ist. Oder doch?

Der Würfel Talus hatte einen Makel: Zwar konnte er die Herzenswünsche derjenigen erfüllen, die ihn würfelten, doch zu einem hohen Preis. Gleichzeitig mit dem größten Glück wurde auch die größte Angst der Wünschenden zur bitteren Wahrheit. In der vorausgehenden Dilogie mussten die Hexen der Unterwelt von Edinburgh bereits diese Erfahrung machen – und darunter leidet nun die ganze Gemeinschaft. Dennoch streben weiterhin einige nach der Macht des Würfels. Zu groß ist die Verlockung, die er mit seinen Möglichkeiten mit sich bringt.

Herzenswünsche und ihre Nachteile

Emily und Jessica, die nach dem Fall des Würfels in der Unterwelt geblieben sind, mussten ebenfalls auf die Erfüllung ihrer Herzenswünsche verzichten, nachdem Talus in Sicherheit gebracht wurde. Daher sucht Jessica immer noch nach einer Möglichkeit, ihre verstorbene Seelengefährtin Lu von den Toten zurückzuholen, während Emily nach der Heilung für das Diamantfieber strebt, an dem ihre Schwester erkrankt ist. Die liegt aufgrund der Erkrankung bewusstlos in ihrem Bett, unfähig, am Leben teilzunehmen.

Als sie einen seltsamen Mann namens Acheron kennenlernen, scheint die Lösung plötzlich ganz nah. Er behauptet nämlich, eine Rune gefunden zu haben, mit der sich der Preis, den man an Talus zu zahlen hat, aufheben lässt. Damit wäre die Lösung für alle Probleme der Unterwelt – und vor allem für Emilys und Jessicas – gefunden, ohne, dass sie schwerwiegende Konsequenzen zu befürchten hätten. Trotzdem scheint es einen Haken an der Sache zu geben, denn Acheron wirkt nicht ganz aufrichtig. Und wie Maxwell, der sympathische Kartenleger, und seine treue Hündin Daisy in die Geschichte passen, gilt es noch herauszufinden. Gemeinsam mit den vielen Geheimnissen des Rates der Unterwelt.

Streben nach Macht aus fragwürdigen Gründen

Auch im Folgeband der Talus-Welt treffen wir auf ein ganz eigenes Völkchen an Magiebegabten. In der Gemeinschaft der Unterwelt geht es vorrangig um Macht und die damit verbundene Hierarchie der Zirkel. Je nach Profession ist man angesehener oder verrufener. Mit dem Status, den einem die eigene Gabe und die Zugehörigkeit zu einem Zirkel verleihen, gehen Wohlstand und Ansehen einher. Verarmte Hexen aus machtloseren Zirkeln wohnen in düsteren Höhlen, die wenig Annehmlichkeiten bieten, während die reichen Hexen in phantastischen Wunderwelten leben, in denen es ihnen an nichts mangelt. Aber eigentlich steht die Umordnung dieser Faktoren gar nicht im Vordergrund der Geschichte, denn diese wird bestimmt von den ganz egoistischen Beweggründen der Agierenden. Während Maxwell noch der sozialste Charakter ist, der eigentlich nur seine Familie beschützen und sein eigenes Leben ein wenig aufwerten will, haben Jessica und Emily rein selbst-bezogene Gründe im Sinn. Das macht es mitunter etwas schwierig, sich wirklich mit ihnen anzufreunden. Manchmal will man sie schütteln, um sie der Konsequenzen bewusst zu machen, die ihren undurchdachten Handlungen folgen. Freundschaft und Vertrauen scheinen eng mit Verrat gekoppelt, dafür gehen Verständnis und Verzeihen teils zu leicht von der Hand. Hier fehlt mir ein wenig die Balance zwischen dem anfänglichen Misstrauen, das sich nur schwer in Vertrauen wandelt und der allzu leichtfertigen Vergebung, wenn dieses Vertrauen dann missbraucht wird.

Leichte Lektüre

Trotz der komplexen Verwicklungen, die sich erst gegen Ende zu einem großen Ganzen zusammenfügen, bleibt Talus – Die Runen der Macht eine leichte Lektüre mit unterhaltsamem Schreibstil. Den Handlungssträngen lässt sich leicht folgen. Zwar kann man aufgrund der fehlenden Informationen nicht selbst miträtseln, wie alles zusammenpassen könnte, aber den Anspruch scheint die Geschichte auch gar nicht zu haben. Ganz im Gegenteil können wir uns einfach in die Handlung fallen lassen und aus der Beobachterperspektive miterleben, wie Jessica, Emily und Maxwell sich in ihrem Abenteuer schlagen. Auch das ein oder andere Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren aus den ersten Büchern erfreut das lesende Herz.

Fazit

Die Talus-Reihe ist keine Heldengeschichte mit wahrhaftigen und aufrechten Personen, die sich selbst für ein großes Ganzes opfern. Vielmehr haben wir es mit allzu menschlichen Charakteren zu tun, die sich nicht gerne in die emotionalen Karten schauen lassen und ihre eigenen Bedürfnisse vor das Wohl der Gemeinschaft stellen. Das macht es zwar mitunter etwas schwierig, sich tiefgreifend mit ihnen anzufreunden, bietet auf der anderen Seite aber ein hohes Maß an Authentizität und Identifikationspotenzial. Die Unterwelt mit ihrer ganz eigenen Kultur lädt dazu ein, entdeckt zu werden und bietet die Möglichkeit, einmal in eine ganz andere Welt hineinzuschnuppern.

Für Fans magie-geladener Welten, Intrigen, Macht und Manipulation ist Talus – die Runen der Macht auf jeden Fall ein spannendes Leseabenteuer.

 

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