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Summer Symphony

Ein Trip mit Sex, Zeitreisen und Rock´n´Roll

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Kategorie: Literatur

Musik steckt voller Magie: Immer, wenn Luise Fink die Musik der finnischen Cello-Virtuosen Lumiukko hört, bringen sie die Klänge zu den alten Wikingern. Was steckt hinter diesen Zeitreisen? Luise nutzt den Sommer, um die Band und Antworten zu finden.

Die Zeitreisen ins finnische Mittelalter, die Luise erlebt, sind der Anfang der Story ihres Sommers, eigentlich auch der Story ihres Lebens ... aber beginnen wir am Anfang, und der ist in Wien. Hier arbeitet Luise als allererste Wiener Museumsspringerin und versauert nun nach den ersten tollen Wochen im Keller des Foltermuseums vor Tristesse und Langeweile.

Da trifft es sich ganz gut, dass wenigstens das Schicksal mehr mit Luise vorhat, als ihr Arbeitgeber. Als Luise durch Zufall in Form eines geöffneten Fensters die Musik der finnischen Band Lumiukko hört, passiert das Unvorstellbare: Luise reist durch die Zeit und findet sich bei den Wikingern wieder. Diese kurzen Episoden machen sie neugierig, besonders, nachdem sie sich die CD der finnischen Cello-Rocker besorgt hat, denn die Musiker sind Ebenbilder der Wikinger aus ihren Zeitreisevisionen. Warum und vor allem wie kann das alles sein? Luise beschließt daher, diesen Sommer alles hinter sich zu lassen – der Keller des Foltermuseums würde sie so oder so nicht vermissen – und sich auf die Spuren ihrer eigenen Geschichte zu begeben. Im frisch erworbenen Camper reist sie Lumiukko und Antworten hinterher, um den Festival-Sommer ihres Lebens zu erleben. 

Abenteuerreise zwischen Festivals und Mittelalter

Es passiert unglaublich viel auf den knapp 300 Seiten. Dass die Geschichte dabei weder einen gehetzten noch abstrusen Eindruck bei mir hinterlassen hat, überraschte mich irgendwie selbst. Denn es ist einfach wirklich viel, was von der Autorin aufgegriffen wurde: von Museen und Wien zu Musik, diverse Experten-Netzwerke, Schnulzenromanen, Ghostwriting, Festival-Trips, Groupie-Sex über Zeitreisen, Mittelalter, Wikinger, Saunen, Schamanen, Sabotagen und schließlich hin zu einem international agierenden Geheimbund und einem Flug nach Finnland. Um nur ein paar Storyeckpfeiler zu nennen. Es wurde nichts ausgelassen und dabei ist trotzdem in sich alles irgendwie stimmig geblieben. Chapeau!

Auch die sprachliche Ausgestaltung hat den Text sich einfach so “weglesen” lassen, handwerklich bin ich wirklich voll des Lobes an Claudia Rapp. Die Anerkennung geht sogar noch über die Buchgrenzen hinaus, denn im Buch wird für allerhand weitere Goodies geworben, die sich auf der Homepage der Autorin verbergen. Da der Roman bereits 2014 erschienen ist, habe ich gar nicht damit gerechnet, hier überhaupt noch irgendetwas zu finden, außer einem Dead-Link. Doch siehe da: Playlists, Tourplan, Kurzgeschichte, es ist noch alles da und eine sehr schöne Bereicherung der Geschichte, der Klick lohnt auf alle Fälle

Nach zwei Absätzen voll anerkennender Worte, was soll da noch kommen? Leider mein großes “Aber”. Mich hat die Geschichte nicht abgeholt. Die Genrerichtung Urban Fantasy liegt mir persönlich nicht sonderlich, das wusste ich bereits vor dem Griff zum Buch, aber der Klappentext und das Zeitreisethema, die haben mich magisch angezogen. Die Zeitreise-Kapitel waren daher auch die, die mir am meisten zugesagt haben, während die Luise aus dem Jetzt und Hier, nach ihrer ersten Zeitreise, einfach nicht mehr so richtig zu mir durchkam. Manchmal war sie mir schlicht zu ambivalent, dann wieder zu klischeehaft Groupie ... das gepaart mit ein paar Momenten des Augenrollens beim Lesen, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ich einfach nicht in der Zielgruppe für dieses Buch bin. Schade, denn wie weithin ausgeholt; das Buch ist eigentlich ziemlich gut, nur halt nicht für mich. 

Fazit

Claudia Rapps Summer Symphony wartet exakt mit dem auf, was der Untertitel wie auch der Klappentext versprechen: Ein Trip mit Sex, Zeitreisen und Rock’n’Roll. Selten habe ich das so treffend formuliert vorgefunden. Ein bisschen historischer Roman, ein Festivalsommer-Tagebuch, viel, viel Liebe zur Musik, ein bisschen Roadmovie-Feeling und irgendwie ist auch noch ein Krimi dabei. Viel Stoff für schmale 300 Seiten, doch alles in allem ein rundes Urban-Fantasy-Abenteuer, das Fans des Genres sicherlich nicht enttäuschen wird. Ich bin keine Freundin des Genres, werde es wohl auch nicht mehr werden, da ändert selbst das gut geschriebene und konzipierte Buch von Claudia Rapp nichts mehr dran, es war einfach nichts für mich. Empfehlen kann und möchte ich Summer Symphony aber dennoch allen, die sich vom Inhalt angesprochen fühlen, denn mein Leseverhalten ist schließlich nicht das Maß aller Dinge.

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