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Shadow and Bone

Willkommen zurück im bildgewaltigen Grishaverse

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Kategorie: Sonstiges

"Shadow and Bone", die Verfilmung der Bücher rund ums Grishaverse ist derzeit in aller Munde. Bereits in der ersten Staffel werden wir überrascht, abgeholt und eingeladen, die Welt der Grisha und Menschen auf ein Neues zu entdecken.

Achtung: Habt ihr die Bücher noch nicht gelesen und/oder die Serie noch nicht geguckt, dann müsst ihr ab hier mit Spoilern rechnen. Falls dem so ist, lest lieber nicht weiter und genießt erst eure ganz eigenen ersten Eindrücke ins Grishaverse.

Zwei Waisenkinder im Schattenflur-Trupp

Alina und Mal sind Angehörige der ersten Armee. Alina hat sich als Kartographin gemeldet, Mal als Soldat, denn am wichtigsten ist ihnen, zusammen bleiben zu können. Als Mal plötzlich einer Fahrt durch die Schattenflur zugeteilt wird, bricht für Alina eine kleine Welt zusammen, denn diese Reise ist lebensgefährlich und die letzten Skiffs, die sich auf den Weg gemacht haben, sind nicht auf der anderen Seite angekommen. In Panik, Mal verlieren zu können, meldet sie sich freiwillig, um an der Fahrt teilzunehmen. Kaum hat die Reise jedoch begonnen, werden die beiden Waisenkinder von den Volkra angegriffen – schattenhaften Monstern, deren einziges Ziel ist, die Menschen zu töten, die sich in die Schattenflur wagen. Als Mal von einer dieser Kreaturen angegriffen wird, scheint es in Alina bereits zu brodeln. Doch als sie sich selbst in den Fängen eines Volkra wiederfindet und dadurch ihre Trennung von Mal droht, explodiert eine enorme Helligkeit aus der jungen Frau und vernichtet die Volkra in einem weiten Umkreis. Für Mal und Alina bedeutet das aber nicht unbedingt die Rettung.

Eine Bande Krähen reist in die Finsternis

Im Barrel gibt es einen neuen Auftrag. Lukrativ bis aufs Blut, denn es winken 1.000.000 Kruge für diejenigen, die Alina Starkov entführen und in den Barrel bringen. Natürlich wird Kaz – Inhaber des Rabenclubs – hellhörig und ruft seine Bande zusammen, um mit ihr die Durchführung des Auftrags zu planen. Gemeinsam mit Jesper, dem begnadeten Schützen, und Inej, dem schattenhaften kleinen Fuchs, macht er sich also auf den Weg, um die versprochene Belohnung abzugreifen, denn das Geld würde nicht nur für ein angenehmes Leben reichen, sondern vor allem auch dafür, Inej aus den Fängen eines kriminellen Bordells freizukaufen. Dafür müssen aber auch sie sich auf die gefährliche Reise durch die Schattenflur wagen.

Überraschung!

Äh … Moment! Kaz, Inej und Jesper sollten doch eigentlich mit Nina in ein geheimes Grisha-Labor eindringen, das irgendwo im hohen Norden liegt und nahezu unmöglich geknackt werden kann? Was haben die denn jetzt mit der Schattenflur und vor allem mit Alina Starkov zu tun? Der kurze Moment birgt einige Verwirrung, die vielleicht zum erneuten Griff des Buches Das Lied der Krähen führt, um nochmal die eigene Erinnerung zu prüfen. Nein, ihr erinnert richtig. In Shadow and Bone werden die Handlungsstränge der beiden Grisha-Reihen zusammengeführt und ein bisschen mit der Zeit gespielt. Dabei ist der Umbau der Krähenreihe vermutlich stärker betroffen als die Geschichte um Alina. Das verwirrt zwar im ersten Moment und bringt einen kurzen "Och-Schade"-Moment, aber eigentlich liefert es auch deutliche Vorteile. Denn selbst wenn man das Grishaverse schon auswendig kennt, kann man sich hier nicht auf eine bekannte Weiterentwicklung verlassen, sondern darf gespannt sein, inwieweit sich die Handlungen ändern und individuell betrachtet werden können. Hier steckt deutliches Spannungspotenzial.

Bildgewaltige Szenen und Charaktere mit aalglatten Ecken

Die Bilder und Umsetzungen von Shadow and Bone können sich sehen lassen. Die Schattenflur ist bedrohlich und die Volkra jagen Angst ein. Auch die Sonnenfähigkeit von Alina lässt nicht zu wünschen übrig, selbst wenn man kurz den Eindruck hat, in eine schiefgelaufene Energieexplosion zu blicken – die hervorragend ausgearbeiteten Kostüme machen den kurzen komischen Moment wieder wett. Und auch die Spielerei mit den Sonnenfäden, wenn Alina ihre Kraft kontrolliert einsetzt, steht ganz im Zeichen der Fantasy. Zuschauende werden also voll bedient.

Ein herausstechender Punkt, der mir in den Büchern immer wieder mehr als positiv aufgefallen ist, lag bei der Authentizität der Charaktere. Kaz ist ein durchtriebener Dieb, Alina eine ständig an sich zweifelnde Heilige in Ausbildung. So manches Mal hat man sich beim Lesen eben doch mit der flachen Hand an die Stirn geschlagen und gedacht: "Mensch Kaz, echt jetzt? Du Vollhonk!" und bei der kränklichen Alina war der Gedanke "Jetzt reiß Dich doch mal zusammen und rette endlich die Welt" ein gewohnter Begleiter. In der Serie kommen diese Ecken und Kanten, die die Charaktere "echt" gemacht haben, in meinen Augen viel zu kurz. Kaz gibt sehr schnell nach und wirkt dabei eher wie der nette große Bruder von nebenan als der rachsüchtige Kindgebliebene, der von seinen Dämonen getrieben wird. Alina, die von Anfang an bei bester Gesundheit ist und nach Aussagen in der Serie noch nie krank war, zweifelt zwar mal kurz an sich, ist aber sogar bereit, ihre Verbindung mit Mal zu kappen, weil sie eher an ihrer Freundschaft zweifelt als an sich selbst. Hallo? Grisha, die ihre Macht nicht gebrauchen, sind doch ständig krank und schwächlich, wieso ist Alina denn dann schon zu Beginn der Serie der Alptraum jeden Pharmakonzerns? Sie nimmt mir ihre Position als Heilige in der Serie außerdem etwas zu schnell und auch etwas zu gerne an, sodass mir hier der tugendhafte Heiligengedanke tatsächlich fehlt. Dafür rückt sie aber ein wenig näher an den Charakter des Dunklen heran, sodass die Verbindung der beiden deutlicher zum Vorschein kommt.

Nur zu Nina gibt es nichts zu meckern. Nina ist genauso, wie ich sie mir aus den Büchern vorgestellt habe. Der Zeit geschuldet kommt der Zwiespalt von Matthias, sich als Hexenjäger in eine Hexe zu verlieben, zwar etwas kurz und die beiden werden etwas zu schnell zu guten … mhmh … Freunden, aber dennoch bleiben die Charaktere sich selber weitestgehend treu. Drüsje gegen Drüskelle, in Vorurteil und gemeinsamem Ziel.

Fazit

Es lohnt sich, es lohnt sich sogar richtig, Shadow and Bone anzuschauen. Dabei ist es ganz egal, ob man Erstkontakt mit dem Grishaverse hat oder die Bücher bereits in- und auswendig kennt. Für jeden gibt es unglaublich viel zu entdecken und zu erleben. Gemeinsam mit den bekannten Charakteren aus den Büchern gehen wir auf eine nun ganz eigene Reise durch Ravka, Kerch und die anderen Reiche und dürfen gespannt sein auf Änderungen, Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren und einer Handlung, die sich in Kombination der Reihen ganz neu erfindet.


Achso ... und ... wann kommt Staffel 2? Frage für einen Freund.

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