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Ready Player One: Roman

Das Leben findet online statt

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Kategorie: Literatur

Im Jahr 2045 ist das Leben fest mit dem Online-Spiel OASIS verknüpft, während die Welt zugrunde geht. Als der Erfinder Halliday stirbt, entbrennt ein Kampf um sein Erbe und Wade Watts beschließt, sein Glück als Jäger in der OASIS zu versuchen.

Wade Watts ist ein junger Teenager, der gerade darauf hinarbeitet, seinen Schulabschluss zu machen – online, innerhalb der OASIS (Ontologically Anthropocentric Sensory Immersive Simulation). Generell verbringt Parzival, so ist der Name von Wades Avatar, seine Zeit zumeist in der Online-Welt. Dort ist das Leben für ihn weniger trostlos, denn in der Wirklichkeit lebt er ärmlich in einem Hochhaus-Trailerpark bei seiner Tante. Doch innerhalb der OASIS hat er hat Zugang zu sämtlichem Wissen, Spielen und Büchern der Menschheit. Außerdem trifft Parzival sich hier mit seinem besten und einzigen Freund Aech. Zusammen zocken sie unzählige Spiele, schauen Filme und diskutieren über alles, was das Nerd-Universum zu bieten hat. Sowohl Aech als auch Parzival sind beide große Fans des OASIS-Entwicklers James Halliday, der eine enorme Passion für die 1980er Jahre hegt, was beide Freunde übernommen haben.  

Als nun Halliday stirbt, veröffentlicht er sein Vermächtnis – er hinterlässt ein EasterEgg: Nur wer innerhalb der OASIS seine versteckten Schlüssel und Tore findet, der wird Alleinerbe von allem, was Halliday besaß. Natürlich macht sich die ganze Welt auf die Jagd nach dem EasterEgg, so auch Parzival und Aech. Als Jäger bezeichnen sich die Spieler, die ihr Leben danach ausrichten, als erster auch nur einen Hinweis auf das EasterEgg zu finden. Nur wer Hallidays Ambitionen und sein Fandom zu den 1980er Jahren teilt, wird eine Chance haben, erfolgreich zu sein. Doch es vergehen Jahre, ehe es einem Spieler gelingt, als erster auf dem offiziellen Scoreboard zu punkten: Es ist Parzival.  

Kaum ist Parzivals Name öffentlich für alle zu sehen, beginnt ein harter Kampf in der Online-Welt, der noch nie dagewesene Ausmaße annimmt und auch das echte Leben der Spieler stark beeinflussen wird. Denn der Konzern IOI (Innovative Online Industries) will um jeden Preis gewinnen und das Spiel kommerzialisieren: koste es, was es wolle.

Zwischen Realität, Virtual Reality und einer Menge Fandom 

In Ready Player One vereint sich geballte Geek-Kultur mit einer gut durchdachten und mitreißenden Story rund um Parzival und die virtuelle Realität der OASIS. Denn in einer Welt, wo die Realität mehr Alptraum als Lebensraum darstellt, ist die virtuelle Sphäre für nahezu die gesamte Menschheit ein Segen. Selbst die Wahlen innerhalb der OASIS haben mehr Bedeutung für die Menschen als die Wahlen in der realen Welt. Nur dem ausgeklügelten OASIS-Spiel von Halliday ist es zu verdanken, dass innerhalb einer dystopisch anmutenden Zukunft ein Hoffnungsschimmer in den Alltag durchscheint.  

Umso beherzter ist daher auch Parzivals Bestreben, diese Welt für alle zu erhalten und gegen IOI zu kämpfen. Denn würde die Firma das Spiel kommerzialisieren, könnten mittellose Menschen wie Parzival nie wieder einen Fuß in die OASIS setzen. Daher scheut er keine direkte Auseinandersetzung mit dieser mächtigen Firma. Doch ein typischer Kampf gegen das Böse sieht hier vollkommen anders aus, als man es gewohnt ist. Ein perfektes PacMan-Spiel abzuliefern oder auch Monty-Python-Filme mutieren hier zur „Kampfwaffe“. Aber keine Sorge, auch Dungeons oder gigantische Roboter fehlen natürlich nicht.  

Mit enormen Detailreichtum beschreibt Ernest Cline minutiös all das, was das Nerd-Universum ausmacht. Zudem verknüpft er es mit deduktiven Denkaufgaben, persönlichen Schicksalen, Freundschaft, Feindschaft und letztlich dem Versuch der „Rettung von OASIS“, sodass selbst eine obligatorische Liebesgeschichte die Nerven weniger strapaziert, als man es gemeinhin von Hauptcharakteren im Teenageralter gewohnt ist. 

Fazit 

Während man sich in Ready Player One quasi durch die Kulturgeschichte der Videospiele und des Geektums liest, schwelgt man auch automatisch in Nostalgie – sofern man als Leser das entsprechende Alter und/oder Interessengebiet hat. Denn schließlich ist ein wichtiges und tragendes Element in Ready Player One die Liebe zu Videospielen, Konsolen, Comics, Musik und Kultfilmen der 1980er Jahre.  

So ist Ready Player One eine Hommage an den Beginn des Sci-Fi-Nerd-Geektums in Kombination mit realer Science Fiction in Form der OASIS als gelebtes MMORPG. Und mal unter uns: Wer hätte keinen Spaß daran, einmal mit seinem Avatar z. B. auf einen Firefly-Planeten zu porten und dort zu questen? Innerhalb der OASIS kein Problem.  

Damit wäre auch die Zielgruppe erneut klar abgesteckt, denn wer keine grundlegende Begeisterung für diese Thematiken hegt, der wird mit diesem Buch wenig Freude haben. Alle anderen jedoch umso mehr, denn Ernest Cline schafft eine harmonische und organische Verbindung vom Nerd-Universum mit einer spannenden und innovativen Story.   

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