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Once Upon a Time – Staffel 4

Once Upon a Telenovela

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Kategorie: Filme

Handlungen haben Konsequenzen. Eine bittere Lektion, die Emma Swan zu Beginn der vierten Staffel ereilt. Zumal ihre Zeitreise in der finalen Episode der vergangenen Staffel gleich zu zwei folgenschweren Problemen führt.

Es wird einmal gewesen sein …

Wir erinnern uns: Zusammen mit Hook stürzte der Sprössling von Snow White und Prinz Charming in ein Zeitportal, nur um dort direkt die Vergangenheit auf den Kopf zu stellen. Beinahe hätten ihre Eltern nicht zueinandergefunden. In guter Marty McFly-Manier gelang es Emma jedoch, alle Fehler auszubügeln und wieder in die Gegenwart zurückzufinden. Jedoch nicht ohne zwei Souvenirs von ihrer Zeitreise mitzubringen: zum einen eine Urne, randvoll gefüllt mit einer verflüssigten Eiskönigin Elsa – Schneechaos ist also vorprogrammiert. Und zum anderen Marian, die (nun) ehemals verstorbene Frau von Robin Hood. Was für eine herzerwärmende Wiedervereinigung es doch hätte werden können, wäre da nicht das klitzekleine Problem, dass Marians Witwer aktuell mit ihrer Mörderin liiert ist. Once Upon a Time wäre nicht Once Upon a Time, wenn Regina nicht einmal pro Staffel den Schwarzen Peter ziehen würde. Reicht es diesmal aus, dass sie wieder rückfällig wird und dem Massenmord frönt?

Willst du einen Schneemann bauen?

Nun ist es so weit: Once Upon a Time springt auf den Frozen-Zug auf. Wobei dieser hier mit typisch deutscher Verspätung eintrudelt. Die vierte Staffel der Serie lief in den USA noch relativ zeitnah: Die Eiskönigin kam im November 2013 in die Kinos, während die vierte Staffel der ABC-Serie im September 2014 über die amerikanischen Bildschirme flimmerte. Hier in Deutschland wurde die aktuelle Once Upon a Time-Staffel allerdings nur im Pay TV ausgestrahlt und auch erst Anfang 2017 als DVD-Box veröffentlicht. Frustrierend für alle Fans der Serie, die sie gerne in deutscher Übersetzung sehen möchten. Für alle anderen bietet glücklicherweise Amazon Prime Video die Möglichkeit, die Folgen nur einen Tag nach der Ausstrahlung zu streamen.
 
Während man nun zwar munkeln kann, dass Frozen aus reinen Marketinggründen in die Show eingebaut wurde, so fällt dennoch auf, dass dies auf liebevolle und detailgetreue Art und Weise geschieht. Fans des Filmes sollten gerade in der ersten Folge die Augen für Easter Eggs geöffnet halten. Die aus Fringe bekannte Georgina Haig macht eine gute Figur als zerrissene Eiskönigin und auch die Darsteller von Anna, Kristoff und Hans können überzeugen. Die Handlung selbst setzt die des Filmes fort und baut dessen Mythologie weiter aus. So erfahren wir unter anderem mehr über Elsas Kraft und woher sie kommt.

Altbewährtes on the rocks

Dazu gehört natürlich auch der passende Bösewicht, der diesmal in Form von Ingrid auftritt, ihrerseits Tante von Elsa und Anna. Mit Elizabeth Mitchell konnte erfreulicherweise erneut eine Lost-Alumna gewonnen werden. So überzeugend ihr Schauspiel ist, so unkreativ kommt dagegen leider ihr Charakter daher. Denn die Serie bleibt ihrem bewährten Schema treu: ein tragischer Hintergrund, der wieder tief mit der Vergangenheit eines Hauptcharakters, hier Emma, verbunden ist. Wirklich überzeugen kann Ingrids Motivation nicht, ebenso enttäuscht die überhastete Auflösung des Dilemmas.

In den Nebenhandlungen stellt sich Hook der Herausforderung, mit Emma eine Beziehung zu beginnen, während Reginas Liebelei mit Robin Hood in Scherben liegt. Klingt beides nicht sonderlich spannend – ist es auch nicht. Zeitweilen wirken die starken weiblichen Charaktere doch arg männerfixiert. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, herrscht auch noch turbulente Stimmung im Hause Gold. Genau richtig für eine Seifenoper, doch eindeutig zu viel Beziehungsdrama für eine Fantasyserie. Leider wird Once Upon a Time diesen unnötigen Dramen treu bleiben und verliert dadurch an Pepp und Spaß. Schade.

Gin, Calamari und Drachenei 

Wie schon in Staffel 3 ist auch diesmal die Handlung zweigeteilt. Nach dem abgeschlossenen Frozen-Bogen wendet sich die Serie drei klassischen Disney-Bösewichten zu: Cruella DeVil, Ursula und Maleficent. Sie alle verbünden sich mit Rumpelstilzchen auf der Suche nach dem Autor des Once Upon a Time-Buches – jenes, das Henry während der ersten Staffel begleitete. Wo ein Buch ist, muss auch ein Autor sein. Und wo ein Autor ist, lässt sich sicherlich auch für Bösewichte ein Happy End erzwingen. An Logik seitens der Bösen soll es definitiv nicht hapern.

Während Regina Undercover geht, um den fiesen Machenschaften auf die Schliche zu kommen, kämpft Emma gegen ihre eigene Dunkelheit, die ihre Eltern versuchten, vor ihrer Geburt zu exorzieren. Ja, richtig gelesen – Snow White und Prinz Charming haben tatsächlich Dreck am Stecken. Und sich damit den Zorn der wiederauferstandenen Maleficent zugezogen.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Die zweite Hälfte der Staffel beginnt recht vielversprechend mit den drei verstaubten Schurkinnen auf Rachefeldzug. Mit Cruella De Vil ist diesmal sogar ein Bösewicht dabei, der aus dem typischen Once-Raster fällt. Victoria Smurfit ist hierbei wirklich großartig besetzt. Es empfiehlt sich, ihre Hintergrundfolge nicht zu verpassen. Sie gehört definitiv zu den Highlights der Staffel. Enttäuschend ist dagegen Ursulas Charakter, der eine Menge Potential verschenkt.

Leider verfällt auch dieser Storybogen zu sehr in seifenopernartiges Drama, das seine fragwürdigen Höhepunkte zum einen in einer überdrehten Offenbarung zwischen Robin und Regina und zum anderen in einem unnötigen Dreieckdrama zwischen Belle und Rumple erreicht. Es wäre wirklich wünschenswert, dass die Serie ihren Fokus weniger auf Beziehungen als auf kreative Handlungsentwicklungen legt.

Das Finale der vierten Staffel hingegen bietet wieder eine Menge Spaß, da diesmal alle Regeln auf den Kopf gestellt werden und sich die Serie selbst auf die Schippe nimmt. Diese Doppelfolge tröstet ein wenig über das unnötige Drama hinweg und endet mit einem der spannendsten Cliffhanger, den die Serie bisher zu bieten hatte.


Fazit: Durchwachsen

Leider schafft es Staffel 4 aufgrund der vielen Telenovela-Momente nicht mehr, an die Originalität und Qualität der vorangegangenen Staffeln anzuknüpfen. Zu oft wiederholen sich altbewährte Schemen, zu sehr verrutscht der Fokus von interessanten Charakter- sowie Handlungsentwicklungen zu Beziehungsdramen. Die vielen Irrungen und Wirrungen des Rumpelstilzchens machen auf Dauer mehr Frust als Lust und auch unerwartete Offenbarungen (siehe Robin und Regina) können der Glaubwürdigkeit schaden.

Glücklicherweise hat die vierte Staffel auch einige Höhepunkte, allen voran eine erfrischende Cruella De Vil. Dennoch hinterlässt sie einen schalen Beigeschmack und die Hoffnung, dass Staffel 5 der Steilvorlage des Cliffhangers gerecht werden wird.

Weitere Rezensionen zu Once Upon a Time:


Once Upon a Time – Es war einmal …
Staffel 4, ab 12 Jahren
(Touchstone, 2015)
Webseite: Once Upon a Time bei abc

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