Die dritte Staffel von Once Upon a Time setzt dort an, wo die letzte endete: mitten im Sprung ins kalte Wasser. Nachdem Emma und Regina Storybrooke vor der Zerstörung bewahren konnten, entführten Greg und Tamara ihren Sohn Henry nach Neverland.
Zweiter Stern rechts und dann immer geradeaus durch das Bohnenportal
Dank Hook und der letzten verbliebenen magischen Bohne gelingt es seiner Familie, ihm genau dorthin zu folgen. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass die Insel nicht das aus Filmen bekannte Paradies ist. Um zu überleben und ihre Rettungsaktion erfolgreich zu absolvieren, müssen sich die Helden und (ehemaligen) Schurken zusammenraufen. Kein leichtes Unterfangen, wenn zusätzlich die Verlorenen Jungs, tödliche Pflanzen und eine reichlich verstimmte grüne Ex-Fee dazwischen grätschen. Mit Peter Pan wartet außerdem ein interessanter Bösewicht im typischen Once Upon a Time-Neuanstrich, der vor nichts zurückschreckt. Ganz zum Leidwesen Rumpelstilzchens, dessen Fehde mit dem Jungen, der nicht erwachsen werden wollte, bis weit zurück in die Vergangenheit reicht.
Aus eins mach zwei
Während der Zuschauer sich an altbekannten Charakteren und den vertrauten Neuinterpretationen von Märchen und Geschichten erfreuen kann, präsentiert die Serie selbst ein neues Konzept. Statt der üblichen staffelübergreifenden Handlung wird diese nun in zwei Themenkomplexe unterteilt. Aus amerikanischer Sicht ergibt das durchaus Sinn, pausiert dort doch die Serie über mehrere Wintermonate. Der Peter Pan-Handlungsbogen endet in der elften Folge mit einem fulminanten Cliffhanger, der nicht unbegründet zu den großen Fan-Favoriten gehört. Danach gibt die Serie die Bühne frei für eine neue Schurkin.
Darum mag ich alles, was so grün ist …
… weil mein Bösewicht – tja, mag man es schon verraten? Ein kleiner Tipp sei gegeben: Sie teilt sich ihre Hautfarbe mit Hulk und Mike Glotzkowski. Ihr bürgerlicher Name ist Zelena und ihre Mission besteht darin, Regina das Leben zur Hölle zu machen. Diese ist es ja gewohnt und verbündet sich kurzerhand mit ihren ehemaligen Feinden. Es wird immer offensichtlicher, dass die ehemalige Böse Königin es ernst meint mit ihrer Läuterung. So kommt es zu einigen ergreifenden Momenten zwischen Regina und Snow White, die von Lana Parrilla und Ginnifer Goodwin glaubhaft getragen werden. Die Beziehung beider Charaktere ist eines der Grundgerüste der Serie und ihre Weiterentwicklung eine logische Konsequenz, die vor allem Reginas Charakter guttut.
Es war (doch schon) einmal …
Ein wenig einfallslos kommen dagegen leider die Ideen der zweiten Staffelhälfte daher. Erneut wird ein Fluch ausgesprochen – diesmal verschlägt es alle Einwohner außer Emma und Henry zurück in den Märchenwald. Bei ihrer Rückkehr nach Storybrooke verlieren sie abermals ihre Erinnerungen, was – mal wieder – einen Kuss der wahren Liebe erfordert. Und natürlich hat auch Zelena eine tragische Hintergrundgeschichte, die mit etlichen Hauptcharakteren vernetzt ist.
Allerdings lässt sich das alles verzeihen, denn trotz aller Wiederholungen macht Staffel 3B Spaß. Rebecca Mader, Lost-Fans als Charlotte bekannt, geht sichtlich in ihrer Rolle als Bösewicht auf. Mit Hook und dem Neuzugang Robin Hood finden sich potentielle Partner für Emma und Regina. Die Rückblenden in das verlorene Jahr im Märchenwald verbinden sich geschickt mit den aktuellen Geschehnissen und das Finale selbst führt Emma und Hook samt den Zuschauern zurück zu dem Serienpiloten, in dem alles begann.
Fazit
Die Originalität, mit der Once Upon a Time vor allem in der ersten Staffel punkten konnte, ist der Routine gewichen. Dies tut zwar dem Spaß keinen Abbruch, wirkt jedoch etwas uninspiriert. Die Charakterentwicklung ist weiterhin ein Pluspunkt, wobei das Augenmerk der Serie hier definitiv auf den Bösewichten liegt. Regina, Rumpel und Hook haben ihre großen Momente, während die Helden dagegen blasser wirken. Das zweigeteilte Konzept funktioniert problemlos, werden so doch unnötige Längen vermieden. Alles in allem ist die dritte Staffel eine gelungene Unterhaltung, wenn man von einigen Abstrichen absieht.
Weitere Rezensionen zu Once Upon a Time:
Once Upon a Time – Es war einmal …
Staffel 3, ab 12 Jahren
(Touchstone, 2014)
Webseite:
Once Upon a Time bei abc
Dieser Artikel ist erschienen bei:
Zauberwelten-Online.de