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Mutter der Plotbunnies

Interview mit Autorin Christina Löw

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Kategorie: Literatur Sonstiges

Christina Löw ist nicht nur Autorin, sondern beschäftigt sich auch in weiteren beruflichen Bereichen mit Text, Content und Lektorat. In der Märchenspinnerei, einem Projekt, dass sich mit unterschiedlichen Facetten von Märchen beschäftigt, hat sie nun bereits ihre zweite Märchenadaption Das Lied des Herbstmondes veröffentlicht.

Ruka Jungblut (Zauberwelten-Online): Hallo Christina, erst einmal vielen Dank, dass Du uns ein paar Einblicke in Deine Arbeit als Autorin gewährst. Magst Du Dich zuerst einmal vorstellen und uns erzählen, wie Du zur Phantastik gekommen bist bzw. was Dich daran so fasziniert?

Christina Löw: Hallo Ruka, danke schön, dass ich hier sein darf. In gewisser Weise begleitet mich die Phantastik, soweit ich zurückdenken kann. Ich habe zwar als Kind nicht nur phantastische Literatur vorgelesen bekommen und später selbst gelesen (bis heute lese ich gerne querbeet), aber das Phantastische hat auf mich immer eine besondere Faszination ausgeübt. Da war irgendwie absehbar, dass ich eher früher als später auch phantastische Geschichten schreiben (und veröffentlichen) würde.

Ruka (ZWO): Du hast grade mit Das Lied des Herbstmondes Dein neustes Werk herausgebracht. Darin nimmt die verstorbene Großmutter mit ihrer Enkelin Kontakt auf, um sie in eine magische Welt einzuführen. Was hat Dich dazu bewogen, gerade darüber zu schreiben?

Christina: Dazu muss ich ein kleines bisschen weiter ausholen, aber ich bemühe mich, nicht allzu sehr auszuufern. :-D Das Lied des Herbstmondes ist Teil der Reihe „Licht und Schatten“ der Märchenspinnerei, die sich aus Geschichtenpaaren zusammensetzt: Immer zwei Bücher beleuchten zwei Seiten eines Märchens im neuen Gewand – einmal die ‚böse‘ und einmal die ‚gute‘ Seite. Bei meinem Buch habe ich mich mit Mit-Märchenspinnerin Julia Maar zusammengetan und gemeinsam adaptieren wir das Märchen Jorinde & Joringel. Ich habe mir dabei die ‚böse‘ Seite vorgeknöpft und erzähle eine mögliche, zeitgenössische Version dessen, wie die Hexe bzw. Erzzauberin (je nach Märchenfassung wechselt die Bezeichnung) des Originalmärchens entstanden sein könnte.
In Märchen sind gerade die ‚bösen‘ Figuren ja oft sehr stereotyp gehalten, in meiner Geschichte betrachte ich die Motivation, die hinter (scheinbar oder auch tatsächlich) ‚bösem‘ Handeln stecken kann. Denn, sind dreidimensionale ‚böse‘ Figuren nicht ohnehin viel spannender als böse Abziehbilder?

Ruka (ZWO): Wenn es die Phantastik nicht gäbe, welches Genre würde Dich am ehesten reizen und worüber würdest Du dafür schreiben?

Christina: Da selbst meine phantastischen Geschichten oft in mehrere Genre-Schubladen passen, ist das gar nicht so leicht zu beantworten … Ich fürchte, ausschließlich auf ein Genre könnte ich mich nur schwer beschränken. :-D
Deshalb schweife ich einfach etwas ab und sage: Bisher waren bei meinen Plotbunnys und auch den veröffentlichen Geschichten (Romane, Novellen wie Kurzgeschichten) bereits historische und futuristische Stoffe dabei, Kinder- wie Jugendbücher und Belletristik für Erwachsene, diverse Spielarten der Phantastik, humorvolle ebenso wie düstere Geschichten, Slice-of-Life neben Krimis und sicherlich noch so einiges, was ich in dieser Aufzählung vergessen habe.

Ruka (ZWO): Wolltest Du schon immer Autorin werden oder gibt/gab es auch einen anderen Berufswunsch für Dich?

Christina: Berufswünsche und das was daraus wird, ist bei mir auch ein recht weites Feld. Denn Wünsche hatte ich über die Jahre (okay, Jahrzehnte, wenn ich die Kindheit mitzähle) recht viele und ich bin mit der Zeit in so einigen Jobs gelandet, auf die ich weder zugearbeitet hatte, noch hatte ich sie davor überhaupt als Option für mich im Sinn. Während sich das Schreiben (und Veröffentlichen) gerade mit meiner Promotion in Kunstgeschichte und meiner ehrenamtlichen Vereinsarbeit die Freizeit aufteilt, bin ich beruflich z. B. als Übersetzerin, Lektorin/Korrektorin, Journalistin, Autorin kunsthistorischer Texte und als Kunstvermittlerin unterwegs.

Ruka (ZWO): Heute ist Halloween, die schaurige Nacht, in der der Schleier zwischen dieser und der Welt der Toten gelüftet wird. Ist das auch etwas, das in Das Lied des Herbstmondes eine Rolle spielt?

Christina: Irgendwie schon – und doch etwas anders. Halloween per se kommt in meinem Roman nicht vor, allerdings z. B. der Geist der verstorbenen Großmutter meiner Protagonistin, den diese auf der Astralebene trifft (nachdem sich bei einer Séance zwar nicht ihre Oma, wohl aber eine geisterhafte Eule blicken ließ). Schaurig-düstere Nächte gibt es – eher zum Unbehagen meiner Protagonistin – auch so einige. Und wer die Bedeutung von Samhain nach Wicca-Tradition kennt, wird zum Ende des Romans hin so einige Parallelen entdecken können ...

Ruka (ZWO): Dein neustes Buch ist gerade herausgekommen, aber hast Du bereits ein neues Projekt im Auge oder sogar bereits in Planung?

Christina: Eines? :-D Meine Plotbunnys hopsen ja immer schon vor meiner Nase herum, während ich an einem anderen Projekt arbeite (oder mogeln sich auch mal in Form von Kurzgeschichten dreist ganz dazwischen), aber wehe, wenn sich ein Projekt der Veröffentlichung zuwendet … Im Moment ist ein Roman-Projekt in weiten Teilen für den NaNoWriMo im November geplottet und danach steht ein weiteres, das ebenfalls halbwegs geplottet ist, in den Startlöchern. Auch wenn das abgeschlossen ist, was hoffentlich in der Rohfassung irgendwann nächstes Jahr im Frühjahr oder Sommer der Fall ist, habe ich noch zwei bis drei andere Projekte in Planung, denen es eigentlich viel lieber wäre, wenn ich sie schon längst geschrieben hätte. (Sonstige grobe Ideen und diverse Kurzgeschichten, die noch dazwischen springen werden, nicht mitgezählt.)

Ruka (ZWO): Ganz lieben Dank für die Einblicke in die Hintergründe zu Deinem Werk und Dir selbst als Autorin. Wir freuen uns schon auf weitere Werke und wünschen Dir viel Erfolg mit den nächsten Projekten! ?

Christina: Vielen herzlichen Dank für die Einladung und die guten Wünsche! ?

Die Autorin

Christina Löw würde am liebsten den ganzen Tag lang schreiben, um allen Ideen, die ihr durch den Kopf hüpfen, die angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Vor allem da ihre Plotbunnies alles zwischen historischem Kinderbuch, Regionalkrimi, Phantastik in unterschiedlichen Ausprägungen, Dystopie und auch englischen Stoffen einschließen. Märchen durften da natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Hauptberuflich arbeitet Christina als Literatur-Übersetzerin und Lektorin/Korrektorin. Daneben beschäftigt sie sich als Journalistin vor allem mit kulturellen und sozialen Themen. Außerdem ist sie als Kunstvermittlerin in Museen tätig.

Löws neuste Veröffentlichung Das Lied des Herbstmondes

Die Macht der Musik
Der Ruf der Magie
Die Eulen in der Nacht

Oma Thea soll eine Wicca gewesen sein?
Carolin ist mehr als skeptisch, als sie an ihrem 16. Geburtstag eine Nachricht von ihrer verstorbenen Großmutter erhält. Neugierig ist sie trotzdem. Zwischen Klassenarbeiten und Musical-Proben, Geistervögeln und verwirrenden Visionen macht sie sich auf die Suche nach ihrem magischen Erbe. Allerdings dürfen ihre Eltern nichts davon erfahren – strikte Anweisung ihrer Oma.

Was als magisches Abenteuer beginnt, führt Carolin bald auf dunkle Pfade, und schließlich muss sie sich entscheiden: Was ist ihr die neu gewonnene Macht wert?

In Das Lied des Herbstmondes betrachtet Christina Löw die düstere Seite von Jorinde & Joringel und erzählt in einer modernen Fabel über das Wesen der Magie, wie die Hexe des Grimm’schen Märchens entstand.

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