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King's Dilemma

Der König ist tot, es lebe der König

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Ihr seid die Beraterinnen und Berater des Königs. Und des Nächsten. Und dessen Nachfolgers. Der König vertraut euch, seinen Ratsmitgliedern, bei jeglichem Dilemma für sein Königreich kollektiv die "richtige" Entscheidung zu treffen.

Ihr seid die Vertreter*innen eurer mächtigen Familien (einem Haus). Ihr formt durch eure Entscheidungen den Verlauf der Partien und dadurch die des fiktiven Königreiches von Ankist. Im Rahmen der Kampagne von King’s Dilemma werden insgesamt ca. 15 Stunden und gleich viele Partien gespielt, bei denen Sticker auf das Spielbrett geklebt und Umschläge geöffnet werden. 

Ein einmaliges Spielerlebnis?

King’s Dilemma ist ein Legacy-Spiel. Ein Legacy-Spiel: Was ist das? Ein Legacy-Spiel ist ein Brettspiel, welches man nur einmal spielen kann. Im Gegensatz zu Rätselspielen, wie beispielsweise Detective: A Modern Crime Board Game liegt dies nicht daran, dass man nach einmaligem Durchspielen des Spiels die Handlung kennt und kein erneuter Spielanreiz besteht. Hier ähneln die Vertretern des Legacy Genres eher Spielen aus der EXIT- Spiele Reihe, denn das Spielmaterial wird permanent verändert. So werden in King's Dilemma Sticker beschrieben und daraufhin auf den Spielplan geklebt werden. Auch die Inhalte der insgesamt 75 Umschläge werden nicht wieder in diese zurücksortiert. Nach Beenden der Kampagne kann ein Legacy-Spiel ohne erneutes Kaufen nicht mehr gespielt werden.

Andere Vertreter des Legacy-Spiel Genres sind beispielsweise die Spiele aus der Pandemic Legacy Spielereihe, wie das erst kürzlich erschienene Pandemic Legacy Season 0 oder Gloomhaven, welches auf BoardGameGeek seit seinem Erscheinen im Jahr 2017 als bestbewertetes Brettspiel überhaupt gilt.

Durch die innovative Spielweise von King's Dilemma entsteht eine einzigartige Geschichte, deren identische Kombination aus Geschehnissen so wahrscheinlich nur auf eurem Tisch zustande kommen wird. Genau diese Einmaligkeit des Spielens macht für viele Spieler*innen den Reiz der Legacy-Spiele aus. Das Spielgeschehen ist für alle am Tisch neu. Daher haben Spiele-Veteranen genauso wie Spiele-Neueinsteiger*innen die selbe Ausgangslage und können nicht aus ihrer vorherige Spielerfahrung profitieren. Auch die Spiel des Jahres Jury hat dieses Spiel beindruckt, weshalb es auch für das Kennerspiel des Jahres 2020 nominiert wurde.

Eure Rolle im Königreich von Ankist 

Ihr seid die Beraterinnen und Berater des Königs. Und des Nächsten. und dessen Nachfolgers. Der König vertraut euch, seinen Ratsmitgliedern, bei jeglichem Dilemma für sein Königreich kollektiv die “richtige” Entscheidung zu treffen. Doch Jede und Jeder von euch hat eigene Ziele und Visionen für die Zukunft des Königreiches. So gibt es langfristige, persönliche Aufträge, welche erst über mehrere Perioden, bzw. Spielpartien erreichbar sind. Andere, kurzfristige Missionen hingegen sind mit weniger Aufwand verbunden.

Alle Spieler*innen erhalten zu Spielbeginn einen Sichtschutz im Stil des eigenen Hauses, hinter dem man die eigenen Finanzen vor den Augen der Rivalen verstecken kann. 

Spielablauf

Wer das Handyspiel “Reigns” gespielt hat, der wird sehr viele Parallelen in King’s Dilemma finden. Und auch wer den "Kleinen Rat" aus der erfolgreichen TV-Serie "Game of Thrones" kennt, kann sich gut in die jeweilige schwierige Entscheidungsfindung versetzen. 

Zu Beginn einer Runde wird eine sogenannte Geschichtskarte aufgedeckt, welche stets für das Königreich und dessen Herrscher eine konfliktreiche Ausgangslage schildert und vor eine Frage stellt. Im Anschluss an diese Karte präsentiert die "Dilemmakarte" genau, in welcher Zwickmühle der König und sein Reich stecken.

So könnte beispielsweise ein Architekt eine hohe Menge an Ressourcen und Geld fordern, um eine Statue der Mutter, der zentralen Glaubensfigur des Königreichs Ankist, zu errichten. Wollt ihr dieser Bitte folgen? Gebt ihr ihm was er fordert? Ja oder Nein? Diese Entscheidung, und alle weiteren im Spiel liegen in euren Händen. Nun dürft ihr, des Königs Ratsmitglieder, im Uhrzeigersinn entweder für oder gegen den Vorschlag stimmen, indem ihr beliebig viele Machtmarker (kleine Chips aus Pappe) auf das entsprechende Ja! oder Nein!-Feld platzieren. Natürlich wird nicht nur stumm die Macht ausgespielt, sondern es darf dabei auch hitzig debattiert werden und mit Münzen Mitspieler bestochen werden.

Die Dilemmakarten beinhalten alle Themengebiete, die sich auch damals ein König stellen musste. So geht es um Personal- und Militärfragen aber auch um finanzielle und religiöse Fragen. Dabei kommt es oft zu einem moralischen Dilemma, bei dem es weder Richtig noch Falsch gibt. Hier kommen auch sexuelle und gewalttätige Themen vor, deren unangenehme Entscheidung man zuletzt tragen muss.


Bei King’s Dilemma gilt es zu antizipieren, welche Auswirkung die beiden Möglichkeiten des Dilemmas haben könnten. Darauf hin hat man sich still zu überlegen welches Ergebnis man selbst, bzw. sein Haus präferiert. Doch nicht nur man selbst, sondern auch die Mitspieler*innen haben Interesse am Verlauf dieses Dilemmas. Es gibt immer Argumente für beide Seiten. So könnte eine Diskussion des obigen Beispiels wie folgt aussehen: “Können wir eine so große finanzielle Belastung der Staatskasse in diesen schweren Zeiten erlauben?” “Vielleicht stärkt diese Manifestation der Heiligen auch den Glauben und besänftigt die hungernde Landbevölkerung.” “Oder genau das Gegenteil wird erzielt. Das Geld für die Statue hätte man auch den Hungernden geben können! Damit wäre ihnen mehr geholfen.” Es wird solange geboten, bis alle Spieler*innen gepasst haben. Die Seite, welche mehr Macht geboten hat gewinnt und ihre gewünschte Entscheidung wird absolviert. Um unentschlossene Häuser für seine Seite zu gewinnen können auch Münzen (ebenfalls Chips aus Pappe) die Hände wechseln. Ist einem Geschäft zugestimmt worden, so ist deren Erfüllung für beide Seiten bindend. "Pacta sunt servanda".

Die gewinnende Partei muss die gebotenen Machtmarker tatsächlich bezahlen, während die Spieler*innen, deren Seite überstimmt wurde, ihre Machtmarker wieder zurücknehmen. 

Nun gilt es die Karte umzudrehen und die Konsequenzen dieser Wahl zu erleben. Meist müssen einige der Ressourcenmarker auf der Ressourcenleiste verschoben werden. Weiterhin kann es je nach getroffener Entscheidung dazu kommen, dass ein anderer der insgesamt 75 Umschläge geöffnet wird. Mit jedem Dilemma kann ein neuer Pfad für das Reich eingeschlagen werden, der für die kommenden Spielpartien gilt. 

Wer auf der Siegerseite am meisten Macht geboten hat, muss, falls ein neues Gesetz in Kraft tritt, dieses als Anführer unterschreiben. Dieses Gesetz ist ein Sticker, welcher dann unterzeichnet auf das Spielbrett geklebt wird. In den nachfolgenden Partien werden die zukünftigen Generationen der Berater*innen wissen, welches Haus für die Durchsetzung dieser Regel verantwortlich zu machen ist. 

Ränkeschmieden & Taktik

Es ist essentiell zu erkennen welche Schlachten man kämpfen sollte, also wann man wie hoch bieten möchte. Wer keine Macht hat, der ist unflexibel und ohne großes Stimmrecht. Es ist ein unangenehmes Gefühl das Schicksal des Königreiches in fremde Hände zu legen. Zudem gibt es stets die Möglichkeit sich bei einer Wahl zu enthalten. Wer sich enthält, profitiert unabhängig davon, welche Entscheidung beim Dilemma getroffen wird. Damit riskiert man nicht einen finanziellen Verlust zu erleiden und muss den anderen nicht die wahren Absichten offenbaren. Möchte man Mitspieler*innen hinters Licht führen, so eignet es sich anders zu spielen, als man eigentlich langfristig plant. Damit sichert man sich deren Vertrauen und Loyalität für die wirklich wichtigen Entscheidungen. Denn jede Entscheidung in King’s Dilemma kann einen unerwartet langfristigen Einfluss auf die Zukunft von Ankist haben. 

 


 

 

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