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Kelten-Kochbuch

Essen verbindet die Kulturen

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Kategorie: Rezepte

Die Kelten, auch Gallier genannt, sind eine antike europäische Volksgruppe, die sich in der Eisenzeit entwickelte. Die weiteste Ausbreitung der keltischen Kultur reicht von Südostengland, Frankreich und Nordspanien im Westen bis nach Westungarn, Slowenien und Nordkroatien im Osten sowie von Oberitalien im Süden bis zum nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge. Sprechen wir heute von Kelten, sind damit meist Ir*innen, Waliser*innen, Schott*innen und die Einwohner*innen der Bretagne gemeint.

Diese historischen und geografischen Differenzen bringen große Vorteile aber auch große Schwierigkeiten für ein keltisches Kochbuch mit sich. Der Vorteil ist die Möglichkeit auch aktuellere Rezepte zu verwenden, die Schwierigkeit besteht darin, kaum auf authentische antike Rezepte zurückgreifen zu können.

Ausgesuchte Kategorien

 

Ingeborg Scholz, die Autorin des Kelten-Kochbuchs (erschienen beim Zauberfeder Verlag), hat sich dafür entschieden, drei verschiedene Rezeptkategorien im Buch zu behandeln. Rezepte aus der Antike bis zur römischen Eroberung Galliens, Rezepte mit geografischen und kulinarischen Inspirationen und aktuellere Rezepte aus den Regionen, die wir heute mit den Kelten in Verbindung bringen. Das liefert genug Möglichkeiten für viele Rezepte, die man auch ohne großen Einkauf in einem Delikatessenladen hinbekommen kann.

Die gelernte Kunsthistorikerin und Hauswirtschafterin hat das Buch aber nicht direkt mit Rezepten begonnen, zunächst widmete sie sich in zwei Kapiteln der keltischen Welt im Zeitraffer und anschließend der Kochtopfarchäologie. Gerade das zweite Kapitel ist definitiv ein gelungener Blick auf dieses völlig unterschätzte Element der Geschichtsforschung und sollte für jede Volksgruppe viel intensiver durchgeführt werden. Wer weiß, welche vergessene, gesunde Ernährung wir dadurch zurückbringen könnten.

 

Die Rezepte

 

Das erste Rezeptekapitel widmet sich den gerade erarbeiteten Grundlagen der antiken Gerichte der Kelten. Hier finden sich drei Unterkapitel: Alltagsküche, Festzeiten und Gelage sowie die vier Jahreszeiten. Insgesamt gibt es 22 Rezepte mit Tipps zur Benutzung von passenden Küchengeräten, Kochtöpfen, den passenden Kräutern und Käsesorten. Die Rezepte sind einfach zu kochen und die, die ich ausprobiert habe, sind auch alle sehr lecker gelungen; allerdings sind sie nicht wirklich etwas Besonderes. Am meisten haben mich dabei das pikante Bohnenmus und die fruchtige Linsensuppe überzeugt.

Im nächsten Kapitel werden die Einflüsse Roms, Amerikas und Afrikas in den Blick genommen und sechs weitere Rezepte vorgestellt. Dieses Kapitel ist in meinen Augen jedoch zu vernachlässigen, denn die dort behandelten Gerichte findet man in vielen Kochbüchern in identischer oder leicht abgewandelter Form. Am besten klingen noch die Manx Potato Griddle Cakes. Die kurze Exkursion zur Bedeutung der Kartoffel in der moderneren Küche ist dagegen wieder wirklich gelungen.

Im letzten Kapitel wird der Blick auf die aktuelle keltische Küche in Irland, Schottland, Wales und Cornwall sowie die Bretagne gelenkt. Zwölf Rezepte warten hier und auch wenn wir nicht mehr wirklich in der antiken keltischen Küche sind, finden sich hier wirklich tolle Rezepte. Porridge, Irish Stew, Apple Frushie, Welsh Rabbit und Kig-ha-farz klingen nicht nur toll, sondern sind vielen bereits bekannt. Wenn nicht, lohnt sich der Blick ins Buch spätestens jetzt, denn so gebündelt wird man diese Rezepte wohl sonst nirgendwo finden.

Den Abschluss des Buches, ganz wissenschaftlich, bildet das Kapitel mit der Bibliographie mit vielen weiteren Buchtipps für Köch*innen und Historiker*innen, die Interesse an der Kochtopfarchäologie haben.


Das Rahmenprogramm

 

In einem Kochbuch muss man natürlich auch etwas zu den Fotos und dem Food-Styling sagen. Hier kann das Buch komplett überzeugen Food-Stylist Tino Kalning und Fotograf Kay Elzner haben wirklich gute Arbeit geleistet und die Fotos alleine machen schon Lust auf die Zubereitung und das anschließende Verspeisen. Auch Lektorat und Layout sind gelungen. Handwerklich kann man über das Buch somit nichts schlechtes sagen.

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