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Das Kaufhaus der Träume

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Kategorie: Literatur

Penny hat eine neue Stelle im Kaufhaus der Träume angefangen und verkauft fortan schlafenden Menschen den Traum, den sie benötigen. Berühmte Traumproduzenten und Produzentinnen kreieren immer neue Meisterwerke, die in Dallerguts Kaufhaus der Träume Nacht für Nacht an die Kunden und Kundinnen gebracht werden – sei es Mensch oder Tier.

Als Penny das Vorstellungsgespräch bei Dallergut persönlich erfolgreich absolviert hat, ist ihr ein persönlicher Traum in Erfüllung gegangen. Im Kaufhaus der Träume, das Nacht für Nacht schlafende Menschen mit Träumen versorgt, ist – nebst viel Hektik durch Kundenanstürme – immer ein perfekter Traum auf Lager. Hier bekommt man kurze Träume für einen Mittagsschlaf genauso wie prämierte Träume der berühmten Traumproduzenten und -produzentinnen, wie Kick Slumber, Wawa Sleepland, dem Weihnachtsmann oder Yasnooze Otra.   

Jedes Stockwerk des Kaufhauses ist auf eine bestimmte Art des Traums spezialisiert und Penny arbeitet, gemeinsam mit dem Inhaber Dallergut und Weather, im Erdgeschoss und an der Rezeption. So lernt sie nicht nur nach und nach die Besonderheiten der unterschiedlichen Träume und welchen Einfluss diese auf das Leben der wachen Menschen haben können, sondern auch die “Maschinerie” der Traumproduktion und des Traumverkaufs kennen.  

Episodenhafer Reise durch die Traummaschinerie

Penny ist der Hauptcharakter, der uns durch das Buch von Lee Mi-ye begleitet. Sie ist eine Enthusiastin, die sich für alles rund um Träume begeistert, doch dabei noch recht unerfahren ist und vieles zu lernen hat. So wird der Lesende mit ihr auf Erkundungstour geschickt und erhält unterhaltsame Einblicke in das Treiben hinter den Träumen, das einen eigenen Wirtschaftszeig dieser Welt darstellt. Schlafend verbrachte Zeit, so lernen wir, ist alles andere als verschwendet. 

In den Kapiteln des Buches geht es daher meist um eine bestimmte Art des Traumes, über die Penny mehr erfährt. Dies geschieht nicht immer nur im Kaufhaus der Träume selbst, der Roman bietet Ausflüge in die Welt der Wachen, beschreibt Menschen und ihre persönlichen Situationen, die durch Dallerguts geschickte Traumauswahl ihr Leben verbessern können, fröhlicher sind oder auch Traumata verarbeiten können. Diese Geschichten sind sehr unterschiedlich in ihrem Wesen und was sie bewirken. Sie zeigen dabei immer, auf sympathische, einfühlsame und zum Teil humoristische Art, welchen Stellenwert Träume für Menschen haben können.  

Außerhalb des Traumgeschehens lernen wir auch die Traumproduzent*innen kennen, die sich beispielsweise in regelmäßigen Meetings treffen, um Probleme wie “No-Shows” zu diskutieren. Also Menschen, die nicht einschlafen, aber einen Traum vorbestellt haben und welche Gründe dies wohl haben könnte. Hier greift die Autorin lebensnah, unterhaltsam aber auch behutsam die Lebenswirklichkeit vieler Menschen auf und appelliert quasi zwischen den Zeilen daran, mehr auf sich zu achten in der schnelllebigen Welt von heute. Clever verpackt in der Welt der Traumproduzent*innen. 

Fazit 

Ich habe Das Kaufhaus der Träume rein vom Klappentext her in meine Leseliste aufgenommen und war anfangs überrascht, da ich eine andere Art von Buch erwartet hatte, als es nun vor mir lag. Den Beginn des Romans empfand ich als recht schlicht aber dennoch unterhaltsam, von der Thematik wie auch dem Schreibstil her. Doch je weiter ich gelesen habe, desto besser gefiel mir das Buch, das mit einem wundervollen und rührenden Schluss auftrumpfen kann und im Epilog noch mit zusätzlichem Witz und Charme nachlegt.  

Die einzelnen Episoden zu unterschiedlichen Traumszenarien sind sehr gut gewählt, haben einen hohen Wirklichkeitsbezug und alle auf ihrer Weise ein Happy End, ein richtiges Feel-good-Buch. Die Passagen zur Traumproduktion, dem Verkauf und der Verwaltung bringen zusätzlich zum Thema, dass Träume im Prinzip dein Leben verändern können, eine faszinierende neue Welt ins Spiel, die das gewisse Etwas, Humor und Kreativität zu bündeln weiß. 

Wer Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig mochte, sollte hier auf jeden Fall zugreifen.  

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