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Interview mit Heribert Kurth

Die Entstehung und Idee von einer technologischen Superzukunft

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Kategorie: Literatur Sonstiges

Science Fiction lockt uns mit einer Möglichkeit der technologischen Weiterbildung. Unter den Sternen von Tha wagt sich dabei bis an die Grenzen des Möglichen, was technologische und metaphysische Impulse angeht. Im Interview gibt Autor Heribert Kurth einen Einblick in die Entstehung des außergewöhnlichen Buches.

Unter den Sternen von Tha von Heribert Kurth ist ein außergewöhnliches Buch, das eine mögliche Entwicklung der Menschheit in den nächsten 500.000 Jahren beschreibt und dabei viele neue Fragen und Denkimpulse aufwirft. Einen Einblick in die Hintergründe und die Entstehung des Werks gibt uns der Autor im Interview:

Ruka (Zauberwelten-Online): Lieber Heribert, schön, dass Du Dir die Zeit für unser Interview genommen hast. Ich durfte jüngst Dein Werk Unter den Sternen von Tha lesen, das bei p.machinery rausgekommen ist und das Du selbst zur Science-Fiction zählst. Magst Du Dich zunächst kurz vorstellen und erzählen, wie Du zur SciFi gekommen bist?

Heribert Kurth: Danke, Ruka, ich freue mich, dass ich in den "Zauberwelten" zu meinem Buch Stellung beziehen darf. In der Tat lese ich Science-Fiction seit ungefähr meinem 12. Lebensjahr. Was immerhin 54 Jahre zurückliegt – und ich bin nach wie vor ein echt großer Fan. Ich war Prokurist und Vertriebsleiter innerhalb einer großen mittelständischen Unternehmensgruppe mit mehr als 1200 Beschäftigten und habe ein Lebensziel verwirklichen können, spätestens mit 60 nicht mehr zu arbeiten. Das gab mir unter anderem auch die Freiheit, Unter den Sternen von Tha sehr ausführlich vorzubereiten.

Ruka (ZW): Unter den Sternen von Tha ist kein klassisches Werk, es verzichtet ganz auf einen actiongeladenen Handlungsfaden, auf Verbrechen oder sonstige Gewalt. Zudem spielt es in einem sehr großen Handlungszeitraum, wenn man den Beginn der Protokolle mit einbezieht. Wie kam es zu einer so außergewöhnlichen Idee und wieso hast Du Dich für einen Zeitraum von mehreren hunderttausend Jahren entschieden?

H. K.: Ich kann Dir nur zustimmen. Für Unter den Sternen von Tha findet sich nicht so leicht eine passende Schublade. Die Idee zu dem Buch ist mehr als drei Jahrzehnte alt. Damals habe ich zum ersten Mal eine Ausarbeitung über die kosmische Hintergrundstrahlung gelesen und mich gefragt: Wenn man die Strahlung des Urknalls messen kann, wo ist denn dann sein Licht? Und um diese Idee herum ist die Geschichte eines Protokolls entstanden, welches mit den Jahren immer länger und präziser wurde. Den langen Zeitraum habe ich bewusst gewählt. Ich wollte eine Art "Verankerung" im 21. Jahrhundert und dann einfach so weit wie möglich weg von unserer Zeit, um einen großen Spielraum für Ereignisse zu haben. Und in einem Protokoll, wie ich es verfasst habe, ist kein Platz für Action oder Gewalt. Davon gibt es ohnehin viel zu viel.

Ruka (ZW): Die technologischen Entwicklungen sind sehr detailliert beschrieben. Inwiefern spielt Phantastik da eine Rolle und inwieweit konntest Du Dich auf wissenschaftliche Recherchen und Prognosen stützen?

H. K.: Ich habe alles zur Entstehung des Universums gelesen, was mir zwischen die Finger kam und auch viele theoretische Ausarbeitungen. Es gibt tolle Fernsehdokumentationen über das Weltall, die alle hochinteressant sind. Spätestens aber bei Stephen Hawkings Doktorarbeit "Eigenschaften von expandierenden Universen" kriegt man seine Grenzen gezeigt. Und ich finde, dass alle wissenschaftlichen Ausarbeitungen irgendwie eine gewisse Fantastik beinhalten. Wirklich "wissen“ tun wir ja noch immer recht wenig. Man muss sich nur mal nachts an einen Ort begeben, der keine oder kaum Lichtkontamination hat und dann nach oben schauen … da kriegt man wirklich Gänsehaut. 

Ruka (ZW): Nach den Protokollen, die eher auf technologischer Basis angesiedelt sind, schwenkt Unter den Sternen von Tha zu einem eher metaphysischen Motiv. Wie kommt es zu dem Wandel innerhalb des Buches?

H. K.: Bei allen Standardmodellen in der Kosmologie muss man sich immer wieder vor Augen führen, dass vielleicht maximal 5 % des Universums aus uns bekannter Materie oder Energie bestehen. Über die anderen 95 % wissen wir nichts und können lediglich Vermutungen anstellen. Selbst Einstein und Hawking haben über einen göttlichen Schöpfer spekuliert. Und da ist man dann auch sehr schnell bei der Metaphysik und natürlich bei der Religion. Da wollte ich im Buch auf keinen Fall drauf verzichten. Ich finde das hochspannend.

Ruka (ZW): Und inwieweit spielte Philosophie eine Rolle im Entstehungsprozess des Buches?

H. K.: Metaphysik und Religion führen meiner Meinung nach zwangsläufig zur Philosophie. Das gilt vielleicht auch umgekehrt. Ich habe einiges gelesen von z. B. Heraklit, Epikur, Descartes und Kant, was sehr inspirierend für mich war. Ich habe deshalb versucht, auf meine eigene kleine Weise einen gewissen philosophischen Aspekt einzufügen.

Ruka (ZW): Was uns jetzt natürlich ganz besonders interessiert – auch sich wenn eine Fortsetzung des Buches wahrscheinlich als schwierig erweisen könnte – dürfen wir von Dir noch mehr Werke erwarten? Ist vielleicht sogar schon ein neues Werk in Planung?

H. K.: Die Arbeit an Unter den Sternen von Tha war auch nicht einfach, weil ich komplexe Ereignisse pointiert und fragmentiert darstellen wollte, ohne ein 1000-Seiten-Monster zu kreieren. In meinem Kopf gibt es in der Tat einen fertigen zweiten Teil. Ich weiß aber noch nicht, ob ich ihn auch "herausschreiben" werde, oder ob die Geschichte des "bevollmächtigten Navigators" so bleiben soll, wie sie ist. Aber es wird ganz sicher noch mehr von mir kommen und dann auch wieder über p.machinery. Michael Haitel ist ein hoch innovativer Herausgeber, dessen Spannweite von Ikebana bis Science-Fiction reicht. Und irgendwo dazwischen werde ich mich wieder melden.

Ruka (ZW): Herzlichen Dank für Deine Antworten und den Einblick in die Hintergründe zur Entstehung Deines Werkes! Ich freu mich auf weitere Bücher von Dir!

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