X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Ghostwire Tokyo

There is something strange in Shibuya ...

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Games

Playstation Exklusive Spiele hatten es in den letzten zwei Jahren nicht leicht. Zwar gab es auch PC-Umsetzungen, doch stellten diese dann happige Hardwareanforderungen auf und das mitten in der Chipkrise. Cross-Generation-Titel waren hingegen daran gebunden noch auf der PS4 laufen zu müssen. Mittlerweile hat die Playstation 5 jedoch trotz des Preisanstiegs von 50 € einen großen Teil der deutschen Wohnzimmer erreicht. Zeit sich einmal einen beinahe vergessenen Geheimtipp des letzten Jahres anzuschauen: Ghostwire Tokyo.

Das Studio hinter Ghostwire Tokyo ist kein unbekanntes. Tango Gameworks begeisterte uns bereits in der vorherigen Konsolengeneration mit den zwei Survival-Horror Hits The Evil Within 1 und The Evil Within 2. Allerdings ist Ghostwire Tokyo trotz seines Geistersettings kein Horrorspiel und das will es auch gar nicht sein.

Zwei Männer, ein Körper

Die Ereignisse überschlagen sich bereits von der ersten Sekunde an. In Shibuya, dem Herzen von Tokyo zieht ein mysteriöser Nebel auf. Sämtliche Menschen lösen sich in Luft auf und hinterlassen nichts weiter als ihre Kleidung. Unser Hauptprotagonist Akito, der auf dem Weg zu seiner kranken Schwester ist, gerät mit seinem Motorrad in einen Verkehrsunfall und ist gerade dabei, sein Leben auszuhauchen. Doch Akitos sterbender Körper ist das perfekte Gefäß für Geisterjäger KK, der nach seinem Tod körperlos ist, aber noch eine letzte Mission zu erfüllen hat. Akito ist nicht wirklich zufrieden damit, von einem Geist gegen seinen Willen ferngesteuert zu werden, aber welche Wahl hat er schon. Und offenbar weiß KK auch, was es mit dem Nebel und den aggressiven Demonen auf sich hat, die ihn nun ohne Unterlass angreifen. Als Akitos Schwester dann auch noch von einem seltsamen Mann mit einer Hannya-Maske entführt wird, merkt er, dass die beiden wohl ein gemeinsames Ziel haben. KK hören wir übrigens nicht nur über die TV-Boxen, sondern auch über die Lautsprecher des Gamepads.

Wind, Wasser und Feuer gegen unerwünschte Besucher

Die Demonen, die wir bekämpfen müssen, werden auch Besucher genannt. Wir greifen sie mit magischen Sprüchen an, die wir den grotesken Erscheinungen entgegenschleudern. Nacheinander schalten wir die Angriffe für Wind-, Wasser- und Feuermagie frei. Trotz der knallbunten Partikeleffekte, die den Bildschirm nun zieren, lassen sich die Attacken mit normalen Waffen vergleichen. Windmagie entspricht einer normalen Pistole. Davon haben wir zwar reichlich, aber wir brauchen auch länger, um die größeren Brocken zu besiegen. Da lohnt sich der Einsatz von Wassermagie, die der Funktion einer Schrotflinte ähnelt. Dafür hat diese keine große Reichweite.
Aber dieses Problem haben wir gar nicht erst, da wir eigentlich ständig rückwärts vor den Gegnern weglaufen müssen, während wir sie mit unserer Magie beschießen. Die Feuermagie, die man am ehesten mit einem Raketenwerfer vergleichen kann, sparen wir uns für die größten Widersacher auf. Da wir keinen Ausweichschritt haben, müssen wir gegnerische Angriffe perfekt parieren. Schließlich offenbart sich uns für einen kurzen Augenblick der Kern eines Besuchers. Diesen müssen wir herausreißen, um neue "Munition" zu bekommen.

Es geht auch leise

Wir müssen aber nicht unbedingt die offene Konfrontation suchen. Solange wir noch nicht entdeckt wurden, können wir uns an die Gegner heranschleichen und ihnen die Kerne direkt entziehen. Ob wir bereits entdeckt wurden, erkennen wir an den Straßenlaternen. Werden sie orange, werden wir gesucht. Schalten sie auf rot, wurden wir entdeckt. Das Kampfsystem wirkt am Anfang noch ein wenig überfordernd. Die Magie macht sehr wenig Schaden und das Zeitfenster, indem wir die Kerne entfernen können, ist überaus kurz. Das ändert sich, sobald wir die Kräfte aufrüsten.
Nicht immer haben wir KKs Kräfte zur Verfügung. Dann müssen wir uns lautlos mit einem Bogen fortbewegen. Doch Pfeile haben wir nur sehr wenige zur Verfügung. In diesen Abschnitten schafft es Tango Gameworks, ein wenig Horrorfeeling aufkommen zu lassen. Doch das gruselige Schleichvergnügen ist meist schnell wieder vorbei.

Beschäftigungstherapie

Die offene Welt von Ghostwire Tokyo ist zu Beginn noch weitgehend vom tödlichen Nebel verschluckt. Um die vernebelten Stadtteile zu reinigen, müssen wir sogenannte Torii-Tore vom Einfluss der Besucher befreien. Daraufhin öffnet sich ein neuer Bereich mit weiteren Torii-Toren und jeder Menge Nebenbeschäftigungen. Das kommt euch bekannt vor? Tatsächlich nutzt Ghostwire die alte Ubisoft-Formel, nur dass es anstelle der Türme nun Tore gibt. In den ersten drei Storykapiteln nimmt Ghostwire Tokyo richtig Fahrt auf und macht Lust auf mehr. Doch dann beginnt das vierte Kapitel und alles was wir zu tun haben ist, die Stadt weiterhin vom Nebel zu befreien, um zum Startpunkt der letzten Mission zu gelangen. Bis dahin steht die Geschichte erst einmal auf Pause. Natürlich sollen wir nicht einfach durch das Spiel stürmen, immerhin gibt es jede Menge Nebenbeschäftigungen. Da wären zum Beispiel die verschiedenen Yokai, die wir jagen können, um Magatamas zu erhalten. Mit denen schalten wir in unserem Skillbaum die wirklich starken Attacken frei. Die Tengus, die unmotiviert über der Stadt herum flattern, nutzen wir, um auf die Dächer der Häuser zu gelangen. Tatsächlich ist das Spiel sehr vertikal und mit unserer Gleitfähigkeit fliegen wir von Dach zu Dach. Meistens finden wir hier aber nur Unmengen von gefangenen Geistern, die wir mit Hilfe eines Origamis befreien und an einer sogenannten "Telefonzelle" gegen Erfahrungspunkte eintauschen (wenn ihr nicht wisst, was das ist, schaut mal im Internetz nach. Da gibt es Fotos von diesen historischen Bauwerken). Neue Vorräte kaufen wir bei den Nekomatas (Katzenyokais). Die an Waschbären erinnernden Tanukis können sich hervorragend verstecken und wollen alle von uns gefunden werden. Und dann sind da noch die Shiba Inus. Das sind zur Abwechslung mal keine mythischen Wesen, sondern ganz normale Hunde (mit denen wir dank KK sogar reden können), die überall herumstreunen und sich von uns streicheln lassen. Wenn wir sie füttern, zeigen sie uns sogar ein Geheimnis. Als Hundefreund habe ich natürlich keinen einzigen verhungern lassen.
Wer sich für japanische Mythologie interessiert, wird in Ghostwire Tokyo eine Menge interessante Dinge finden. Für Neulinge könnten die vielen Begriffe allerdings eher für Fragezeichen sorgen. Glücklicherweise können wir die Bildungslücke dank eines sehr umfangreichen Kompendiums im Spiel schnell schließen.

 

Aber halt ...

Bevor ihr nun denkt, dass Ghostwire Tokyo ein schlechtes Spiel ist, muss ich das Spiel dennoch in Schutz nehmen. Das Gameplay macht, insbesondere gegen Ende des Spiels Laune, die Stadt sieht wirklich hervorragend aus und nutzt die Grafikmuskeln der PS5 auch an vielen Stellen aus. Dabei belegt das Spiel auf der Festplatte nicht einmal 30 GB. Die Interaktion zwischen Akito und KK ist unterhaltsam und man merkt, wie die beiden sich im Laufe des Spiels besser verstehen. Die Nebenbeschäftigungen sind zwar repetetiv, aber machen trotzdem irgendwie Spaß. Einige Nebenmissionen erzählen sogar sehr spannende Geschichten. Davon hätten wir uns gerne mehr gewünscht, gerade weil das Ende des dritten Kapitels uns in ein so narratives Loch fallen lässt.

Weitere Artikel: