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Die Geschichte, die Dich einholt

Die Suche nach dem Ursprung

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Kategorie: Literatur

Merelie und Elias sind kaum aus dem einen Abenteuer heraus, da wartet bereits das nächste auf sie. Denn Merelies Großeltern erzählen ihr endlich von ihrer Mutter und deren mysteriösem Verschwinden. Was das Ganze mit der Gabe zu tun hat, die im weiblichen Zweig der Familie vererbt wird, ist eines der Puzzleteile, das Merelie auf der Suche nach ihrem Ursprung zusammenfügen muss. Und dazu muss sie viel weiter reisen, als sie es für möglich gehalten hätte.

Bei Die Geschichte, die Dich einholt handelt es sich bereits um den zweiten Band der Abenteuer um Merelie und ihren Freund Elias. Zwar ließe sich der Roman vermutlich auch eigenständig lesen, doch fehlen in diesem Fall doch viele Vorinformationen. Die Rezension zu Das Buch, das Dich findet, könnt ihr hier nachlesen.

Wieder befinden wir uns in Memmingen, der Heimat von Merelie und ihrer Familie. Seit ihrem letzten Abenteuer ist nahezu keine Zeit vergangen und die Großeltern sind nun endlich bereit, über ihre Tochter zu sprechen: Merelies Mutter. Diese ist ganz plötzlich und unverhofft verschwunden, kam nur ein einziges Mal zurück, um ihre Tochter in die Obhut der Großeltern zu übergeben und ist seitdem ein großes Mysterium geblieben. Die Vermutung liegt aber nahe, dass auch Malus Verschwinden etwas mit der Gabe zu tun hat, die im weiblichen Zweig der Familie vererbt wird. Diese manifestiert sich immer unterschiedlich, daher hatten die Großeltern gehofft, Merelie bleibe vielleicht verschont, wenn sie ihr nichts davon erzählen. Aber nachdem Merelie in ein Buch hineingesogen wurde und nur mit Elias Hilfe daraus wieder entkommen konnte, ist allen klar, dass die Wahrheit hilfreicher ist als vorsichtiges Verschweigen.

Eine Reise durch Memmingens Geschichte

Merelie findet einen Hinweis in der Schachtel, die alles enthält, was von ihrer Mutter noch geblieben ist: Ein Zeitungsartikel mit einer mysteriösen Notiz. Begeistert davon, eine Spur zu haben, gräbt Merelie tiefer und findet die Kontaktdaten einer Kommilitonin ihrer Mutter. Die Spuren führen in die Vergangenheit Memmingens, in die Zeit der Bauernkriege. Spätestens nachdem die junge Frau eine seltsame Skizze aus dem 16. Jahrhundert findet, auf der ihr zwei Gestalten irgendwie seltsam vorkommen, nehmen die Ereignisse ihren Lauf.

Die Handlung wird durch den Faktor Zeitreise nun noch einmal wesentlich komplexer und wird mit vielen Zusammenhängen zwischen Zukunft und Vergangenheit in sich verwoben. Der durchdachte Handungsstrang folgt dabei nicht nur der Geschichte um Merelie und ihrer Mutter, sondern führt uns auch tief in die Geschichte von Memmingen zu Zeiten der Bauernkriege ein. Lebhaft und anschaulich bekommen wir so noch eine kleine Geschichtsstunde über ein Thema, das in der Schule zumeist nur kurz angesprochen wird, wenn überhaupt. Außerdem wird uns nun ein Widersacher vorgestellt, der bereits seit Jahrhunderten Böses im Schilde führt und Grund ist für die Verwicklungen, die zu Merelies Gegenwart führen. Einzig Elias kommt in Die Geschichte, die Dich einholt etwas zu kurz. Mitgereist in die Vergangenheit wird er dort sogleich auf die Bretter geschickt und handlungsunfähig gemacht, was zwar für zusätzliche Spannung sorgt und einen gewissen Zeitdruck auslöst, aber eben auch dazu führt, dass er eigentlich keinen Anteil am Roman hat.

Der Kreis muss sich schließen

Beim Lesen hat man das Gefühl, dass nun auch das Jugendbuch etwas erwachsener wird. Die Herausforderungen werden stärker und gefährlicher, Merelie muss sich beweisen und vernünftige Entscheidungen treffen. Ihre Mutter kann sie dabei nur marginal unterstützen, ist sie in der Handlung doch kaum älter als ihre Tochter. Die Risiken und Gefahren der Realität werden in die historischen Begebenheiten gebettet und durch den Zeitreiseaspekt noch einmal mit einer spannenden Logik verknüpft. Zwischendurch schlägt man sich vielleicht dennoch ein paar Mal vor den Kopf, da die Möglichkeiten der Zeitreise hier sicher nicht voll ausgeschöpft werden, aber mit dem Hintergrund, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, kann man das leicht verschmerzen. Gekonnt setzt der Autor jedoch kleine Puzzlestücke in die Handlung ein, die sich auch für die Lesenden nicht nur innerhalb der Geschichte, sondern auch auf der Metaebene zu einer runden Sache schließen.

Lesegefühl

Es macht Spaß, Merelie auf der Reise nach ihrer eigenen Geschichte zu begleiten und dabei historische aber auch phantastische Puzzleteilchen zu finden und langsam zu einem in sich geschlossenen Bild zusammenzufügen. Die Charaktere sind einfach gestrickt und bilden damit den ausbalancierten Counterpart zur komplexen Zeitreise-Handlung. Dabei büßen sie aber nicht an Sympathie ein, ganz im Gegenteil. Trotz der Zeitreiseverwirrungen, die thematisiert werden, bleibt die Geschichte nachvollziehbar und geht nicht zu tief auf die üblichen Problematiken ein, sodass der Fokus klar auf der Familiengeschichte pointiert bleibt.

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