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Das Feuer des Mondes

Fantasy, Spiel und Erzählung – gelungene Mischung der Brüder Sußner

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Kategorie: Pen & Paper

In den Gassen hörst du Geschrei. Geh weiter nach Hause und führe ein ruhiges Leben, oder helfe und werde verflucht. Die einzige Rettung: Lies weiter, aber wähle weise, denn beim Spielbuch Das Feuer des Mondes wirst du von Schattenwesen gejagt.

Der Held der Geschichte ist ein Nachtwächter, der bisher ein beschauliches Leben mit seinem kauzigen Onkel Wilhelm verbracht hat. Nun wird er in ein Abenteuer geworfen. Gegner, Lügner, Kreaturen, Magie, Fallen und Rätsel machen es ihm schwer. Ob er es schafft, oder beispielsweise gut gewürzt in einem Kochtopf landet, hängt auch davon ab, wie die Ausrüstung eingesetzt wird. Die Stationen sind kurz und präzise beschrieben und lassen keine Langeweile aufkommen. Lange Wege werden vermieden, da man sich über die Karte teleportieren kann. Hierzu muss man jedoch zuerst Wegpunkte erspielen.

Lies weiter bei 84, aber schreibe dir die Zahl der Wachen auf

Bei Feuer des Mondes sind der eigene Bleistift und zwei sechsseitige Würfel stets dabei. Man muss neben Charakterwerten auch Informationen aus dem Text notieren, um später weiter zu kommen. Zum Beispiel bekommt man einen Gegenstand mit einer Zahl, die man im Verlauf der Geschichte von der Stationsnummer abziehen muss, um weiterlesen zu können. Es empfiehlt sich wegen der Fülle an Informationen und der kleinen Druckgröße den Charakterbogen und die Karten zusätzlich auszudrucken. Im Jahr 2015 gewann das Buch zwei Preise auf dem Blog Nerds-gegen-Stephan und wurde beim Amazon Autoren-Preis nominiert.

Das Buch ist reich bebildert. Die teilweise gestanzte Titelseite und der matte Umschlag fühlen sich gut in der Hand an. Das Titelbild wurde von dem bekannten Künstler Helge Balzer gezeichnet, die charmanten Innenillustrationen stammen von Maik Schmidt und das erwähnte Kartenmaterial von Valèrie Ostrowski. Eine Kopfzeile auf jeder Seite hilft etwas, sich in dem dicken Buch zurechtzufinden, denn beim Spielen blättert man häufig über drei Teile hinweg und je nach Situation benötigt man einen der sechs Anhänge. Auch hier kann man zusätzliches Material einsetzen wie Klebestreifen, um den Regelblock auf Seite 392 oder die Zufallsereignisse ab Seite 406 parat zu haben.

Fazit

Nachdem der Nachtwächter sich durch Dschungel, Sumpf und Wald geschlagen hat, kann er seinen verborgenen Gegner stellen und den Fluch brechen.

Insgesamt ist die Geschichte solide, bietet aber kaum Überraschungen. Ausnahmen sind einige Nebenfiguren und wenige, aber dafür schöne, Formulierungen. Wie die sperrige Einführung mit Ritualmord und bemüht mystischen Prophezeiungen andeutet, handelt es sich bei Das Feuer des Mondes um einen Weltrettungsplot, der erneut einen eindeutig bösen Hexenmeister als Endgegner hat, der die „dunkle Magie … das Feuer des Mondes“ nach Jahrhunderten entfacht hat.

Im Großen und Ganzen bietet Das Feuer des Mondes gut ausgearbeitete Spielmechanismen und eine solide Entdeckungsgeschichte um einen jungen Nachtwächter. Die Regeln werden nach und nach erklärt und man hat Freiheiten in der Charaktererstellung. Über das Abenteuer verteilt muss der Held clever formulierte Rätsel lösen und Aufgaben bewältigen, die ein Mitschreiben erforderlich machen. Diese machen nicht nur Spaß, sondern belohnen mit der Steigerung von Fähigkeiten und Ausrüstung. Obwohl die Einleitung überhäuft ist mit genretypischen Klischees, entwickelt das Spielbuch sein eigenes lebendiges Universum um die Welt Anmar, das vor allem von charmanten Nebenfiguren wie Onkel Wilhelm profitiert. Fallen dem Leser bekannte Genre-Elemente auf, so weckt das ein Schmunzeln oder wird in der Bibliographie aufgelöst. Das Feuer des Mondes ist ein solides, unterhaltsames und gut durchdachtes Spielbuch für junge Leser und solche, die mit Fighting Fantasy, Einsamer Wolf und anderen Genre-Größen aufgewachsen sind.

Das Feuer des Mondes
Christian und Florian Sußner
Mantikore-Verlag (2014)
417 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 3939212636

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