Montagmorgen. Ihr seid Privatdetektiv. In eurem Büro liegt ein toter Mafioso. Neben ihm - eure Waffe. Durchsucht das dreidimensionale Büro nach Hinweisen, löst Rätsel und entkommt!
Escape the Room - Mord in der Mafia ist ein kooperatives Rätselspiel für eine Gruppe von ein bis drei Privatdetektiv*innen. Es ist mal wieder einer dieser Montage: Schlecht gelaunt betretet ihr euer Büro, nur um die Leiche eines Mafioso auf eurem Holzboden vorzufinden. Umso schlimmer, dass eure Pistole neben dem Leichnam liegt. Ihr wisst, wie es mit der örtlichen Mafia rund um Don Luigi ist. Entweder liefert ihr schnell den Mörder, oder dies war euer letzter Fall …
Mord in der Mafia ist der vierte Ableger aus der Escape-the-Room-Reihe von ThinkFun, auf Deutsch erschienen jeweils bei Ravensburger Spiele. Die vorigen Spiele in der Escape-the-Room-Spielereihe hießen: Das Geheimnis der Sternwarte aus 2015, Das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely aus 2016 und 2021 Das verfluchte Puppenhaus.
Ein ganz gewöhnlicher Montag...
Bevor es mit dem "Escape-Spiel" losgeht, baut ihr aus der Spielschachtel ein dreidimensionales Büro zusammen. Darin gibt es einen Tisch, einen Aktenschrank, eine Pinnwand und sonstiges Detektivbüro-Mobiliar. Diese Gegenstände sind interaktiv; ihr werdet sie genau ansehen, anfassen oder öffnen müssen, um die Lösungen für die verschiedenen Rätsel zu finden. Das Spielgeschehen ist in fünf Kapitel unterteilt. Eine neuer Charakter wird in die Handlung pro Kapitel eingeführt, und nach einem kurzen Story-Text müssen je drei Rätsel gelöst werden. Diese passen thematisch zur Geschichte. Beispielsweise müsst ihr eine Zahlenkombination finden, um einen Safe zu öffnen, oder eine Route nachbasteln, um Schmuggelware zu identifizieren. Die Lösung jedes Rätsels führt euch zu einem Lösungssymbol. Dieses wird zusammen mit dem Rätselsymbol in ein "Lösungsrad" eingegeben. Zeigt dieses dann zweimal das entsprechende Symbol, so ist das Rätsel korrekt gelöst worden. Auf zum Nächsten!
Ein Aktenschrank, ein Wasserspender und eine Pinnwand - Welche Geheimnisse verbergen sie?
Die Spieldauer ist auf insgesamt zwei Stunden angesetzt. Diese ist gut erreichbar, da die Rätsel auch für Einsteiger*innen gut lösbar sind. Da für viele Rätsel das Büro und dessen Interieur genau anzusehen ist, ist die Spielendenanzahl - wie auf der Schachtel korrekterweise genannt - auf ein bis drei Personen zu reduzieren. Mit mehr Personen muss man sich um die Rätsel "streiten". Will man es dennoch mit mehr Personen als angegeben spielen, so können die Aufgaben mehrfach hintereinander gelöst werden, was aber mehr Zeit benötigt und die anderen langweilen kann. Daher bleibt man besser bei der angegebenen Spielendenanzahl. Was positiv auffällt ist, dass im gesamten Spielverlauf kein Spielmaterial zerstört wird und es eine Anleitung zum Wiederzusammenbau gibt. Auf der Website des Spiels findet man ebenfalls Hinweise, sowie die Lösung der Rätsel, falls dazu Bedarf besteht. Ebenfalls gibt es dort eine vorgeschlagene Spotify-Playlist, wenn man Hintergrundmusik beim Spiel wünscht. Zusätzlich positiv ist die Geschichte, die man "durchlebt". Durch die Tür des Detektivbüros treten die Verdächtigen einzeln ein und bleiben bis zur Auflösung darin. Das sorgt für Spannung. Am Ende sieht man sich dadurch ganz im Stile berühmter Detektiv*innen dazu herausgefordert, den Täter oder die Täterin aus dem Kreis der versammelten Verdächtigen zu benennen. Trotz dieses thematischen Zusammenhangs sind die zu lösenden Rätsel keine unbekannten. Es gibt sie so oder so ähnlich in anderen Rätselspielen bzw. Escape-Spielen. Kenner*innen dieses Genres kann die Falllösung daher leicht fallen.
Warum musste er sterben? Und wieso liegt die Leiche in meinem Büro?!
Das Spiel folgt dem Untertitel Mord in der Mafia, was dazu führt, dass die Überschrift Escape the Room nicht so richtig passt. Anders als beispielsweise bei dem Titel: Das verfluchte Puppenhaus seid ihr in eurem eigenen Büro und könntet die Tür öffnen und heraus ans Tageslicht treten - mit Ausnahme eines Kapitels, in dem ihr mit den Füßen in einem Eimer mit immer härter werdendem Beton steht und euch daraus befreien müsst. Die Details im Büro und die enthaltenen Materialien für die Aufgaben sind insgesamt gelungen. Beim dritten Rätsel des zweiten Kapitels (Familienstammbaum) jedoch befindet ein Fehler: Der Rätseltext müsste richtigerweise wie folgt lautet: "Konto von Sofias Vaters Schwagers Onkels Enkels Bruders Mutters Schwägerin" (also ohne dem Wort "Schwagers" hinter "Onkels"). Jetzt sollte euren Ermittlungen nichts mehr im Wege stehen!