X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Elden Ring

Ein Ring, das Gamepad zu knechten ...

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Games

Wenn es ein Spielestudio gibt, das ein etabliertes Konzept nicht aufgeben will, ist das From Software. Als Demon Souls im Jahr 2009 für die PS3 erschien, wurde das Souls-Like geboren: ein knallhartes Action-RPG-Genre mit unerbittlichen Gegnern, die unsere Spielfigur mit nur wenigen Schlägen aus den Latschen hauen können und knifflige Strategien erfordern. Jeder besiegte Gegner hinterlässt eine Art spirituelle Währung, mit der wir unsere Figur aufleveln oder Gegenstände kaufen können. Werden wir besiegt, verlieren wir alle gesammelten Levelpunkte und erhalten exakt einen Versuch, sie wiederzuerlangen, bevor sie für immer verschwinden.

Um diese Mechanik herum entfaltet sich eine verwinkelte Welt mit mysteriösen Burgen, Wäldern, Friedhöfen und Krypten. Jede Örtlichkeit ist auf ihre eigene Art mit der dicht verwobenen Hintergrundgeschichte verbunden, und nur wer alle Itembeschreibungen, Ladebildschirme und die kryptischen Dialoge der NPCs durchliest, versteht die komplette Geschichte dieser düsteren Umgebung.
Mit diesen Worten kann man nahezu jedes Spiel von <i>From Software</i> beschreiben, und längst haben andere Studios diese Formel übernommen, denn das Souls-Like ist kein simples Genre mehr: es ist die ultimative Herausforderung unserer Geduld, unserer Reflexe und unserer Neugierde. Nur wer alle drei Eigenschaften beherrscht, kann das Ende erreichen.

Der Haussegen hängt schief

Die Geschichte von Elden Ring ist komplexer als die der Vorgänger. Für die Ausarbeitung des Hintergrunds hat sich From Software sogar die Hilfe von G. R. R. Martin (Das Lied von Eis und Feuer) gesichert.

Königin Marika, die Ewige, ist verschwunden. Der Elden Ring als Quell des Erdenbaums ist zerbrochen. Marikas Kinder, allesamt Halbgötter, rissen die Fragmente des Ringes an sich und stürzten das Reich in einen ewigen Krieg, genannt die Zerstrümmerung und die Loslösung der Goldenen Ordnung. Wir spielen einen Verbannten, einen Befleckten, mehr tot als lebendig. Unsere Mission ist es, die Zwischenlande vom Krieg zu befreien, den Elden Ring zu erlangen und zum nächsten Eldenfürsten zu werden. Dass dies ein langer und zermürbender Weg werden wird, steht bei einem Studio wie From Software außer Frage.

Offene Welt voller Tod

Das Kampfsystem, in dem zum Levelaufstieg Runen statt Seelen gesammelt werden, ist nicht neu. Veteranen werden sich sofort zurechtfinden. Aber auch Neulinge haben Chancen, mehr vom Spiel zu sehen. Anstatt in einer engen düsteren Burg zu starten, die uns durch mehr oder weniger verwinkelte Levelschläuche führt, erstreckt sich nach dem Tutorial eine offene Welt vor uns, wie sie zuletzt bei Zelda: Breath of the Wild zu sehen war. Gehen wir vom Startpunkt aus nach Osten erreichen wir einen Sumpf, in dem uns Untote, Ruinen, Schätze und mehrere böse Überraschungen erwarten. Im Norden begegnet uns dagegen ein gigantischer Reiter und macht kurzen Prozess. Auweia, ist das alles so schwer?

Wir können uns auch durch das Gras schleichen. Die offenen Felder links und rechts sind voller Ruinen, und die Gegner dort sind eher schwach. Wenn wir uns vorsichtig anpirschen, können wir sie von hinten überwältigen. Schließlich erreichen wir ein Feldlager mit vielen Rittern. Einzeln sind sie leicht zu besiegen, aber sollte der Herold Alarm schlagen, haben wir alle gleichzeitig am Hals. Auch hier können wir uns wieder entscheiden, ob wir uns nach Westen oder nach Osten wenden. Zum Glück gibt es eine Karte für jedes Gebiet, aber die muss zuerst einmal gefunden werden.

Alleine oder mit Unterstützung

An bestimmten Stellen im Spiel, den Orten der Gnade, können wir rasten und speichern. Wenn wir sterben, stehen wir hier wieder auf, und wir treffen eine Figur namens Melina, die ihre Unterstützung anbietet. Bei ihr können wir unsere Runen ausgeben und endlich aufleveln. Dazu überreicht sie uns einen Ring, mit dem wir ein gehörntes Pferd namens Sturmwind herbeirufen können. Zu Pferd sind wir schnell, können über Abgründe springen und aus dem Sattel heraus kämpfen.

Die Orte der Gnade zeigen uns grob die Richtung unserer Hauptquest. Wer aber dem ersten großen Boss zu begegnet, wird sein blaues Wunder erleben. Mit Level 17 sind wir als Ottonormalspieler erst einmal völlig unterlegen. Dabei können wir uns sogar Hilfe rufen: Vor Bossgegnern können wir manchmal NPCs beschwören, die uns im Kampf unterstützen. Eine zweite nicht zu unterschätzende Hilfe ist die Asche des Krieges. In bestimmten Gebieten beschwören wir mit der Hilfe eines Rings Geister, die an unserer Seite kämpfen. Das können tierische Geister oder Menschen sein. Auch sie haben eine Gesundheitsleiste, aber uns ist jede Ablenkung willkommen, in der uns die Bossgegner nicht angreifen. Die Asche des Krieges kann verwendet werden, um unseren Waffen neue Eigenschaften und Angriffe zu verleihen.

Auf Schatzsuche

Das wird uns nicht retten, wenn wir schlichtweg zu schwach sind. In Dark Souls wären wir in einer Sackgasse angelangt, und als einzige Option hätte nur ein stundenlanger mühsamer Levelaufstieg zur Verfügung gestanden. Elden Ring bietet uns jedoch viele andere Möglichkeiten. Wir können kleine Minidungeons abseits des Weges nach hilfreichen Schätzen durchsuchen oder mit unserem Ross über die Weiten der Zwischenlande galoppieren, dann können wir neue Flaschen, Talismane, Waffen oder Rüstungen finden. Natürlich können wir die Waffen verstärken. Dazu benötigen wir Schmiedesteine. An Orten der Gnade können wir festlegen, ob wir lieber mehr Manaflaschen oder mehr Heiltränke mitnehmen wollen. Die Anzahl ist begrenzt, die Aufteilung bleibt aber uns überlassen.

Keine (un)tote Welt

Zwischendurch treffen wir auf Händler oder NPCs, die uns Infos und manchmal sogar Items überlassen oder auf Nebenquests schicken. Dazu müssen wir sie manchmal mehrmals ansprechen. Die Dialoge in Elden Ring sind weniger kryptisch als in den Vorgängerspielen und oft ziemlich witzig. Abseits einer Schlucht bittet zum Beispiel ein riesiger sprechender Topf darum, mit einem Schwert aus einer Mulde befreit zu werden. Anschließend bedankt er sich mit einem Stück Fleisch und verrät, er sei auf dem Weg zu einem Turnier.

Gedämpfter Coop-Spaß

Nun aber ein Wermutstropfen: Wir können uns zwar von anderen Spielern zur Unterstützung rufen lassen, ebenso können wir Spieler zur temporären Unterstützung, wie schon in Vorgängertiteln als rotes Phantom in die Spielewelt anderer Spieler eindringen und sie zu einem ungleichen Duell auffordern, generell ist es aber kompliziert, mit seinen Freunden eine Koop-Partie zu starten. Wer einfach mit Freunden spielen will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen und wird nach Bosskämpfen wieder aus dem Spiel des Hosts entlassen. Im Kern ist Elden Ring eine Singleplayer-Erfahrung. Die Möglichkeiten des Koopspiels zeigen jedoch das Potenzial einer gemeinsamen Partie. From Software scheint seine Gründe zu haben, das unbegrenzte Zusammenspiel zu erschweren.

Der Fluch der Cross-Generation-Titel

Optisch kommt Elden Ring nicht an aktuelle Spiele heran. Obgleich die Landschaft vor düsterer Atmosphäre nur so strahlt, sind die Charaktermodelle trotz eines extrem umfangreichen Charaktereditors eher simpel. Die verrückt designten Gegner mit ihren überlebensgroßen Körpern und massiven Waffen überzeugen durch präzise Hitboxen und Kreativität. Die Landschaft ist übersät mit teils sehr identisch aussehenden Ruinen. Das Leveldesign ermutigt aber immer wieder zum Erforschen, denn die gut verstecken Höhlen und Dungeons bergen individuelle Schätze, von denen keiner dem anderen gleicht. Die Himmelstextur wirkt trotz ihrer beeindruckenden Kulisse mit dem alles überragenden Erdenbaum schlecht aufgelöst. Letztlich muss Elden Ring auf den alten Konsolen laufen und das tut es trotz längerer Ladezeiten meistens hervorragend. Nur die PC-Version leidet unter einer eher schwachen Performance bei hohen Systemanforderungen.

 

Weitere Artikel: