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Cold Case: Eine todsichere Geschichte

Etwas Staub aufwirbeln

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Ihr schwelgt gerne in der Vergangenheit und könnt alte Kriminalfälle nicht ruhen lassen? Dann wärmt diesen jahrzehntealten "Cold Case" wieder auf und stellt die Verantwortlichen! Der Investigativjournalist Andy Bailey stand auf der Abschussliste einiger Persönlichkeiten in Camdale. Doch wer hatte nicht nur ein Motiv, sondern auch den Willen, ein Leben zu rauben?

Escape- und Krimi-Spiele stoßen seit einigen Jahren auf gute Resonanz und entsprechende Verkaufszahlen. Auch Ravensburger Spiele bringt jetzt "reale" Krimifälle auf den Markt, wo man selbst ermitteln darf. Reiht sich Cold Case: Eine todsichere Geschichte damit in die Erfolgs-Reihe von Ermittlerspielen à la Hidden Games Tatort, iDventure oder Die Firmenfeier ein? Gibt es Alleinstellungsmerkmale, womit dieses Spiel herausstechen kann? Eine Spurensuche...

Eine staubige Akte wird aus dem Archiv geholt

Wie euch bereits in dem Einführungsschreiben der Polizistin Ann Applethwaite mitgeteilt wird, sind sämtliche Materialien zum Spielen in der Schachtel inkludiert. Es gibt daher keine Online-Funktionen (Videos, Tonspuren oder Besuchen von Websiten und sozialen Media-Plattformen), wie man es aus anderen “echten” Krimi-Spielen gewohnt ist. Lediglich zur Überprüfung der Falllösung wird eine Website verwendet. Diese reduzierte Auswahl an Möglichkeiten wird dadurch begründet, dass die Archivierungsmöglichkeiten im Jahre 1988 bei Weitem noch nicht so digital und umfangreich wie heute waren.
Den Großteil dieses in sich abgeschlossenen Falles macht das individuelle Studium der Verhörprotokolle aus. So gibt es bei diesen Zeugenbefragungen insgesamt 21 Seiten zum Lesen. Sollten alle Ermittler*innen jegliches Dokument eigenständig lesen, erhöht dies entsprechend die Spielzeit. Alternativ werden die Dokumente unter den Spielenden verteilt und im Anschluss den Mitspieler*innen vorgestellt. Dabei fühlt es sich so an, als ob jede*r Mitspieler*in einer anderen Spur gefolgt ist und die eigenen Ergebnisse der Gruppe präsentiert. Diese Vorgehensweise kann daher empfohlen werden. Ist das gesamte Spielmaterial erst einmal gelesen worden, so beginnt die eigentliche Ermittlungsarbeit. Dabei hilfreich sind weitere Materialien wie beiliegende Fotos, ein Zeitungsausdruck sowie Broschüren. Es gilt für euch Ungereimtheiten aufzudecken und die passenden Schlussfolgerungen zu ziehen. Wie passen widersprüchliche Zeugenaussagen zueinander und sind wirklich alle Alibis so lupenrein, wie sie auf den ersten Blick scheinen?

 

Die Lösung, bitte!

Um den Fall schließlich zu lösen, besucht man die passende Website von Thinkfun, trägt die Fall Nummer 722516 ein und füllt ein Anklageformular der Königlichen Staatsanwaltschaft aus. Eure Aufgabe ist es, die vier Fragen, mit denen ihr zu Beginn des Falles konfrontiert worden seid, korrekt einzugeben:

"Wer hat das Opfer auf dem Gewissen?", "Woher kommt die Mordwaffe?", "Wie konnte der Mörder entkommen?" und "Was hat es mit dem gestohlenen Geld des Opfers auf sich?"

Die Benutzeroberfläche der Website wurde hier clever gestaltet. Gibt man falsche Lösungen ein, so wird man nicht sofort mit der Lösung des Falles begrüßt. Stattdessen verweisen kurze Texte auf ein oder mehrere Indizien, welche eure Lösungsskizze entkräften und euch zu einer anderen, hoffentlich fehlerfreien Lösung führen. 

 

Eine spannende Ermittlung zum fairen Preis?

Wie bei allen Krimispielen dieser Art wird kein Spielmaterial beschädigt, wodurch auch andere Spielende sich als Ermittelnde versuchen können. Mit einer UVP von 9,99€ ist Cold Case: Eine todsichere Geschichte mehr als doppelt so günstig wie die oben genannten Konkurrenten. Mit einer Spielzeit von 1-2 Stunden und 17 Indizien bekommt man für sein Geld daher ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Zeitgleich zum Fall Cold Case: Eine todsichere Geschichte erscheint Cold Case: Eine Prise Mord, wo man einem Mordfall in einer Kirchgemeinde nachgeht.    
Es wäre durchaus charmanter gewesen, wenn man alten Tonbandspuren der Verdächtigenprotokolle hätte lauschen können. Denn die Leselast ist bei diesem Spiel ein Alleinstellungsmerkmal und zugleich eine deutliche Spaßbremse. Wenn man stattdessen zuhören hätte können, wäre dies gerade auch für jüngere Ermittler*innen angenehmer. Dafür wären aber nicht nur ein Übersetzer-Team, sondern auch ein Team an Synchronsprecher*innen notwendig gewesen, was bei diesem Preisniveau leider nicht zu erwarten war. 

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