X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Anouk 2: Sterben bringt Glück

Sozialkompetente Dämonin auf Nekromantenjagd

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Literatur

Anouk – Das scharfe Schwert des Kuratoriums – muss sich erneut in den Kampf begeben. Auf der Jagd nach einer skrupellosen Nekromantin, stolpert sie über weitere Verbrechen. Inwieweit die mit dem Mord des Djinns zu tun haben, gilt es, herauszufinden.

Lady Midnight ist zurück. Die bereits in Band 1 erwähnte Nekromantin betreibt einen geheimen und unerlaubten Coven und spielt mit dunkler Magie. Schon einmal musste Anouk gegen sie antreten, was nicht nur für sie, sondern auch für zahlreiche Menschen um sie herum in einem Desaster geendet ist. Gemeinsam mit Will, Kian, Etienne und den anderen ihrer Mitstreiter*innen sucht sie jetzt nach einem Weg, der bösen Hexe endlich den Garaus zu machen. Dabei erhält sie von ungeahnter Seite Unterstützung, was das Chaos der Verstrickungen aber eher noch fördert.

Zwischen Dämonen und anderen Legenden

In Band 2 um Anouk erhalten wir weitere Einblicke in die Vergangenheit der heißen Sukkubus. Allerdings werfen die mehr Fragen auf, als Antworten zu liefern. Auch Maret ist wieder an Bord, der mit Anouk in irgendeiner tiefgreifenderen Form verbandelt ist. Wir erfahren, dass er bereits tiefer in die Verwicklungen verstrickt ist, als wir zunächst angenommen haben. Über Kian und die Verbindung zu Anouk erfahren wir dagegen nur sehr wenig, er spielt nur eine Nebenrolle in den Ereignissen. Das Kuratorium ist immer weiterhin unvollständig, neben dem Schamanen der Stämme bringen sich noch andere ins Spiel um den freien Posten, der nach dem Verlust eines Kuratiroum-Mitglieds in Band 1 noch zu besetzen ist.

Sozialkompetenz vor dämonischer Herkunft

Nachdem ich mich im ersten Band daran gewöhnt hatte, dass die Hauptrolle von einer Sukkubus gespielt wird, die sich von sexueller Energie ernährt, musste ich im zweiten Band öfter in Frage stellen, was ich für ein Bild von einer Sex-Dämonin im Kopf hatte. Und genau da tat sich für mich auch ein kleiner Widerspruch auf: Anouk stellt sich – was aktuelle gesellschaftliche Akzeptanzen angeht – für meinen Geschmack einfach einmal zu oft selbst in Frage. Die Thematisierung eigener rassistischer Gedanken, die sich gelegentlich auch in liberalen Menschen noch im Geheimen verbirgt, wurde erneut behandelt, was ich wiederum gut in den Kontext der verschiedenen Völker und Wesenheiten passt. Doch als sich Anouk kritisieren lassen muss, weil sie gegenüber einer ungeliebten Vampirin zu „hochnäsig“ rüberkommt und daher tatsächlich anfängt, an sich selbst zu zweifeln, fand ich das einen Ticken zu viel. Das scharfe Schwert des Kuratoriums bekam in dem Moment eher das Siegel eines kuschligen Kätzchens verpasst, was ich prinzipiell sehr schade fand, da auch dieser Selbstzweifel des eigenen Verhaltens wider dem feministischen Gedanken einer starken und selbstbewussten Frau steht.

Zwischen Chaos und Emotionen

Auch die Balance zwischen neutraler Sukkubus und den vielen emotionalen Verworrenheiten haben für mich im zweiten Band nicht wirklich stimmig gewirkt. Anouk fühlt sich nicht nur sexuell, sondern auch emotional zu verschiedenen Männern hingezogen, was für mich nicht mit der Vorstellung einer Sukkubus einhergeht, die sich von sexueller Energie ernährt, aber das Prinzip der romantischen Liebe nicht so verinnerlicht, wie es unsere Gesellschaft macht. Doch hier bin ich neugierig und gespannt darauf, wie sich eine Auflösung in die Geschichte integrieren lässt, da diese Konflikte ja auch in Anouks Innenschau selbst thematisiert werden.

Außer den emotionalen Kontroversen sieht sich Anouk aber auch wieder mit fähigen Gegnern und gefährlichen Situationen konfrontiert, die sie zu bewältigen hat. Neben den Ermittlungen treten nun auch weitere politische Zusammenhänge auf den Plan und würzen die Horrorkomödie um einen ergänzenden Aspekt. Die vielen neuen Begriffe, die aufgeführt werden und die zumindest ich alle hätte googeln müssen, werden in einem angehängten Glossar erwähnt. Auch die bereits erschienenen Figuren werden dort nochmal geordnet und in den Kontext gerückt, sodass man jederzeit nachschlagen und sich vergewissern kann, ob man einen Zusammenhang richtig erschlossen hat.

Fazit

Obwohl Anouk im zweiten Band ihrer Reihe zu vielen Selbstzweifeln und Unsicherheiten unterworfen wird, um noch als eine der mächtigsten Gegner*innen der Ebenen wirklich ernst genommen zu werden, macht das Buch viel Freude. Der komödiantische Flair wechselt sich mit tempogeladenen Ereignissen, die in einem neugierig-machenden Cliffhanger enden. Ich bin schon gespannt auf den dritten Teil, in dem vielleicht einige der neu aufgeworfenen Fragen beantwortet werden und wir weitere Einblicke in Anouks Vergangenheit erhalten dürften.

Weitere Artikel: