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Ein todsicherer Plan

Seelenschiffchensammler im Kampf gegen die Unterwelt – Teil 2

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Kategorie: Literatur

Nach der letzten großen Schlacht um die Seelen der Toten ist es in San Francisco ruhig geworden – zu ruhig! Gerade einmal ein Jahr ist es her, dass die Unterwelt sich ihren Platz an der Oberfläche erkämpfen wollte, doch die Totenboten-Kollegen um Charlie Asher waren nachlässig geworden. Denn beim Sammeln der Seelenschiffchen wurden viele übergangen und die Welt droht nun erneut dem Bösen zu verfallen …

Nachdem Charlie Asher im bereits 2006 veröffentlichten Buch Ein todsicherer Job durch den Erhalt des Großen bunten Buch des Todes zum Totenboten erwählt wurde, ist viel geschehen. Doch starten wir am Anfang. Als Helfer des Sensenmanns ist es die Aufgabe der Totenboten, sogenannte Seelenschiffchen von Sterbenden einzusammeln. Ein Seelenschiff ist ein für den Sterbenden bedeutsames Objekt, in dem seine Seele ruht, bis sie in einen anderen Menschen übergehen kann. Dieser Übergang findet in den vielfältigen Geschäften von San Francisco statt, denn allen Totenboten gehört ein kleiner Laden, in dem Seelen ihren neuen Partner finden. 

So auch bei Alphonse Rivera, der die Nachfolge von Charlie Asher als Totenbote antritt und nach der Quittierung seines Polizistenjobs einen Buchladen eröffnet. Doch er ignoriert die Namen der Toten, die täglich in seinem Kalender erscheinen. Als sich daraufhin das Große bunte Buch des Todes inhaltlich verändert und verkündet, dass man es vermasselt hat, wird den Seelensammlern bewusst, dass sie das einbrechende Chaos nur zusammen und mit einem todsicheren Plan aufhalten können …

Humorvolle Fortsetzung 

Im typisch trocken-humorvollem Stil von Christopher Moore kommt auch dieser Roman daher: Mit der Rückkehr der aus dem ersten Teil bekannten Figuren, die durch neue Freunde und gewiefte Schurken ergänzt werden, gestaltet sich ein unterhaltsamer Kampf gegen das Böse in der Welt. 

Etwa ein Jahr liegt zwischen den Handlungen der zwei Bücher, was zu Beginn der Geschichte inhaltlich aufgegriffen wird und die Geschehnisse erläutert, die den Roman nun füllen. Nichtsdestotrotz wäre es angeraten, erst einmal den Vorgänger zu lesen, damit Teil 2 so richtig genossen werden kann. Zwar werden einige Verbindungen und Ereignisse aufgegriffen, jedoch gehen sonst viele Feinheiten und Anspielungen in der Story schlichtweg am Leser vorbei, was durchaus Verwirrung stiften kann. Denn auch diverse Running-Gags werden von Moore in die neuen Abenteuer der Totenboten eingeflochten. 

Die Story selbst ist in mehrere, zunächst nicht unbedingt erkennbar verwobene Stränge gegliedert. Erst nach und nach wächst das Geschehen auf den 448 Seiten zusammen. Auch die Entwicklung, sowohl von den Charakteren als auch der Handlung, wird so unbemerkt – bisweilen auch etwas langatmig – vorangetrieben. Nun formt sich auch ein klares Bild und mit einem Aha!-Effekt kann man schließlich eins und eins der Handlung zusammenzählen: So vermisst Charlies Tochter Sophie bald schon ihre Wauwis, also zwei riesige Höllenhunde, ein mysteriöser aber dennoch sympathischer Mann in Gelb ist stets zugegen und die Hörnchenmenschen folgen einem großen Göffel, während es Wackel-Charlie so vehement nach Käse verlangt, dass sein Ausspruch „Möchte Käse“ durchaus Einzug in den Alltag außerhalb des Buches finden kann …

Fazit

Ein unverkennbarer Christopher Moore Roman: In Ein todsicherer Plan werden durchaus seriöse Themenansätze locker in unterhaltsame Literatur verwandelt und vertreiben einem so auf angenehme Art und Weise die Zeit. Schon allein die Grundthematik über das Konzept der Totenboten, die als Stellvertreter des Sensenmanns Seelen innerhalb vermeintlich belanglosem Flohmarkttrödel an den nächsten Menschen weitergeben, ist ein literarischer Eyecatcher. 

Ein todsicherer Plan in einer aussichtlosen Situation erfordert ungewöhnliche Taten, die, gepaart mit viel eigensinnigem Witz und Charme, den skurril-aparten Charakteren innerhalb einer nicht minder spleenigen Handlung, ein unbeschwertes und unterhaltsames Lesevergnügen garantieren. Wer Moores Bücher wie Die Bibel nach Biff oder Der Lustmolch mochte, wird mit der Totenbotenreihe Ein todsicherer Job und Ein todsicherer Plan voll auf seine Kosten kommen. 

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