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Die magischen Buchhändler von London

Schon wieder Abenteuer in der Winkelgasse?

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Kategorie: Literatur

Ein moderner Teenager kommt ausnahmsweise nicht auf eine Zauberschule, sondern stolpert auf der Suche nach einem Studienplatz und den eigenen Wurzeln in eine Welt jenseits unserer Realität und muss herausfinden, wieso gerade sie in diese Sache hineingezogen wird und was das alles mit ihrem unbekannten Vater zu tun hat.

Auch wenn der Titel des im Penhaligon Verlags erschienenen Romans von Garth Nix sehr danach klingt, als würde es sich um eine Geschichte um Zauberschüler*innen in einer Schule für Zauberei und Hexerei handeln, so geht die Geschichte dann doch einen völlig anderen Weg.
Doch wie in vielen ähnlichen Geschichten aus dem Genre der Urban Fantasy, in denen unsere moderne Welt um magische und mystische Elemente erweitert wird, startet auch hier die Protagonistin nichtsahnend und eher zufällig in ihr Abenteuer. Sie ist gerade 18 geworden und möchte aus ihrem kleinen englischen Dorf nach London ziehen, um dort ein Kunststudium zu beginnen und ihren unbekannten Vater zu finden.

Nebenjob: Weltretten

Damit tritt eine Serie von Ereignissen in Kraft, inmitten derer sich die Protagonistin mit magischen Phänomenen, phantastischen Kreaturen, bösartigen Wesenheiten und Buchhändler herumschlagen muss. Richtig, Buchhändler. Wobei diese Buchhändler alle der Familie St. Jacques entstammen und auch nur zwei Buchläden in London führen. Diese Läden sind aber nur der Nebenerwerb der Familie, um so alltägliche Dinge wie Nahrung, Miete und ähnliches bezahlen zu können. Denn eigentlich sind sie eher Wächter*innen Londons, die in der Stadt (und im Umland) ein Auge auf übernatürliche Wesenheiten und deren Taten haben. Und sobald sich eine Bedrohung für die (zumeist unwissenden) Menschen ergibt, schreiten die Buchhändler mutig zur Tat. Daher sind sie entweder in der Lage, besonders geschickt zu kämpfen oder Zauber, bzw. zauberähnliche Effekte, zu wirken. Erstere sind dann die „linkshändigen Buchhändler“ und zweitere die „rechtshändigen Buchhändler“. Doch da man nur in den seltensten Fällen eine Art Bezahlung erhält, wenn man die Welt – beziehungsweise in diesem Falle London – im Geheimen vor dem Untergang bewahrt, müssen die Weltretter*innen eben im Alltag Bücher verkaufen.

Ab in die 80er

Die ganze Geschichte spielt im Jahr 1983 und bringt auch allerlei pop-kulturelle Verweise auf damalige Chart-Hits oder angesagte Bands, die jedoch gerade jüngere Leser*innen gar nicht mehr kennen dürften. Die Protagonistin trifft sehr früh auf einen Buchhändler und ist damit dann schon mittendrin in den Ereignissen. Diese entwickeln sich dann erst einmal zu einer Art Detektiv- bzw. Kriminal-Geschichte, bei der die Buchhändler auch eng mit profanen Ermittler*innen der Londoner Polizei zusammenarbeiten. Insgesamt erinnert die Struktur der Buchhändler an eine Mischung aus geheimem Orden und königlichem Geheimdienst.

Lesegefühl

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen (zumindest die vorliegende deutsche Übersetzung) und bietet eine Menge rätselhafte, spannende oder lustige Momente, in die man sich als Leser*in gut hineinversetzen kann. Die gezeichneten Charaktere wirken in sich glaubhaft und sympathisch und auch deren Entwicklung ist logisch nachvollziehbar.

Leider hat der Autor zahlreiche Hinweise auf den Ausgang der Geschichte eingestreut. Wobei „Hinweise“ noch deutlich untertrieben ist, denn er winkt nicht mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl, sondern gleich mit dem ganzen Zaun! Für aufmerksame Leser*innen gibt es daher leider keine überraschende Wendung, sondern die Geschichte nimmt genau den Weg, den man die ganze Zeit erwartet.

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