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Zombicide: Feuer frei

Flip & Bite

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Zombicide steht wohl wie kein anderes Spiel für schnelle, kompromisslose Zombieschlachterei. Während die Zombicide-Brettspiele durch hochwertige Miniaturen und umfangreiche (wirklich verdammt umfangreiche) Kickstarterkampagnen für Aufsehen sorgen, kommt der Ableger Feuer frei mit wenig Material und kurzer Spieldauer daher.

Wie auch im großen Bruder rollen im handlichen Ableger Zombiewelle um Zombiewelle auf uns zu, der wir Herr (oder Herrin) werden müssen. Dabei geht es nicht unbedingt darum, jeden Schlurfer zu töten, sondern so lange zu überleben, bis wir ein Missionsziel erreicht haben. In diesem Fall: Gemeinsam einen der sechs Bosse besiegen. Das geschieht bei Feuer frei In Form eines Flip & Writes.

Flip ‘n Kill!

Statt auf Miniaturen und oppulente Bodenpläne setzt Zombicide: Feuer Frei nämlich ganz auf Stifte und Karten. Die sind allesamt beschichtet, um mit den mitgelieferten Stiften bearbeitet werden zu können. Zombies töten wir hier diesmal nicht durch Würfel, sondern indem wir die Körperzonen der Zombies abkreuzen. Dazu stehen jedem Charakter vier verschiedene, individuelle Waffen zur Verfügung, die unterschiedliche Formen abstreichen lassen. Manche der getroffenen Felder senken nach Abstreichung außerdem den Schaden der Zombies, geben uns Rüstung oder Munition. Um es interessanter zu machen, schalten wir mit jedem getöteten Zombie außerdem ein Waffenupgrade frei, welches uns etwa erlaubt, auch Zombies der anderen Spieler*innen anzugreifen, Zombies von uns wegzustoßen oder die Formen flexibler einzusetzen.


Zombies töten wir, indem wir Kästchen abkreuzen. Der Humor und Zeichenstil ist Zombicide-Fans bekannt.

Der Rundenablauf ist dabei äußerst geschickt gelöst. Wir legen neun Zugkarten und sieben Brutkarten aus, die wir Zug für Zug abarbeiten. Die Zugkarten bestimmen nun gleichzeitig, welche Zombies sich bewegen und welchen Waffentypus wir verwenden, während die Brutkarten wenig überraschend für Zombienachwuchs sorgen, den wir auf die Spieler*innen verteilen müssen.

In der zweiten Runde gibt es neun neue Zugkarten, zusätzlich erscheint jedoch der Boss und die Brutkarten werden um Bossangriffe ersetzt. Haben wir es nach maximal 2 Runden – also 18 Zügen – geschafft, den Boss zu besiegen, haben wir gemeinsam gewonnen. Wenn nicht, müssen wir wohl noch einmal an die Drecksarbeit …

Der Rundenablauf ist simpel und geschickt umgesetzt.

Aufmachung & Spielgefühl

Zombicide: Feuer frei ist äußerst rund designed. Es ist schnell verstanden, spielt sich sehr flüssig und erzeugt kaum Regelfragen. Auch die Optik kann sich sehen lassen. Die Karten sind ebenso hochwertig illustriert wie produziert. Der typische peppige Zombicide-Grafikstil und Humor wird auch vom Flip & Write-Spiel transportiert. Leider beißt sich genau dieser schicke knallige Zeichenstil mit den mitgelieferten Stiften. Die fallen so dünn aus, dass die Markierungen kaum zu sehen sind und das Spielvergnügen deutlich trüben. Das Problem lässt sich jedoch schnell lösen, indem man auf andere Marker setzt.


Ein Charakterbogen und Endboss. Auch im Bild: Kaum sichtbare abgekreuzte Felder.

Trotz besserer Markierungen konnte das Spiel in unseren Runden nicht überzeugen. Abgesehen davon, dass der Humor bei uns nicht zünden konnte, lag das an zwei Problemen: Zum Ersten fanden wir die Entscheidungen nicht interessant. Die einzelnen Züge laufen darauf hinaus, die Trefferform(en) der Waffe möglichst effektiv zu platzieren. Auch die Entscheidungen bei der Charakterentwicklung bzw. dem Upgraden der Waffen fühlen sich nicht stark genug an. Die einzelnen Waffen kommen einfach zu selten zum Zuge und alle Ausbauten sind ähnlich sinnvoll, sodass man keine gezielte Strategie entwickeln kann.

Der zweite Kritikpunkt betrifft die thematische Einbettung. Das tetrisartige Platzieren von Formen passt einfach nicht zum Zombiethema. Man mag sich vielleicht noch erklären, warum eine Schnellfeuerwaffe mehrere kleine Formen erzeugt, während eine Schrotflinte größere Blöcke abstreicht. Die konkreten Formen wollen dann aber doch nicht so recht passen, zumal es thematisch keinen Sinn ergibt, warum sich Formen nicht überschneiden dürfen oder nicht über den Zombie hinausragen können. So besteht unsere Taktik dann schließlich darin, zu schauen, wie wir den Schaden so platzieren, dass noch Platz für die anderen Waffentypen bleibt. Das die Auswahl mit welcher Waffe wir wann kämpfen ganz von den Zugkarten abhängt, macht die Angelegenheit dann noch ein Stück absurder.

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