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Zombicide 2. Edition

Zombies schnetzeln – für alt und jung!

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

In einem verlassenen Haus sucht eine Gestalt nach brauchbaren Vorräten. Stattdessen findet sie eine Schar Zombie-Schlurfer, welche sie bis auf die Straße verfolgen. Es folgt ein lautes Geräusch: Aus einem fahrenden Polizeiwagen schießen zwei Erwachsene auf die Zombies. Und eine Ecke weiter marschiert bereits die Legion weiterer Zombies. Flüchten oder sich dem Schicksal stellen? Zeit für Widerstand. Lasst den (2.) Zombicide beginnen!

Zombicide 2. Edition ist der neueste Ableger der erfolgreichen Brettspielreihe Zombicide. Diese wurde von Guillotine Games entwickelt und durch CoolMiniOrNot (CMON) seit 2012 veröffentlicht. Die Spiele erscheinen in Deutschland bei Asmodée. Vor knapp 10 Jahren startete CMON das erste Crowdfunding für ihr neues Spiel auf einer (damals) recht jungen Plattform mit dem Namen Kickstarter. Bevor es zum Spiel geht, vorab eine kurze Erläuterung zu dieser Plattform: Wie auch bei den Vorgängern von Zombicide, gab es zuerst ein Crowdfunding über Kickstarter. Dort hatte man die Möglichkeit durch finanzielle Unterstützung neben dem Spiel zusätzliche Belohnungen (“Stretch Goals”) mitzunehmen. Wie auch bei den Vorgängern hatte die Kampagne den gewünschten Erfolg. So wurden vom 16. Okt 2019 - 7. Nov 2019 insgesamt 3,4 Millionen Dollar eingenommen. Nun ist das Spiel im freien Handel in deutscher Sprache bei Asmodée verfügbar für alle, die bei dieser Kampagne nicht beteiligt waren (im Vergleich zur Kickstarter-Version fehlen naturgemäß die exklusiven “Stretch Goals”).

Im Spiel Zombicide kämpft man sich durch schier endlose Horden an Zombies – daher auch das Kofferwort “Zombicide” als gewählter Titel. Wie heute allseits bekannt sein wird: Die Kickstarter-Kampagne war überaus erfolgreich. Es folgten zwei Stand-alone Spiele, namens Zombicide 2: Toxic Mall Spiel und Zombicide 3: Rue Morgue und einige Erweiterungen. 2015 wechselte man das Setting vom modernen Zombies à la “The Walking Dead” hin zum Fantasy-Mittelalter-Genre Zombicide: Black Plague und Green Horde. Zuletzt besuchte man ferne Galaxien mit Zombicide: Invader und George A. Romeros Zombie-Kultfilm Night of the Living Dead. Jedes dieser Zombicide-Spiele von CMON ist eigenständig spielbar, doch wurden bei jedem stets kleine Veränderungen vorgenommen, damit das Zombie-Gemetzel sowohl spielerisch, als auch thematisch stimmiger als beim Vorgänger wird. Nun “beißt sich die Schlange in den eigenen Schwanz” und erneut wird der allererste Teil von Zombicide aufgelegt. Mal schauen, was die 2. Auflage von Zombicide aus dem Jahr 2021 alles zu bieten hat!

   

Spielablauf von “Zombicide” 

Alle Spieler*innen steuern in diesem Brettspiel eine oder mehrere Charaktere, die bei Zombicide als “Überlebende” bezeichnet werden. Man wählt zu Beginn insgesamt sechs dieser Überlebenden und verteilt diese gleichmäßig auf alle Spielenden. Somit kontrolliert man je nach Spieleranzahl eine unterschiedliche Anzahl an Held*innen. Dann wählt man eine Mission, welche gespielt wird, wobei es Missionen für 30-90 Minuten, mit den drei Schwierigkeitsstufen: Einfach, Mittel und Schwer gibt. Jede Runde beginnt mit der Spielerphase, in der die Überlebenden agieren. Jeder von ihnen verfügt über drei Aktionen, welche in beliebiger Verteilung verwendet werden können. Diese ähneln denen die man aus den meisten “Dungeon-Crawler-Spielen” oder auch RPG-Spielen kennt: Bewegen, Suchen, Türen öffnen, Items tauschen, Kämpfen, Missions-Ziele aufnehmen oder aktivieren und Lärm machen. Viele dieser Aktionen sind so selbsterklärend und simpel, dass man spätestens nach ein paar Runden diese verinnerlicht hat. 

Das gewaltsame Öffnen einer Tür oder auch das Abfeuern einer Schrotflinte machen natürlich Lärm, was wiederum Zombies anlockt. Sind alle Aktionen der Überlebenden verbraucht, folgt die Zombiephase. Die Aktionen der Zombies werden durch einen einfachen Mechanismus gesteuert: Diese bewegen sich immer eine Zone weiter - Läufer können zwei Zonen rennen - um näher zu den Überlebenden oder der größten Geräuschzone zu gelangen. Steht ein Zombie auf einem Feld mit mindestens einem Überlebenden, so wird statt einer Bewegungsaktion ein Nahkampfangriff getätigt, der stets einen Schadenspunkt zufügt. Anschließend folgt die Brut: Für jede Brutzone wird eine Zombiekarte gezogen und die entsprechenden Figuren in der Brutzone platziert. Es kann schnell passieren, dass mehrere Dutzend Zombies durch die verlassenen Straßen streifen. Immerhin sind 76 Zombie-Miniaturen im Spiel enthalten. Trotz diesen Horden an Untoten, sollte man nicht in Panik verfallen, denn die Überlebenden sind Experten im Zombies fällen. Es ist gut und gerne möglich, mit einer Kampfaktion gleich mehreren Kreaturen den Garaus zu machen. Durch steigendes Adrenalin erweitern sich auch die Aktionen der Überlebenden und nebenbei gibt es viele neue Gegenstände und Waffen. Generell ist eine Mission verloren, wenn ein Überlebender auf Null Lebenspunkte sinkt. Wie man eine Mission siegreich absolviert, hängt jeweils vom aktuellen Missionsziel ab. Mal muss man andere Überlebende aus der Zombie-Apokalypse eskortieren, mal mit einem vollgetankten Wagen die Gefahrenzone verlassen oder Vorräte sammeln. Und natürlich gibt es auch Missionen, in denen man die Zombie-Zonen zerstören oder die Zombiehorde niedermetzeln muss.

 

Was ist neu an der 2. Edition?

Statt wie bisher sechs Spielerfiguren, stehen in der 2. Edition zwölf zur Auswahl – sechs Erwachsene und sechs Kinder. Letztere haben nur zwei, statt wie gewöhnlich drei Lebenspunkte. Dafür verfügen die Kinder über die Fähigkeit “Leichtfüßig”, was ihnen ein problemloses Flüchten aus von Zombies-besetzten Zonen ermöglicht. Diese zusätzlichen Charaktere bieten Abwechslung und eine kleine strategische Komponente, da man überlegen muss, wer sich für die gewählte Mission am besten eignet. Bei den vorherigen Zombicide-Spielen war man dagegen verpflichtet, die selben sechs Überlebenden loszuschicken, da nur sechs Charaktere im Grundspiel enthalten waren (es sei denn man hatte sich mit Erweiterungen ausgestattet). Auch sind in der 2. Edition mehr “Fettbrocken”- und “Monstrum”-Zombie-Miniaturen inkludiert. 

Im direkten Vergleich zum ersten Zombicide stechen die Plastik-Tableaus mit einer Schiebeleiste für die Adrenalinpunkte, Auslagen für die Charakterkarte, die ausgerüsteten Items und drei Steckvorrichtungen für die Items, welche sich im Rucksack befinden, hervor. Dadurch hat man eine Übersicht mit allen wichtigen Informationen. Auch sind auf den Rückseiten der Überlebenden deren Fertigkeiten erklärt. Somit muss man nicht in den Regeln nachschlagen, wenn man vergessen hat, was die Fertigkeit “Taktiker” oder “Glückspilz” kann.

Viele Spielmechaniken wurden auch vereinfacht. Bis auf Kampfaktionen haben alle Aktionen immer Erfolg und sind sehr simpel. Beispielsweise bedeutet “Türen öffnen”, dass eine benachbarte Tür geöffnet wird, “Bewegung” heißt, sich ein Feld bewegen und beim “Suchen” nimmt man einfach die oberste Karte des Item-Stapels in den eigenen Vorrat. Des Weiteren kann man den mächtigen Molotow-Cocktail genau wie andere Items im Ausrüstungsstapel finden, statt ihn erst in mühevoller Arbeit “zusammenbasteln” zu müssen. Die neuen Karten “Zombie-Ansturm” und “Zombie-Extra-Aktivierungen” erzeugen in der 2. Edition Ungewissheiten für die zukünftigen Zombie-Aktionen. Seid also stets auf der Hut, um nicht unter einer Horde von “Fettbrocken” begraben zu werden. 

25 neue Missionen mit den lebenden Toten!

Im Gegensatz zu den meisten Vorgängern von Zombicide gibt es nicht nur 10 Missionen zum Spielen, sondern ganze 25 Stück. Die ersten 10 Missionen sind dabei an die Missionen aus dem allerersten Zombicide angelehnt. Die weiteren 15 Missionen sind exklusiv für diese 2. Edition designt worden. Die neuen Missionen kann man entweder in der vorgeschriebenen Reihenfolge spielen – wie eine Art Kampagne – oder man sucht sich einfach eine Mission aus, auf die man gerade Lust hat. Zwischen zwei Missionen werden alle Spielinhalte wieder auf Null gesetzt, sprich Ausrüstungsgegenstände, Wunden und gesammelte Erfahrungspunkte (Adrenalinpunkte) werden wieder in den Anfangszustand gebracht. Obwohl man meist etwas mehr als die angegebene Zeit spielen wird, bedarf es immer noch weniger Spielzeit für eine einzelne Mission, als bei den Vorgängern. Dadurch schafft man es auch zu mehreren Partien in einer Spiele-Session. Dies ist gerade dann sinnvoll, wenn man kurz vor dem Sieg doch noch eine bittere Niederlage erfahren durfte und gleich mit der Revanche beginnen kann.  

Wer alle 25 Szenarien gemeistert hat, oder sich mal an eine Solo-Mission wagen möchte, findet auf der Website von CMON schließlich noch extra Missionen zum kostenlosen Downloaden.

 

Schwierigkeitsgrad oder: “This is no Sunday School picnic!”

Wer alleine in der Zombie-Apokalypse ist, kann mit dem Steuern von insgesamt sechs Überlebenden etwas überfordert sein. Im Tausch erhält man dafür die absolute Flexibilität, wie man die Überlebenden lenken möchte. Das andere Extremszenario wäre eine Partie mit sechs Spielenden, in welcher jede und jeder nur einen Charakter kontrolliert. Irgendwo dazwischen liegt wohl die optimale Spieler*innenanzahl. 

Insgesamt fällt das Spiel für eine Gruppe an Vielspieler*innen relativ leicht aus. Wer nicht nur das Spektakel genießen möchte, sondern eine Herausforderung sucht, findet bereits im hinteren Teil der Regeln mehrere Möglichkeiten, welche dabei helfen, das Spiel so anzupassen, dass die eigene Spielgruppe die maximale Freude am Spiel hat. Ist das Spiel zu einfach? Durch den Modus “Monströses Festival” können mehrere Monstren die City terrorisieren. Ist auch das zu einfach, können sich alternativ die Zombies in “Dunklen Zonen” verstecken, was sie deutlich schwerer zu treffen macht. Ebenso findet man Möglichkeiten, beispielsweise für Neulinge oder jüngere Zombiejäger*innen, das Spiel zu vereinfachen. Natürlich bietet das Spiel durch die Fülle an Zombie-Miniaturen eine gute Möglichkeit eigene Hausregeln anzuwenden, wie zum Beispiel einfach weniger Charaktere gegen die Zombie-Horden zu verwenden.

 

Worin besteht der Spaß? 

Zombicide ist eine humorvolle Variante des Zombie-Genres. Hier bekommt man eine Box voller Zombies, die eine gewaltigen Prise “Trash” enthält. Es ist ein sehr unterhaltsames “Amitrash”-Brettspiel, welche sich oft durch hochwertige Miniaturen, einer gewissen Glückskomponente und einem größeren thematischen Fokus auszeichnen. Gemeinsam wird man bei diesem Brettspiel mit Freund*innen, trotz oder gerade wegen des gruseligen Themas, eine lustige Zeit haben. Große Explosionen, wie in Michael Bay Filmen sind garantiert. Es ist daneben spaßig viele Würfel zu werfen, oder mal im Alleingang eine Horde an Untoten umzupusten. Ist doch alles nur ein Brettspiel! Wer bereits die 1. Edition von Zombicide besitzt, kann übrigens mittels eines Konvertierungsset dessen Überlebende, Begleiter und Zombies verwenden und diese in die Missionen der neuen Edition einbinden.


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