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Zauberhafte Küche: ... von Aladin bis Zelda

Sagenhaftes und Magisches für (fast) jeden Geschmack

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Kategorie: Literatur Rezepte

Von simplen „Zauberzeptern" bis hin zur langwierigen „Lammkeule aus dem Gasthaus zum Roten Drachen" ist in Aurélia Beaupommiers Kochbuch Zauberhafte Küche: …von Aladin bis Zelda so ziemlich alles dabei. Bereits bei einem kurzen Blick auf den Umschlagtext dürfte Fantasy-, Märchen- und Disneyfans das Herz höherschlagen: Die im Buch enthaltenen Gerichte sind inspiriert von Fiktionen und Welten wie Harry Potter, Dungeons & Dragons, Mary Poppins und Zelda. Tatsächlich sind sowohl die Rezepte als auch die gewählten Fantasyvorlagen erstaunlich vielfältig, können aber nicht immer halten, was sie versprechen.

Möchte man den Grundgedanken hinter Zauberhafte Küche verstehen, dann genügen im Grunde genommen zwei Zitate aus Beaupommiers Vorwort zum Kochbuch: „Wenn Hexen und Zauberer einmal nicht damit beschäftigt sind, Zaubersprüche zu wirken, die Welt zu retten oder finstere Pläne zu schmieden, was essen sie dann gerne?“ Wer sich diese oder ähnliche Fragen ebenfalls bereits gestellt hat, der darf bei diesem Buch gern zugreifen. Beaupommier selbst hat sich bei ihren Rezepten einen Satz Roald Dahls zu Herzen genommen: „Wer nicht an Magie glaubt, wird sie niemals finden.“ Im Klartext bedeutet dies, dass die Rezepte oft experimentell sind, gerne mit der ein oder anderen Überraschung aufwarten und grundsätzlich zum kulinarischen Eintauchen in die verschiedensten Welten einladen.

Die Vielfältigkeit der Märchen- und Fantasywelten, derer Beaupommier sich bedient, stammt vermutlich daher, dass die Autorin jahrelang als Bibliothekarin arbeitete und sich somit ausgiebig mit Elfen, Feen und Trollen auseinandersetzen konnte. Zauberhafte Küche ist eindeutig ein Kochbuch von einem Fantasyfan für Fantasyfans.

Die Aufmachung

Das erste, was bei diesem Kochbuch auffällt, ist die schicke Aufmachung. Optisch und haptisch macht Zauberhafte Küche so einiges her. Fans der Food-Fotografie kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Foodstyling von Alexia Janny-Chivoret und die Fotos von Pierre Chivoret sind atmosphärisch, atemberaubend, inspirierend und laden zum Nachkochen ein. Hinzu kommt, dass der Zauberfeder-Verlag auch bei der Herstellung nicht gegeizt hat. Hochwertiger Druck samt Bindung sowie gutes Aufschlagverhalten sind Dinge, die bei einem Kochbuch schlicht wichtig sind – und Zauberhafte Küche überzeugt auf ganzer Linie. Der erste Eindruck kann also begeistern.

Beim tiefergehenden Blick ins Buch stellt sich heraus, dass Beaupommiers Rezeptbuch erfreulich viele Zugangspunkte und Nutzweisen bietet. Im Inhaltsverzeichnis sind die Speisen in Alltägliches, Festmahle, Desserts und Getränke aufgeteilt. Ein Index am Ende des Buchs listet dagegen alle Rezepte samt Namen und einer kurzen Erklärung, was sich dahinter verbirgt, auf. Das erleichtert die schnelle Suche nach grober Gerichtart oder Zutatenauswahl. Zusätzlich können über das „Who is Who der Zauberer“ Rezepte nach Fiktion oder Storywelt gesucht werden. Wer also passend zum nächsten Herr der Ringe-Filmmarathon ein Tolkien-Menü auftischen will, wird dank dieser Übersicht schnell fündig.

In puncto Aufmachung muss an dieser Stelle also ganz klar gesagt werden: Zauberhafte Küche ist das, was der Titel verspricht. Einfach zauberhaft und inspirierend.

Die Rezepte

Auch inhaltlich ist Zauberhafte Küche erfreulich vielfältig. Es gibt Rezepte für jedes Niveau, jedes Budget und auch jedes Alter. Letzteres liegt insbesondere an der breiten Auswahl an Zauberwelten, von denen Beaupommier sich hat inspirieren lassen. Von alten Märchen wie Dornröschen über TV-Serien wie die 60er-Jahre Sitcom Verliebt in eine Hexe bis hin zu aktuellen Filmen wie Doctor Strange ist alles dabei.

Schaut man sich die einzelnen Rezepte einmal genauer an, dann fällt die eigentümliche Präsentationsweise auf. Jedes Rezept hat seine individuelle Erzählweise, die an die jeweilige Vorlage angepasst ist. Beim „Schlumpfcocktail“ wird daher vorsichtig Saft in Gläser „geschlumpft“; Aladdins „Basar-Zigarren“ benötigen „die Geschicklichkeit von 40 Dieben“. Das sorgt natürlich für einen atmosphärischen Eindruck und das ein oder andere Schmunzeln, verkompliziert allerdings den schnellen Blick auf die Zubereitungsangaben. Ob einem diese Darbietungsweise gefällt, ist letztendlich Geschmackssache.

Was die verschiedenen Ernährungsweisen angeht, so ist Zauberhafte Küche nicht für alle Personen geeignet: Es gibt wenig vegetarische Rezepte; Veganer müssen darben. Auch sind einige der Zutaten zumindest im deutschen Supermarkt eher selten anzutreffen. Das sollte bei der Einkaufs- und Kochplanung unbedingt bedacht werden.

An manchen Stellen müssen leider jedoch deutliche Abstriche gemacht werden. Nicht alle Rezepte funktionieren einwandfrei. Bei den „Zauberzeptern“, beispielsweise, werden Cocktailtomaten auf dünne Grissini aufgespießt und anschließend mit geschmolzenem Mozzarella umwickelt. Allerdings durchweichen die Tomaten die Brotstangen in kürzester Zeit, wodurch diese abbrechen. Auch verhält sich geschmolzener Mozzarella nicht, wie das Rezept verspricht. Das Resultat ist daher wenig ansehnlich. Viele solcher Missgeschicke lassen sich natürlich retten. Dafür müssen die Rezepte aber eigenständig abgewandelt werden – das erfordert Erfahrung in der Küche und ist nicht wirklich Sinn eines Kochbuchs. Auch sind manche der wirklich atemberaubenden Bilder zu den Rezepten schlicht irreführend: Der „Schlumpfcocktail“ sieht doch deutlich anders aus, als auf dem Foto dargestellt.

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