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Wo beginnt die Nacht

Ein Scifi-Fantasy-Roman zwischen den Existenzebenen

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Kategorie: Literatur

Ein eigensinniges Haus, das zwischen Existenzebenen wechselt, dient dem Arzt und Gewohnheitstrinker Niklas, der geflügelten Katze Josefine und der ominösen Haushälterin Anastasia als Basis und Lebensmittelpunkt, um die letzten Zeitlinien vor der ewigen Nacht und dem Untergang zu bewahren. Was nicht nur angesichts der Zusammenstellung der teils unfreiwilligen Retter*innen eine Herausforderung darstellt: Zu allem Überfluss fehlt ihnen nämlich auch noch ein Anker.

Das Haus, das sich stetig nach Lust und Laune verändert, mal 2 Etagen besitzt und dann wieder doch nicht und in dem Zeit mehr als relativ ist, befindet sich zusammen mit seinen Bewohner*innen auf einer wichtigen Mission. Zusammen sollen sie einen Anker finden, der die Fähigkeit besitzt, die dem Untergang geweihten Zeitlinien vor ihrer völligen Zerstörung zu retten. Dabei durchqueren sie immer wieder Existenzebenen und Zeitlinien.  

Niklas, seines Zeichens Arzt und starker Alkoholiker, ist nicht freiwillig Teil dieser Mission geworden, doch gehen lässt ihn das Haus auch nicht. Unterstützt wird er von Prinzessin Josefine, einer intelligenten wie affektierten geflügelten weißen Katze, die irgendwann einfach da war. Genau wie Ana, die “Haushälterin”, die sich als Einzige magisch durch das Haus bewegen kann, aber kein Wort darüber verliert. Wer oder was sie genau ist, weiß niemand.  

So reisen sie mehr oder minder erfolglos durch verschiedene Existenzebenen und Zeitlinien, der Hoffnung beraubt, doch noch den letzten lebenden Anker zu finden, der, entgegen den Vorhaben der Zeitwächter, die ewige Nacht verhindern und so unzählige Leben retten könnte. Als sie in einer unrettbar von Parasiten bevölkerten Zeitlinie landen, finden sie ihn doch noch: ihren Anker. Das Problem: Das Kind ist im Begriff zu sterben. Nur ein gewagter Griff zu einem Artefakt, das einen genauso gut umbringen könnte, kann Clawdia, den Anker, retten. Oder sie alle noch tiefer ins Unglück stürzen. Das wird sich zeigen.  

SciFi meets Fantasy  

Zu Wo die Nacht beginnt habe ich ohne große Vorstellung, was mich genau erwartet, gegriffen. Kurz zuvor hatte ich von Sven Haupt Stille zwischen den Sternen gelesen. Da mich das Buch sehr begeistert hatte, war ich mir ziemlich sicher, hier nicht die Katze aus dem Sack ins Bücherregal zu stellen. Der Klappentext – so unglaublich treffend er nach dem Lesen des Buches auch erscheint – war allerdings recht kryptisch, was die genaue Storyline wohl so bereithält.  

Die Story ist aber so vielfältig wie die vielen Charaktere, die neben den Protagonist*innen ihre Auftritte haben: Parasiten, Zeitwächter, Robert, eine Blutkönigin, ein Revolver oder eine grüne Maus. Klingt vielleicht wirr und willkürlich, doch es ergibt ein rundum stimmiges und abwechslungsreiches Gesamtkonzept, das dank der unterschiedlichen Personen immer wieder für das ein oder andere Schmunzeln sorgt. Clawdia, die oben in der Einleitung nur kurz als Anker erwähnt wurde, übernimmt im Verlauf der Story auch den Part der Protagonistin und führt uns durch Absurditäten, Realitäten, Moral und Macht innerhalb der Rettung der Zeitlinien. Ein starker weiblicher Charakter, der neben Josefine auch das Cover des Buches ziert und das Geschehen maßgeblich nach vorne treibt, inklusive Verfolgungsjagd mit Explosion.  

Die letzten Zeitlinien, die im Roman vor dem Untergang gerettet werden sollen, sind eine Besonderheit, die gesellschaftlich etwas … speziell sind. So speziell, dass sich selbst die Hauptcharaktere fragen, ob man so eine Welt wirklich retten sollte, wo ich ihnen durchaus zustimme. Irgendwo sind diese Welten aber gar nicht sooo unvorstellbar oder abwegig, was dem Ganzen eine spannende und dystopische Grundatmosphäre verschafft. Und dann ist da noch Robert, der irgendwie immer da ist, in jeder Welt.  

Fazit

Wo die Nacht beginnt ist ein starker SciFi-Fantasy-Roman, der schon ab den ersten Seiten zu begeistern weiß. Die sympathischen wie auch interessanten Charaktere und das World-Building lassen das Buch nur so durch die Hände fliegen. An Spannung, Charme, Schlagfertigkeit und einer außergewöhnlichen Geschichte mangelt es hier zu keinem Zeitpunkt. Ein bisschen länger hätte es jedoch sein dürfen.  

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