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Wir zwei in fremden Galaxien

Ventura-Saga 1

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Kategorie: Literatur

In den unendlichen Weiten der Galaxien ist die Ventura auf ihrer 350 Jahre andauernden Mission, fremdes Leben zu finden. So auch Seren, die auf dem Raumschiff geboren wurde und niemals die Erde oder gar einen Planeten gesehen hat. Als ihr Schulabschluss bevorsteht und die Sozialregeln des Schiffs sie verheiraten wollen, bricht sie mit dem System. 

Als das Raumschiff Ventura vor drei Generationen auf der Erde gestartet ist, waren sich alle Teilnehmer darüber bewusst, welche Freiheiten sie aufgeben müssen, doch auch, welche Chancen sich ihnen bieten würden. Denn vom Sternsystem Epsilon Eridani, das 350 Jahre entfernt liegt, erhielt die Menschheit eine bislang nicht entschlüsselte Nachricht, der die Ventura auf ihrer Reise folgt. Um ihr Ziel zu erreichen, müssen Menschen und Maschinen ineinandergreifen: Viele Generationen zu beherbergen und deren Überleben zu sichern, erfordert nicht nur ein komplexes System an Versorgungsmöglichkeiten, Freizeitangeboten oder eine Schul- und Arbeitsorganisation, sondern auch, dass das Sozialleben strikten Gesetzen unterworfen sein muss. 

Diesem unveränderlichen Ordnungsprinzip muss sich nun auch die 16-jährige Seren in vollem Ausmaß stellen. Nicht nur, dass sie nach der Schulzeit in der Versorgungsabteilung arbeiten und Automaten auffüllen muss, ihr wurde der Klassenkamerad als Ehemann zugeteilt, den sie wirklich überhaupt gar nicht ausstehen kann. 

Ezra, der von allen anderen heißbegehrte Kapitänssohn, soll mit ihr das Leben verbringen und sie durch genetisch optimierte In-vitro-Fertilisation mehrfach schwängern. Denn nur durch eine so genaue Planung der Fortpflanzung – so die Forscher der Ventura – kann das gesunde Überleben und die Mission letztlich gesichert werden. Emotionen und Liebe hingegen gefährden das Leben aller. Jedoch trift Seren auf Domingo, einen Arbeiter aus der Fischzucht, der ihre Welt auf den Kopf stellen wird – mit ungeahnten und schwerwiegenden Folgen für alle Beteiligten.

Teenagerdrama in Space

Das Grundthema der Rahmenhandlung zu Wir zwei in fremden Galaxien ist ein sehr spannendes und vielversprechendes. Werden Menschen auf eine Mission in weit entfernte Galaxien geschickt, ohne Kontakt zur Erde und weiteren Personen über viele Generationen hinaus, bietet das Szenario auf vielen Ebenen Ansätze für eine mitreißende Story. So wird zu Beginn und auch im Verlauf der Geschichte immer wieder implizit wie explizit auf die Lebenssituation auf der Ventura eingegangen, die schließlich und endlich Auslöser für Serens Miseren und zahlreiche Dramen ist. 

Der Jugendroman ist aus der Sicht der Hauptfigur Seren verfasst, was den Leser direkt in die Situation an Bord der Ventura versetzt. Während stetig die Handlung ansteigt und an Komplexität gewinnt, erfährt man viel über Seren und ihre Geschichte, die noch enger mit dem Projekt Ventura zusammenzuhängen scheint als bei vielen anderen. Je mehr sich die Situation jedoch auf ihren Höhepunkt hin entwickelt, desto anstrengender wird es beim Lesen, Seren und ihr Verhalten zu ertragen. 

Jugendliche Protagonisten in Romanen besitzen den Vorteil, nicht immer den Erwartungen entsprechend handeln zu müssen, werden sie doch meist mit (ungewollt) rebellischem Charakter inszeniert. Im Fall von Seren wurde sie mir als Hauptperson allerdings zunehmend unsympathischer: Als sie anfängt, sich unter anderem kreischend bockig wie eine 5jährige zu verhalten und eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes in die Welt projiziert, war mein Bedürfnis, das Buch weiterzulesen, vorerst abgeklungen.

Fazit 

Mit einem interessanten Storysetting lockt der Jugendroman Wir zwei in fremden Galaxien von Kate Ling in ein Abenteuer im Weltraum, das Teil 1 der Ventura-Saga darstellt. Die unerlaubte Liebesgeschichte, die sich zwischen Seren und einem verlobten, jungen Mann entwickelt, reiht sich zunächst wunderbar in diese eingeschlossene Raumschiff-Umgebung und die damit einhergehenden, potentiellen sozialen Brennpunkte ein.

Leider erreicht diese Entwicklung allmählich einen Punkt, an dem die entgegengebrachte Sympathie zu Antipathie umschlägt. Diesen Umschwung begleitet zudem eine rasante Wendung innerhalb der Geschichte, die in ihrem Ende bedauerlicherweise in vielen Teilen vorhersehbar wird. Mit einem erwarteten Cliffhanger – der dabei dennoch storytechnisch interessante neue Ansätze liefert – endet schließlich der erste Teil der Saga, die alles in allem eher von durchwachsener Natur ist.


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