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Willkommen in Night Vale

Wüstenstädtchen mit Geistern, Engeln und Aliens

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Kategorie: Literatur

„Das Schicksal ist schlimmer als der Tod. Das waren die Gesundheitsnachrichten." Diese und ähnliche Meldungen sendet der örtliche Radiosender von Night Vale. Aber das ist längst nicht alles, was dieses auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Wüstenstädtchen von anderen Orten unterscheidet.

Jackie betreibt das Pfandhaus in Night Vale, solange sie sich erinnern kann. Aber solange sie sich erinnern kann, ist sie auch gerade erst neunzehn Jahre alt geworden. Weder altert sie, noch kennt sie ihre Kindheit. Wenn Menschen Sachen bei ihr verpfänden, bekommen diese ein Preisschild über elf Dollar. Alles kostet im Pfandhaus elf Dollar. Wenn sie Feierabend macht, tut sie das nach Gefühl – Arbeitszeiten gibt es in Night Vale nicht. Dann schließt sie die Türen ab, hebt diese aus den Angeln und versteckt sie gut.

Diane arbeitet in der Marketing-Abteilung eines Büros. Sie verwaltet die Datenbank, in der neben Namen auch viele persönliche Informationen über die Kunden stehen. Diane liebt es, einen Namen, ein ganzes Leben, mit einer Ziffernfolge zu versehen und mit Untertabellen zu verdichten. Wenn sie nicht arbeitet, kümmert sie sich um ihren Sohn Josh. Josh ist gerade in der Pubertät, deshalb wechselt er besonders oft seine Gestalt. Mal besitzt er menschliche Gliedmaßen, mal hat er Tentakel oder Flügel als Arme, einen Schnabel oder auch Fühler an seinem Kopf.

Der ganz normale Wahnsinn

Jackie, Diane, Josh und alle anderen Bewohner von Night Vale sind das Leben in diesem Städtchen gewohnt. Sie hinterfragen die Eigenheiten nicht – weder von sich noch von anderen. Das ist ohnehin verboten. Alles ist so, wie es ist.

Das ändert sich an dem Tag, als ein Mann das Pfandhaus betritt und Jackie einen Zettel mit der Aufschrift „King City“ in die Hand drückt. Er nennt sich Evan, aber das hat sie sogleich wieder vergessen, wie fast alles andere von ihm auch. Er ist aufgetaucht und dann ist er wieder verschwunden. Nur der Zettel verschwindet nicht. Er klebt an ihrer Handfläche und lässt sich einfach nicht abschütteln.

Diane ist sich ziemlich sicher, dass jemand namens Evan in ihrem Büro gearbeitet hat. Aber auf einmal ist er verschwunden – und abgesehen von ihr kann sich niemand an ihn erinnern. Sie bekommt ebenfalls einen Zettel mit der Aufschrift „King City“, aber bei ihr bleibt er nicht kleben … weil er nicht für sie gedacht ist, sondern für Josh. Für Josh, der seinen Vater sucht. Aber Evan ist nicht sein Vater. Doch was ist mit Troy?

Night Vale meets King City

Ja, diese Rezension mag sich etwas gewöhnungsbedürftig lesen. Das ist aber nur ein schwacher Vorgeschmack auf das, was den Leser von Willkommen in Night Vale erwartet. Dabei ist das nicht unbedingt negativ gemeint: Ja, der Roman ist verwirrend. Ja, die Geschichte lässt stellenweise am Verstand der Verfasser zweifeln. Aber gerade deshalb macht das Buch beim Lesen so viel Spaß – eben weil es abgedreht ist.

Kritik gibt es dennoch ein bisschen: Dass die Dramaturgie stellenweise so lala ist, gerät im Angesicht der absonderlichen Begebenheiten und Charaktere größtenteils in Vergessenheit. Und doch fragt man sich am Ende, ob es das wirklich schon gewesen ist. Mit dem ausgefeilten Set-Up von Night Vale – und auch King City – hätte man so viel mehr machen können … das ist zumindest das Gefühl, das bei mir zurückblieb.

Willkommen in Night Vale
Joseph Fink & Jeffrey Cranor (Übers: Wieland Freund & Andrea Wandel)
(Klett-Cotta, 2016)
378 Seiten, Hardcover
ISBN: 9783608961379
Webseite: Willkommen in Night Vale

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