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Die Wiedergeburten des Tao

In jedem von uns steckt ein Held!

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Kategorie: Literatur

Erwachsenwerden ist schon schwer genug, wenn man sich alleine mit Pubertätsproblemen herumschlagen muss. Eine innere Stimme, der nichts verborgen bleibt, macht das nicht unbedingt leichter – dies muss auch der junge Cameron feststellen …

Viele Jahre sind vergangen, seitdem sich Roen und sein Alien Tao im Machtkampf zwischen den Genjix und den Prophus behaupteten. Viel hat sich in der Zwischenzeit auf der Welt verändert: Die Existenz der Quasinge ist schon lange kein Geheimnis mehr und der Krieg zwischen den beiden Parteien spitzt sich immer weiter zu. In dessen Zentrum steht mittlerweile auch Roens Sohn Cameron, der mit seinen 15 Jahren zu einem außergewöhnlich talentierten Agenten für die Prophus herangewachsen ist: so talentiert, dass der Quasing Tao aus dem Körper Roens heraus den Wirt gewechselt hat und nun Cameron auf seinem Weg ins Erwachsenenleben begleitet.

Sein bisheriges Leben wird jedoch ordentlich durcheinander gewirbelt, als eine Gruppe Flüchtlinge in der kleinen Prophus-Basis aufschlägt. Vor den dominierenden Genjix aus Russland geflohen ist nämlich nicht nur eine junge Wissenschaftlerin, an der die Genjix ein besonderes Interesse haben, sondern auch die junge Agentin Alex, die Cameron nicht nur durch ihre taffe Art den Atem raubt …

Viel Liebe zum Detail

Mit viel Humor und Lässigkeit schafft der dritte Roman der Tao-Reihe damit vor allem inhaltlich einen gewaltigen Sprung: Zwischen den beiden Konfliktherden des Buches, der ersten großen Liebe und dem schwelenden Konflikt zwischen Genjix und Prophus balancierend, erzeugt Wesley Chu über die kompletten 464 Seiten hinweg konsequent Tempo und Spannung.

„Show Don’t Tell" scheint sein Motto zu lauten, dementsprechend wild geht es im Großteil der Kapitel zu. Einen angenehmen Kontrapunkt bieten da allerdings auch die gestreuten Dialoge zwischen Cameron und seinem stetigen Begleiter Tao, die bisweilen schon fast ins Philosophische übergehen. Mit viel Liebe zum Detail und erstaunlich viel Tiefe greifen der junge Agent und sein innerer Alien auch komplexe Themen wie chinesische Kampfsportarten und deren Mentalität auf, und verleihen dem Roman damit neben dem Unterhaltungsfaktor eine weitere Ebene.

Schade, dass Chu diese Mehrdimensionalität bei den Charakteren bisweilen ein wenig vermissen lässt. Zwar ist jede der Figuren in ihrer Darstellung vollkommen schlüssig, doch bleiben sowohl der Bösewicht Zoras als auch die Helden des Buches, Cameron und sein Vater, in ihren Handlungen und Entscheidungen berechenbar: Gut oder böse, dazwischen scheint es bei Wesley Chu keinen Spielraum zu geben. Das sorgt bisweilen dafür, dass manche Wendungen sich schnell vorhersehen lassen, die Dynamik der Handlung bremst das ein wenig ab.

Die Türen offengehalten

Nichtsdestotrotz: Die Wiedergeburten des Tao ist ein spannender Agentenroman mit viel Rasanz und Witz – und schließt die Trilogie um den wortgewandten Alien damit einerseits ohne Lücken ab, lässt jedoch auch genug Raum für eine mögliche Fortsetzung. Über diese würde zumindest ich mich freuen, schließt man die Charaktere in ihrer impulsiven und oft draufgängerischen Art schnell ins Herz.

Es empfiehlt sich jedoch auf jeden Fall, vor der Lektüre auch die ersten beiden Bände Die Leben des Tao sowie Die Tode des Tao zu lesen. Zwar ist die Geschichte an sich derart selbstständig, dass man ihr auch so gut folgen kann, doch wer mit den Begriffen wie Genjix oder Prophus nichts anfangen kann, wird in seinem Lesefluss empfindlich gestört werden.

Die Wiedergeburten des Tao
Wesley Chu
(FISCHER Tor, 2017)
464 Seiten, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-596-03489-5
Webseite: www.fischerverlage.de

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