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Warhammer 40K Chaos Gate: Daemonhunters

Elitesoldaten gegen Nurgle-Pandemie

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Kategorie: Games

Warhammer-Spiele mit Echtzeitschlachten wie Total War: Warhammer oder Dawn of War kommen jenem Kopfkino sehr nah, dass viele Fans der Tabletop-Vorlage haben dürften, wenn sie ihre selbstgebauten Armeen in taktischen Gefechten gegeneinander hetzen. Nur leider geht in der Hektik der digitalen Echtzeitschlachten oft der taktische Kern der physischen Vorlage verloren. Andere Taktikspiele, nutzen zwar Rundenmechanik, sind dabei aber so gemächlich, dass sie eher einer Runde Schach gleichen und die warhammertypische Epik vermissen lassen. Kaum zu glauben, dass es mit Warhammer 40K Chaos Gate: Daemonhunters erst jetzt den ersten von X-Com inspirierten Ableger gibt.

Dabei sprechen wir vom neuen X-Com aus dem Jahr 2012. Das sorgte mit seiner Kombination aus taktischen Rundenkämpfen und einer Kommandozentrale mit Forschungseinrichtungen und Weltkarte, die uns den Sieg zunehmend erschwert, für schwitzende Hände.

Das erste Chaos Gate erschien 1998 für den PC. Mittlerweile ist die Lizenz zu einem anderen Studio gewandert und das Spiel sieht sich eher aus wie ein Reboot anstatt einer Fortsetzung. Aber 25 Jahre nach dem Erstling ist ein Neuanfang inklusive neuem Gameplay die richtige Entscheidung.

Das Chaos treibt seltsame Blüten

Wir spielen die Grey Nights, eine Elitetruppe der imperialen Space Marines. Auf unserem Kreuzer, der unsere Kommandozentrale ist, planen wir unsere Missionen, in denen wir jeweils vier Marines in die Schlacht gegen die Chaostruppen des Seuchengottes Nurgle schicken. Dieser breitet sich mit einer tödlichen Pandemie mit dem Namen Die Blüte über den Sektor aus und befällt immer mehr Planetensysteme des Imperiums. Unsere Aufgabe ist es, die Blüte zu stoppen, doch das ist leichter gesagt, als getan. Entscheiden wir uns für einen Schauplatz, um diesen zu befreien, wird das Chaos in der Zwischenzeit anderswo fortschreiten. Das bedeutet in der Regel, dass unsere späteren Gegner stärker werden, je länger wir sie ungehindert wüten lassen. Die Zeit für einen Stopp der Seuche läuft uns davon.

Grey Nights never miss

Mit dem aus X-Com bekannten Rundenstrategiesystem erkämpfen wir uns unsere Siege mit nur vier schwer bewaffneten Space Marines. Dabei müssen wir (anders als bei X-Com) keine Angst haben, dass unsere Truppen auf zwei Meter Entfernung mit einer Trefferchance von 99 Prozent glorreich danebenschießen. In der Tat besagt die Warhammer-Lore sogar, dass Grey Nights niemals ihr Ziel verfehlen. Anders als die eher zerbrechlichen X-Com-Soldaten können die Grey Nights sowohl im Nah- als auch im Fernkampf bestehen. Mit geballter Kraft können sie sogar die Umgebung manipulieren, um sich Vorteile zu verschaffen.

Die imperialen Supersoldaten gehören zu den wehrhaftesten Einheiten der Galaxie, und es braucht nur wenige von ihnen, um gegen ganze Legionen von Gegnern zu bestehen. Trotzdem kann es leicht passieren, dass wir überrumpelt werden. Zwar können die Grey Nights nicht durch wenige Schüsse gleich erledigt werden, aber wenn es sie letztlich erwischt, sind sie durch Permadeath endgülig verloren.

Damit wir gegen die wachsende Bedrohung der Blüte bestehen können, rüsten wir unsere wandelnden Panzer stetig auf. Wir erforschen neue Ausrüstung und Waffen und erlernen passive und aktive Fähigkeiten, mit denen wir gegen die Mutationen eine Chance erhalten. Auch das Chaos erlernt mit fortschreitender Verseuchung neue Angriffe, bekommt neue Mutationen und Kräfte, je länger wir es ihm erlauben.

Wir können den gegnerischen Truppen ihren Vorteil wieder wegnehmen. Visieren wir spezielle Körperteile an, haben wir die Gelegenheit, ihnen ihre mutierten Gliedmaßen zu entfernen, so dass sie keine Waffen mehr schwingen oder abfeuern können.

Es lohnt sich, für bestimmte Missionsziele die Ausrüstung anzupassen, denn nicht immer funktioniert die gleiche Taktik.

Dynamische Kampagne

Complex Games serviert Warhammer 40K Chaos Gate: Daemonhunters als dynamische Kampagne. Das bedeutet, dass die Level handgebaut sind und individuell gestaltet wurden. Mit der Reihenfolge, in der wir sie angehen, bestimmen wir die Dichte und Schwierigkeit der unserer Gegner. Ein Gebiet und sein Bossgegner sind zu Beginn der Kampagne noch vergleichsweise schwach. Betreten wir das gleiche Gebiet erst im fortgeschrittenen Spiel, kann es sein, dass die Blüte bereits so verbreitet ist, dass wir uns gegen den Boss und seine Schergen nur mit Mühe und durch große Forschungserfolge aufgewerteter Ausrüstung zur Wehr setzen können. Auf diese Weise gleicht kein Durchlauf dem anderen.

Als Bossgegner werden uns bekannte Figuren wie Primarch Mortarion und zahlreiche Fürsten der Blüte entgegentreten. Andere Fraktionen neben den Grey Nights und den Chaostruppen des Nurgle werden wir vorausichtlich nicht antreffen.

Die Farbe des Krieges

Die Optik von Warhammer 40K Chaos Gate: Daemonhunters ist farbenfroh, aber zugleich düster und sehr effektgeladen. Die Möglichkeit, die eigenen Marines zu individualisieren, hat etwas von der Faszination, Tabletopfiguren zu basteln, anzumalen und zu individualisieren. Dabei trägt der etwas ungewohnte buntere Comicstil sogar zu mehr Abwechslung bei. Mit Hinblick auf andere Warhammer-40K-Spiele, in denen Rost und graue Industrie das Gesamtbild definierten, geht Daemonhunters den Kompromiss ein, das Setting eher einem Darksiders als der tristen Monochromität der Vorlage anzugleichen. Fans der Vorlage könnten dagegen Einwände haben – und das ist ihr gutes Recht.

Dennoch wirkt Daemonhunters bereits jetzt wie eine konsequente Weiterentwicklung des X-Com-Strategiekonzeptes und macht mit seinen spielerischen Änderungen für die beinharten Grey Nights vieles richtig. Wir erhalten spektakuläre Actionsequenzen in einem epischen Gewand, behalten jedoch den rundentaktischen Aspekt bei, der der Tabletopvorlage sehr nahe kommt. Durch die Kampagne erhält das Spiel einen roten Faden, doch die freie Entscheidung, wo wir als erstes hingehen, und die dynamische Entwicklung der Blüte sorgen für einen hohen Wiederspielwert.

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Frühjahr 2022. 

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