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Wächter und Wölfe – Das Ende des Friedens 1

Von Blut, Zerstörung und einem tänzelnden Ende

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Kategorie: Literatur

Dom ist Seher. Doch was er sieht, gefällt weder ihm, noch den restlichen Wölfen, die stets bemüht sind, den Westen vor der Bedrohung durch die Mirak zu schützen. Denn mit diesen kommt nicht weniger als das Ende der Welt.

Vor Ewigkeiten wurden die Roten Götter aus Rilporin verbannt. Mit ihnen mussten auch die Mirak in die nördlichen Gefilde ziehen, wo es ungemütlich kalt ist und brutal vor sich geht. Immer wieder bemühen sie sich daher, einen Weg zurück in die wärmeren Gebiete zu finden. Besonders im Westen des Landes versuchen sie wiederholt und hartnäckig ins präferierte Land vorzustoßen. Obwohl es ihnen nicht gelingt, können sie doch in beängstigender Häufigkeit Kinder und Schwächere aus Rilporin stehlen, die sie dann entweder in die Sklaverei zwingen oder ihrer brutalen Göttin, der Dunklen Dame, opfern. Rillirin ist eine dieser Sklavinnen. Aber als sich ihr Herr, der König der Mirak, mal wieder besonders wütend an ihr vergehen will, ergreift sie eine sich selten bietende Chance und tritt damit ein Steinchen los, das eine gewaltige Lawine auslöst.

Oh, mein Gott!

Die gesamte Geschichte steht und fällt mit dem gerade geltenden Willen der Götter. Diese haben nämlich irgendwie Knies miteinander und sind in zwei Lager aufgespalten. Tja, was macht man da als Gott? Na klar, seine Untertanen in das überirdische Spiel miteinbeziehen und die armen Seelen für sich kämpfen lassen. Die eine Seite versucht es dabei mit Folter, Blut und so vielen heraushängenden Gedärmen wie nur irgend möglich, während die andere voll auf den freien Willen und das Geschick der menschlichen Untertanen baut. Aber natürlich darf in dem Ganzen eine gehörige Portion Intrigenschmieden nicht fehlen und so darf man bis zum Schluss rätseln, überlegen und sich hinters Licht führen lassen, wie es den Adligen und Heiligen gerade so gefällt.

Am Anfang war es ... zäh

Bis das Buch in Wallung kommt, dauert es schon einen Moment. Erst mal müssen ja die ganzen Gepflogenheiten erläutert, die Ländereien beschrieben und die handelnden Figuren vorgestellt werden. Das braucht schon bis knapp zur Hälfte des Buches. Zwischendurch kann man auch mal ein wenig den Überblick verlieren, wer sich gerade wo aufhält, wer zu welcher Liga dazugehört, ob Dom jetzt ein Wolf ist oder nicht, und wo die Heimat des ein oder anderen eigentlich ist.

Da die kurzgehaltenen Kapitel aber jeweils den Blickwinkel eines bestimmten Charakters einnehmen, wird die ganze Vorstellerei nicht ganz so langweilig. Der hartnäckige Leser wird ab Beginn der sich überhäufenden Ereignisse dann außerdem mit einer Masse an Action belohnt, die keinen schlachtenersehnenden Wunsch mehr offenlässt. So sollte man sich nach 200 Seiten dann genug Zeit einplanen, um das Buch an einem Nachmittag verschlingen zu können. Gerade wenn man denkt, man könne jetzt mal eine Pause machen, weil es gar nicht logisch passieren kann, dass jetzt noch was spannendes ... Oh, okay, ich kann auch später Pipi machen, kein Problem!

Ende gut, alle tot?

Wie es ausgeht, tja, das verrate ich ganz sicher nicht. Wer, wie, warum und ob überhaupt jemand stirbt, das muss schon jeder geneigte Leser selber rausfinden. Aber klar ist, das kann nicht das Ende sein. Nicht nur, weil das Buch als erster Band einer Trilogie veröffentlicht wurde, sondern weil die Handlung Raum für so viel mehr bietet, dass man einfach nicht nach dem ersten Teil damit abschließen kann. Ich jedenfalls bin unglaublich gespannt auf den nächsten Teil, der mich wieder mit bildgeladenen Worten mittenrein zieht in den Kampf der Götter und Gläubigen um eine Welt, die entweder im Licht oder im Blut baden wird.

Fazit

Das Buch ist kein Knusperknäuschen für Zwischendurch. Die Ereignisse, die Handlung und die gewaltige Dichte von Vorkommnissen erfordert schon ein bisschen Zeit und Konzentration, um mitzukommen. Wer düstere Fantasy voller Krieg und auch ein wenig Folter nicht mag, der sollte ebenso die Finger von Wächter und Wölfe lassen wie jemand, der sich nicht gerne wortgewand in Schlachten hineinziehen lässt. Auch die Sprachwahl ist – besonders zu Beginn – nicht unbedingt zartbesaitet, einen bestimmten Ausdruck für ein weibliches Genital lese zumindest ich in Fantasy-Büchern nie gerne. Aber knapp vor der Hälfte des Buches begann die Geschichte, mich wirklich in ihren Bann zu ziehen. Spannung, Action, Intrigen, Mitdenken und ein wirklich bildhafter und ausgefuchster Schreibstil haben alles Vorherige eher zu Meckern auf hohem Niveau werden lassen und die immer anders beschrieben Schlachten und detaillierten Kampfszenen machen auf jeden Fall Lust auf mehr.

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