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Victorian Masterminds

Superschurken im Dampfzeitalter

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

In Victorian Masterminds, entwickelt von den bekannten Autoren Antoine Bauza und Eric M. Lang aus dem Hause CMON und in Deutschland bei Asmodee erschienen, kämpfen die Spieler um den Titel des besten Superschurken. Dabei tun sie eben das, was Superschurken so machen: Wissenschaftler entführen, weltberühmte Sehenswürdigkeiten stehlen, gefährliche Supermaschinen bauen und ganz nebenbei noch den geheimen Da-Vinci-Codex finden. Während die Welt den Atem anhält, gönnt das Spiel den Schurken keine Pause. Die Spieler spielen nämlich nicht nur gegeneinander, sondern treten auch gegen den Geheimdienst an. Wenn dieser zu stark wird, endet das Spiel. Victorian Masterminds kann mit zwei bis vier Spielern gespielt werden, dauert ungefähr 50 Minuten und ist nach Herstellerangaben ab zehn Jahren spielbar.

Das Spiel findet in einer viktorianischen Steampunk-Welt statt und ist wunderschön gestaltet. Die einzelnen Teile sind grafisch ansprechend, die Pappe ist stabil und alle Teile passen gut zusammen. Vor allem die Miniaturen, zum Beispiel die Sehenswürdigkeiten und Wissenschaftler, sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und liegen gut auf dem Spielbrett. Auch die restlichen Materialien wie das Spielbrett, die Spieler-Tableaus und die Komplizen-Chips (dazu später mehr) sind gut verarbeitet und es macht Spaß, sie in der Hand zu halten. Einzig die manchmal etwas zu kleinen Teile der Maschinen stören den positiven Gesamteindruck. Außerdem wirken einige gestalterische Elemente etwas unübersichtlich. Insgesamt sind das aber nur kleine Wermutstropfen.

Aber wie spielt sich Victorian Masterminds nun eigentlich? Wie erwähnt ist es das Ziel jedes Spielers, möglichst viele Schandtaten zu begehen, um Chaospunkte (beziehungsweise Siegpunkte) zu sammeln und ganz offiziell der beste Superschurke zu werden. Das große Ziel ist es, die ultimative Supermaschine zu erschaffen und dadurch die meisten Siegpunkte zu ergaunern. Dazu erhält jeder Spieler einen Bauplan, welcher im Spielverlauf mit unterschiedlichen Teilen „gebaut“ werden muss.

Grundlage des Spiels sind die fünf Komplizen-Chips, welche jeder Spieler zur Verfügung hat. Jeder hat eine bestimmte Sonderfähigkeit. Am Anfang seines Zugs darf ein Spieler einen Komplizen in eine der fünf Hauptstädte auf dem Spielplan legen. Die Handlanger liegen allerdings auf einem Stapel übereinander und es wird immer der oberste gezogen. Eine spannende Mechanik, welche zwar ein wenig das Glück in den Vordergrund stellt, aber für immer neue taktische Wendungen sorgt.

Sobald insgesamt drei Komplizen auf einer Stadt liegen, werden diese von unten nach oben ausgewertet. Nun gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, was passiert. Die Spieler bekommen zum Beispiel Bauteile für die Maschine, Teile des „Da-Vinci-Codex“ (der Siegpunkte bringt und später die Möglichkeit eröffnet, sich die Komplizen, die man legen möchte, auszusuchen), mehr Feuerkraft oder sie stehlen ganz einfach ganze Gebäude. Danach wird die besondere Komplizen-Fähigkeit aktiviert, die von verdoppelten Erträgen bis hin zum Saboteur, welcher Spezialfähigkeiten anderer Komplizen außer Kraft setzt, reichen kann. Die Feuerkraft benötigt man, um mit dem Geheimdienst mitzuhalten. Dessen Stärke wird in einer Anzeige am oberen Spielfeldrand angezeigt, die im Spielverlauf immer weiter nach oben klettert. Nur wer die gleiche oder mehr Feuerkraft wie der Geheimdienst hat, kann Gebäude stehlen, um Siegpunkte zu erhalten. Sobald der Geheimdienst-Tracker am Ende angelangt ist oder ein Spieler seine Supermaschine fertig gebaut hat, endet das Spiel. Alle Siegpunkte werden zusammengezählt und der Sieger ermittelt.

Das Spiel spielt sich insgesamt sehr flüssig und schnell. Es ist angenehm strategisch, da man sich merken muss, wo welche Komplizen liegen. Der gesamte Komplizen-Mechanismus ist clever und auch einfach zu verstehen. Victorian Masterminds ist sicherlich nicht das komplexeste Spiel auf dem Markt. Dies muss und will es aber auch gar nicht sein, denn die angenehm schnell zu verstehenden Regeln, die Interaktion zwischen den Spielern und nicht zuletzt das schön gestaltete Spielmaterial machen das Spiel in jedem Fall zu einer erstklassigen Wahl für jeden Spieleabend. Vor allem, dass die Downtime zwischen den eigenen Zügen angenehm kurz ist und man nicht wie in anderen Spielen ewig auf den eigenen Zug warten muss, zeigt sich bei diesem Strategiespiel als sehr angenehm. Victorian Masterminds ist ein Spiel für alle Freunde von schnellen Worker-Placement-Spielen und lustigen Familienabenden.

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2019

 

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