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Vega - Der Wind in meinen Händen (Band 1)

Jugendroman um Klimakrise und Familienprobleme

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Kategorie: Literatur

Nachdem Vegas Vater gestorben und ihre Mutter verschwunden ist, muss sich die Jugendliche allein durch eine schwierige Welt schlagen. Dass sie eine besondere Gabe in sich trägt, macht es nicht einfacher. Im Gegenteil, es bringt sie in eine prekäre Lage. Vega kann nämlich den Wind und das Wetter beeinflussen. In einer Welt, in der lange Dürrezeiten vorherrschen und es den Menschen schwierig macht, Nahrung anzubauen, ist das eine besonders nützliche Gabe, sollte man meinen. Allerdings wurde Vega schon früh eingetrichtert, dass sie ihre Fähigkeiten lieber geheim halten sollte. Und das aus gutem Grund.

Nachdem ihre Mutter verschwand, musste sich Vega allein durchschlagen. Dabei hat sie Esper kennengelernt, einen jungen Wettermacher, der normalerweise mit Chemikalien und Drohnen dafür sorgt, dass es bei Auftraggeber*innen regnet. Als Esper von Vegas Fähigkeiten erfährt, Wind und Wetter allein durch ihre Gedanken zu beeinflussen, tun sich die beiden zusammen und nehmen gemeinsam Aufträge entgegen, um zu überleben. Einer dieser Aufträge geht allerdings schief und Vega gerät ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Ihre einzige Chance ist es, die eigentlichen Übeltäter*innen zu überführen und damit ihre Unschuld zu beweisen. Gar nicht so einfach, besonders da Esper spurlos verschwunden ist. Glücklicherweise eilt ihr jedoch Leo zu Hilfe, ein noch Unbekannter, der seine ganz eigenen Intentionen hat, dem seltsamen Wetter auf die Spur zu kommen.

Klima kommt zu kurz

Das Buch baut auf der bestehenden Klimakrise auf. Dürreperioden und Starkregen gefährden das Leben der Menschen und Tiere im Jahr 2052. Wettermacher versuchen, dem Problem mit chemischen Prozessen entgegenzuwirken. Jedoch zieht das die Feuchtigkeit für die verbliebene Flora ab, was die ganze Sache verschlimmert. Die großen Kontrahenten sind – wie gewohnt – semi-radikale Aktivisten und wirtschaftlich orientierte Konzerne. Eigentlich Stoff für einen actiongeladenen Klimaroman. Allerdings liegt der Fokus des ersten Bandes mehr in der Beziehung zwischen Vega, Leo und Esper, statt auf der Klimathematik zu ruhen. Diese bleibt eher ein passives Rahmenprogramm, das als Grundlage für Vegas Fähigkeiten gilt. Da es sich aber, wie gerade erwähnt, um den ersten Band einer Reihe handelt, dürfen wir auf die Fortsetzung und Vertiefung der Klima-Problematik gespannt sein, die zum Ende des Buches hin auch deutlich an Bedeutung gewinnt.

Liebesgeschichte muss sein

Die Beziehung zwischen Vega, Esper und Leo nehmen meiner Meinung nach ein bisschen zu viel Raum ein. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich als verheiratete Erwachsene weniger Wert auf Liebesgeschichten in Romanen lege, an denen Jugendliche aber noch deutlich interessierter sein dürften. Dabei bleibts aber klassisch: eine Person fühlt sich zwischen zwei weiteren Personen hin- und hergerissen, muss ihre Gefühle sortieren und sich entscheiden. Loyalität und Verrat spielen dabei eine große Rolle und spiegeln die familiären Beziehungen von Verlust und dem Gefühl, allein auf der Welt bestehen zu müssen. Hier bietet der Roman viel Potenzial, sich als Jugendliche*r oder auch Erwachsene*r identifizieren zu können.

Aller Anfang ist schwer

Zu Beginn des Romans ist es mir trotzdem schwer gefallen, in die Handlung hineinzufinden. Dabei kann ich nichtmal genau sagen, woran es gelegen hat. Die Welt ist nah an der Realität und auch die Gegebenheiten um Organisationen und die entsprechenden Fraktionen werden schnell und ausführlich genug erklärt, um folgen zu können. Vielleicht war es der Umstand, die starke Realitätsnähe akzeptieren zu müssen; vielleicht lag es aber auch daran, dass die Charaktere sich zunächst vorstellen und entwickeln müssen, bevor der rote Faden vorankommen kann.

Nach dem etwas holprigen Einstieg fällt es aber ungefähr ab der Hälfte des Buches plötzlich sehr leicht, sich in der voranschreitenden Handlung zu verlieren und den Rest des Romans in einem Rutsch zu verschlingen.

Fazit

Das Buch beschäftigt sich mit aktuellen Themen jugendlicher Lesenden, greift Sorgen und Ängste auf und verwebt diese mit phantastischen Elementen. Der Clou ist natürlich die Thematisierung der Klimakrise, ein aktuelles Thema, das uns alle beschäftigt und die Unmittelbarkeit zur fiktiven Realität fördert. Zwar bleibt die Geschichte oftmals ein wenig vorhersehbar, verliert dadurch aber nicht an Spannung. Die Hinweise und aufgeworfenen Fragen sowie der Cliffhanger zum Ende des ersten Bandes sorgen jedoch dafür, sich jetzt schon auf die Fortsetzung zu freuen.

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