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The Vale of Eternity

Elegantes Kartendrafting mit Fantasywesen

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele

Drafting-Fans aufgepasst! Bereist das Vale of Eternity und zähmt fantastische Kreaturen. Seid flexibel und kombiniert die Karteneffekte zu mächtigen Kombinationen, um den Sieg nach Hause zu tragen.

The Vale of Eternity ist ein neues Brettspiel für 2 bis 4 Spielende ab 10 Jahren von Eric Hong, erschienen im März 2024 bei Pegasus Spiele. Eine Partie dauert 30 bis 45 Minuten. Schlüpft in die Rolle von Bändiger*innen. Im "Tal der Ewigkeit" trefft ihr Gottheiten, Fabelwesen und Monster aus diversen Kulturen, welche ihr zähmen und im Anschluss beschwören könnt. Diese gehören einem von fünf verschiedenen Elementen an: Feuer, Wasser, Erde, Luft - und neben diesen vier klassischen Elementen - gibt es noch das fünfte Element Drache. Die Illustrationen eines jeden Elementes wurden von einem anderen Künstler bzw. einer anderen Künstlerin gezeichnet. Insgesamt sind es 70 Karten, 20 von jedem der klassischen Elemente und 10 vom Element Drache. 

Der Spielablauf 

Eine Partie The Vale of Eternity dauert zehn Runden, oder - was meist der Fall ist - bis eine Person 60 oder mehr Punkte erreicht hat. Das Herzstück des Spiels ist das Karten-"Drafting" in der Auswahlphase. Ein*e im Vorfeld bestimmte*r Startspieler*in wählt aus einer Auswahl an Karten eine für sich aus. Dann wählt die Person zur Rechten eine Karte für sich aus und so weiter. In diesem Spiel wird eine ausgewählte Karte durch eine Markierung mit einem eigenen Spielstein verdeutlicht. Dieser Prozess des Entscheidens wird so lange fortgesetzt, bis alle Karten aus der Auswahl verteilt sind. Dies ist ein häufiger Spielmechanismus in Sammelkartenspielen (TCGs), aber auch in Brettspielen. Beispiele hierfür sind Magic: The Gathering, aber auch neuere Vertreter wie Star Wars: Unlimited. Genauer gesagt macht man hier einen Snake Draft. Dies bedeutet, dass man nicht immer reihum geht, sondern die letzte Person zweimal hintereinander auswählen darf. Somit hat also die Startperson den ersten Pick aus der Auswahl und bekommt zudem die letzte verfügbare Karte.

Nach der Auswahlphase werden wieder - beginnend mit der Startperson - Aktionen ausgeführt. Nun muss man entscheiden, was mit den markierten Kreaturenkarten passieren soll. Zum einen kann man sie mit der Aktion Kreatur zähmen auf die Hand nehmen, um sie später auszuspielen. Alternativ könnte man mit der Aktion Kreatur verkaufen die Karte für Runensteine (die Währung des Spiels) verkaufen. Diese Steine sind wichtig, da jede Karte Kosten hat, die man bezahlen muss, um sie in die eigene Auslage auszuspielen (Kreatur beschwören). Zuletzt kann man Kreaturen aus der eigenen Auslage entfernen. Dies funktioniert durch die Aktion Kreatur freilassen. Beschworene Kreaturen haben Effekte, die sofort, dauerhaft oder am Ende einer Runde aktiviert werden. Oft darf man neue Karten ziehen, Runensteine oder Siegpunkte erhalten. Nachdem alle Personen ihre Aktionen getätigt haben, werden in der Aktivierungsphase alle Kreaturen mit Aktivierungssymbol einmal aktiviert. Im Anschluss wandert der Startmarker zur Person nach rechts und der Rundenablauf wiederholt sich. 

 

Die 70 Kreaturen stammen aus diversen Mythologien - vom japanischem Kappa bis zum griechischen Höllenhund Zerberus

Simpel aber effektiv

Beim Spielen von The Vale of Eternity lernt man Motive, die auch bei anderen Draft-Spielen wichtig sind. Zunächst einmal wird eine hohe Flexibilität belohnt. Niemand weiß, welche Karten als nächstes kommen werden, weshalb man oft spontan seine Strategie anpassen muss. Zudem gilt es Abwägungen (Trade-Offs) zwischen Risiko und zukünftigem Potenzial zu treffen. Soll ich eine wertvolle Karte verkaufen oder auf die Hand nehmen, auch wenn ich diese erst Runden später ausspielen kann? Des Weiteren muss man nicht nur an die eigenen Karten und deren Synergien denken, sondern auch an die der Mitspielenden: Nehme ich eine Karte für mich oder nehme ich lieber einer anderen Person eine entscheidende Karte weg, führe also einen sogenannten Hate-Draft durch? Solche Entscheidungen sind wichtig, da - wie so oft bei Tableau-Builder-Spielen - die Interaktionsmöglichkeiten stark limitiert sind. Man kann den rivalisierenden Zähmer*innen nur indirekt schaden, indem man ihnen die passenden Karten wegdraftet. Direkte Interaktion mit ihren Karten ist selten und mit hohen Runensteinkosten verbunden. Auch wird schnell klar, dass man weiter als seinen eigenen Pick denken muss: Wenn ich Karte A nehme, werden meine Mitspielenden wahrscheinlich welche Karten nehmen? Was bleibt dann für mich übrig? Sieht es vielleicht besser aus, wenn ich Karte B nehme? Dann nimmt meine Nachbarin stattdessen eine andere Karte etc. 

Eternity - der titelgebende Drache - ziert das Cover und ist als Figur zudem enthalten

Weniger ist mehr

The Vale of Eternity besitzt mehrere smarte Einschränkungen, welche das Spielgeschehen positiv limitieren. Beispielsweise darf man maximal nur so viele Karten in der eigenen Auslage liegen haben, wie die aktuelle Rundenanzahl beträgt. Das sorgt dafür, dass man nicht einfach alle Karten ausspielt, ganz nach dem Motto "Viel hilft viel!". Stattdessen muss man abwägen, welche Kreaturen die wertvollen Plätze einnehmen dürfen. Beschworene Kreaturen kann man zwar auch wieder abwerfen, jedoch steigen die Kosten dafür jede Runde. Und auch der Umgang mit der Währung des Spiels, den Runensteinen, ist clever. Es geht nicht darum, möglichst viel Geld zu horten und von dessen Dividenden zu profitieren. Denn das ist nur schwer möglich. Da man immer nur vier(!) Runensteine besitzen darf, entsteht ein reizvolles Micro-Management-Spiel, bei dem es darum geht, neue Kreaturen beschwören zu können, ohne überschüssige Runensteine abwerfen zu müssen. Des Weiteren kann das Spiel bereits nach der aktuellen Runde enden, wenn mindestens eine Person 60 (oder mehr) Siegpunkte erreicht hat. Alle ungespielten Handkarten und momentanen Runensteine sind dann wertlos für die Endwertung. Durch diesen Wettlauf-Charakter des Spiels kann man nur schwer eine langsame Engine aufbauen, also sich über viele Runden vorbereiten und dann in den letzten Runden große Mengen an Siegpunkten generieren. 

Wer aber denkt, dass das Spiel erst im Laufe der Zeit spannend wird, dem sei gesagt, dass die Spannung bereits in den frühen Runde entsteht und bei den meisten Partien bis zum Ende anhält. Trotz all den Limitationen mangelt es nicht an Komplexität. Zunächst einmal sind alle Informationen offen. Alle Spielenden sehen, wie und wer Karten draftet. Wer sich das alles merken kann, weiß immer über die Handkarten und Strategien der Mitspielenden Bescheid. Man muss über seine Aktionen nachdenken, aber nicht so sehr, dass man minutenlang auf einen Zug warten muss. Auf der Seite Board Game Arena besteht die Möglichkeit, vorab ein englischsprachiges Tutorial zum Spiel anzuspielen. Apropos "Board Game Arena": Dort kann man kostenlos auch über 500(!) andere Brettspiele mit Freund*innen oder Fremden spielen. Auch haben Fans bereits eine Solo-Variante geschaffen, falls man online mal keine Mitspielenden findet.  

Das Spielerlebnis unterscheidet sich je nach Spielendenanzahl. In der kleineren Gruppe hat man mehr Kontrolle darüber, welche Karten man bekommen kann, dafür gibt es aber einen stärkeren Duell-Charakter. Auch kommen dort nur etwa die Hälfte der 70 Karten in einer Partie vor, weshalb gerade die eigenen "Traumkarten" fehlen könnten. Zudem variiert die Stärke der verschiedenen Karten leicht je nach Spielendenanzahl.

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