X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Der Untergang von Numenor

Eine Geschichte des Zweiten Zeitalters

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Literatur

Lange bevor die Ereignisse der Gemeinschaft des Ringes ihren Lauf nahmen, traten im Zweiten Zeitalter jene Kräfte zutage, welche den weiteren Verlauf der Geschichte prägen sollten. Die im Belegaer-Ozean gelege Insel Númenor spielt in diesem Zeitalter eine große, wenn auch tragische Rolle ...

Der Untergang von Númenor hat es sich zum Ziel gesetzt, die komplette Geschichte des Zweiten Zeitalters in aller Detailfülle und Genauigkeit darzustellen, um die von Tolkien erschaffene Welt noch besser verständlich zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Briefe an Freunde und Verwandte, die Originaltexte, Fragmente und Entwürfe, die bis dato über mehrere Werke (wie etwa das Silmarillion, Nachrichten aus Mittelerde, History of Middle-earth, etc.) verstreut waren, in diesem Werk durch Brian Sibley aufgearbeitet und so zusammengestellt, dass die Chronologie des Zweiten Zeitalters dargestellt und erzählt werden kann. Dieses Werk liefert die Grundfeste, auf welcher die Ereignisse des Dritten Zeitalters basieren, von denen uns Der Herr der Ringe berichtet.

 

Die Aufmachung

Allein der Einband des Werkes, der die große Flutwelle darstellt, welche Númenor verschlingt, macht sofort Lust darauf, in die schier endlose Welt Tolkiens einzutauchen, um all ihre Nuancen und Facetten aufzusaugen. Ein Lesezeichen ist in Form eines roten Bandes enthalten, dessen Farbwahl sich durch das erste Öffnen des Buches erklärt. Die Überschriften sind ebenso wie die Zeitangaben in der Chronologie in rot gehalten, sodass sich ein stimmiger Gesamteindruck gibt, der durch die roten Nuancen in manchen Illustrationen noch ergänzt wird.

Ich persönlich bin ein großer Fan von Illustrationen in Büchern, da sie meiner Meinung nach die Immersion unterstützen. Die Darstellungen des Werkes stammen aus der Feder von Alan Lee, einem weithin bekannten Tolkien-Künstler. Ihm verdanken die Leser*innen die zahlreichen im Buch enthaltenen Kunstwerke. Auf der Innenseite des Einbands findet sich eine Karte von Númenórë, in jedem Abschnitt des Werks Darstellungen der Welt oder kapitelspezifischer Charaktere. Am Ende des Buches, wieder am Einband, findet sich die Karte Mittelerdes in einer Farbillustration. Ein weiteres großes Highlight ist die beigefügte, im fantastischen rot-schwarz gehaltenem Stil, kleine Karte von Mittelerde, welche sich (wie in meinem Fall) wunderbar einrahmen lässt.

 

Der Inhalt

Die Strukturierung des Werkes ist – wie es der Inhalt des Verzeichnisses vermuten lässt – chronologisch geordnet. Interessant ist der Aspekt, dass im Inhaltsverzeichnis nicht nur die Seitenanzahlen, sondern auch die Zeitangaben angegeben sind. Damit bekommt jeder Leser und jede Leserin, die mit der Geschichte Mittelerdes und Númenors nicht stark bewandert sind, einen ersten Einblick, welches Ereignis wann eintritt und wie die Welt in Folge dessen reagiert.

Der Schreibstil des Buches wandelt sich von Kapitel zu Kapitel, anfangs sind – dem Umstand geschuldet, dass die Entstehung Númenors und Tolkiens Sicht der Dinge dargelegt werden muss – viele Zitate aus Briefen und anderen persönlichen Schriftstücken im Fließtext enthalten, im weiteren Verlauf der Publikation laufen sich diese jedoch aus und finden sich nur noch an wenigen Stellen (beispielsweise bei der Geschichte von Aldarion und Erendis, wenn es um den weiteren Lebenslauf von deren Tochter Ancalime geht, der nur in Fragmenten [die sich teilweise widersprechen] erhalten ist).

Nach der allgemeinen Einführung fokussiert man sich auf die zahlreichen Facetten, welche das Zweite Zeitalter zu bieten hat. Ein großer Pluspunkt für die Imagination war die Einführung zur Geographie, der Natur und dem Leben auf Númenor, mit welchem dieser Teil des Kapitels startet. Gemäß dem Motto „Bereite dich auf Fremdes vor“, führt uns diese kleine Übersicht gut in die weiteren Kapitel ein, die noch vor uns liegen.

Darauf folgen Schlag auf Schlag die zeitlichen Veränderungen und Geschehnisse, welche sich im Zweiten Zeitalter zugetragen haben. Der Leser / Die Leserin erfährt von dem Zug der Zwerge nach Moria, der (Wieder-)Erstarkung Saurons und dem Bau von Barad-dûr,  der Herstellung der drei Ringe, der Herstellung des einen Ringes, die Geschichte von Imladris und den großen Schlachten, die sich zwischen den freien Völkern Mittelerdes und Saurons Schergen zugetragen haben.

Spoiler!
Alles gipfelt in der letzten Schlacht und der Entscheidung Isildurs, welche sich als fatal erweisen wird und die Verläufe des Dritten Zeitalters bereits festlegt.

 Abschließend folgt eine kurze Chronik des dritten Zeitalters.

Fazit

Der Untergang von Númenor kann jedem Leser und jeder Leserin ans Herz gelegt werden, welche sich für die Hintergründe der eigentlichen Handlung von Herr der Ringe und Der Hobbit interessiert. Wenn Hintergrundwerke wie das Simarillion gerade nicht verfügbar sind, oder keine Zeit für deren Lektüre besteht, kann mit vorliegendem Werk schnell eine Menge an Informationen gewonnen werden. Durch die Aufbereitung des Inhaltsverzeichnisses kann man problemlos einzelne Ereignisse nachlesen. Viele der Hintergrund-Informationen, etwa zur Entstehung Mittelerdes, der Stammbaum und der Verhältnisse der agierenden Charaktere und dem zweiten und beginnenden dritten Zeitalter wären mir ohne weitere Recherche vermutlich verborgen geblieben. 

Alles in allem ist Der Untergang von Númenor ein Werk, welches jedem Tolkien-Liebhaber (und Sammler) wärmstens empfohlen werden kann. Die Illustrationen unterstreichen die Vorstellung der Welt, welche sich aus den Zeilen vor uns in all ihrer Pracht erhebt und runden das Werk damit in meinen Augen noch mehr ab.

 

Weitere Artikel: