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The Umbrella Academy - Staffel 3

Der Weltuntergang ist nicht genug

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Kategorie: Filme

Lange haben wir drauf gewartet und endlich sind sie zurück: die Geschwister der Umbrella Academy. In der neuen Zeitlinie müssen sie sich jedoch der größten Herausforderung nach dem Weltuntergang stellen, denn eine weitere Academy ist aufgetaucht.

In dieser Gegenwart hat es die Umbrella Academy nie gegeben, denn Reginald hat andere Kinder adoptiert und trainiert, die unter dem Namen Sparrow Academy auftreten. Ihre Fähigkeiten und selbst ihre Erscheinungsform ist deutlich unterschiedlich von denen der Umbrellas. Ebenso ihr Charakter, der sich deutlich selbstbewusster zeigt.

Ein bisschen zuviel

Der Beginn der Staffel muss sich natürlich zunächst auf den Konflikt zwischen den Academy-Familien konzentrieren, um diesen herauszuarbeiten. Und klar, selbstverständlich wollen wir in einem Kräfte-Gewitter auch die unterschiedlichen Fähigkeiten zu sehen bekommen, immerhin befinden wir uns in einer Superhelden-Serie. Trotzdem wird es mir persönlich an der ein oder anderen Stelle etwas zuviel und auch das Auftauchen von Chris, dem Würfel, passt für mich gar nicht mehr ins Konzept der unter mysteriösen Umständen geborenen Kinder.

Glücklicherweise besinnt sich die Serie bald wieder auf ihren Ursprung und den eigentlichen Clou der Handlung, nämlich die Zerstörung der Welt. Diese wird clever verwoben mit dem Großvater-Paradoxon, das wir nicht erst seit Release der Serie kennen, sondern das uns schon in zahlreichen Zeitreise-Handlungen vorgestellt wurde. Zusätzlich bekommen wir aber auch weitere Einblicke in die Hintergründe der gesamten Handlung, auch wenn diese bis zum Schluss nicht vollständig aufgelöst werden. Den Rest überlässt die Serie der Phantasie der Zuschauenden.

Diversität und Frauenrolle

Das Coming-Out von Elliot Page wird in meinen Augen treffend in die Handlung integriert. Vanja hat durch die Beziehung zu Sissy Cooper nicht nur zu ihrer eigenen Persönlichkeit gefunden, sondern bringt in Staffel 3 den Mut auf, zu sich und ihrer Identifikation zu stehen. Fortan ist Vanja Viktor. Innerhalb der Familie wird darauf handlungsgerecht eingegangen, was den Zuschauenden einen kleinen Einblick in den Umgang mit Trans*gender-Personen gibt. Besonders gut fand ich, dass diese „Umwandlung“ als völlig nomal behandelt wurde.

Zu den vorkommenden Frauenrollen würde ich gerne genauso lobende Worte finden, allerdings gibt es hier noch einige Defizite. Die einzig verbleibenden weibliche Hauptrollen sind somit Allison und Sloane (Fei hat mir hierfür einfach zu wenig eigenständige Auftritte, um eine Hauptrolle zu sein). Allison ist in ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau so verbittert über den Verlust der Familie (was man noch verstehen kann), dass ihr Charakter sich ins Negative verändert. Ihr einziges Ziel ist es, wieder Mutter und Ehefrau zu werden, was in der Sache zwar sehr verständlich ist, aber doch zu sehr in die weibliche Schublade drängt, besonders in Hinblick auf die eigentliche Aufgabe, den Weltuntergang zu verhindern. Auch Sloane ist zwar Superheldin, dient in der Handlung aber lediglich der Liebesgeschichte und Hochzeit mit Luther, statt eine selbstbewusste und eigenständige Frauenrolle zu zeigen. Die weiblichen Nebencharaktere der Sparrow Academy treten nur kurz und leider nicht sehr sympathisch auf. Selbst Kommissionstochter Lila, die sehr eigensinnig, aber auch etwas crazy daherkommt, wird quasi nur in ihrer Rolle als Tochter und Freundin von Diego dargestellt. Hier hätte ich mir eine deutlich emanzipiertere Charakterwahl gewünscht.

Superheld*innen oder authentische Personen

Drückt man das feministische Auge mal zu, haben wir es aber auch in der dritten Staffel mit authentischen Superheld*innen zu tun, die manchmal zwar sehr stereotyp daherkommen, aber trotzdem nicht als glattpolierte Figuren dargestellt werden, sondern mit ihren Fehlern, Ecken und Kanten zu sympathischen Menschen werden. Gerade in der Gegenüberstellung zu den aalglatten Sparrows wird diese Menschlichkeit noch einmal verdeutlicht.

Sogar Klaus bekommt nun seinen heldenhaften Auftritt, er überwindet seine Ängste und entdeckt das Potenzial seiner Fähigkeiten. Die einzigen Helden, die bezüglich ihrer Fähigkeiten etwas zu kurz kommen, sind Diego und Luther, was aber vielleicht daran liegt, dass ihre Begabungen nahe an der Grenze des Natürlichen kratzen.

Fazit

Staffel 3 lohnt sich. Die gewohnt verrückten Verwicklungen von Zeit und Familienkonflikten zeichnen auch dieses Mal die Handlung aus. Die Suche nach dem eigenen Glück steht im Konflikt mit der Rettung der Welt und stellt die Charaktere vor schwierige Herausforderungen. Das Aufeinandertreffen der beiden Academys gibt die Möglichkeit, mal so richtig in die Fähigkeiten-Kiste zu greifen und sogar ein paar Hintergrundinformationen schaffen es an die Oberfläche.

Mal sehen, was Staffel 4 aus den bisherigen Entwicklungen macht und wie man das dritte Ende der Welt beim nächsten Mal noch steigern kann.

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