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TintenSchwan

Überraschend, anders und wunderschön

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Kategorie: Interview Literatur

In Deutschland gibt es fast zweitausend Verlage. Braucht es da wirklich noch einen? Angesichts großer selbstverlegter Erfolgsromane kann man sogar die Frage stellen, ob es überhaupt noch Verlage braucht. Diese beiden Fragen hat Tara Moritzen Ann-Kathrin und Tobias Wasle gestellt – dem Verlegerpaar hinter dem noch jungen Label TintenSchwan.

Tara (Zauberwelten-Online): Also, braucht es wirklich noch einen Verlag?

Ann-Kathrin Wasle: Ja klar! Gerade in Zeiten des Internets gibt es genug Platz für kleinere Verlage, die sich auf ihre eigenen Stärken konzentrieren. Statt einer Handvoll großer Verlagshäuser, die den Buchmarkt beherrschen, tauchen heute immer mehr Indie-Labels auf. Dadurch wird die Bücherlandschaft für alle bunter!

Tobias Wasle: Wir haben den Schritt zu TintenSchwan sehr bewusst gewagt. Ann-Kathrins erste Bücher sind bei klassischen Verlagen erschienen. Aber mit der Zeit wurde es uns dort zu eng – und wir haben festgestellt, dass wir den Job selbst machen können. Teilweise mit deutlich besserem Ergebnis.

Tara (ZWO): Ihr nennt Tintenschwan gerne ein Label, nicht Verlag. Ist dies Absicht?

Tobias: TintenSchwan hat für uns mehr mit einem Musiklabel als mit einem traditionellen Verlag zu tun. Gute Labels lassen ihren Künstlern große künstlerische Freiheit, ohne dabei Kompromisse in Produktion und Qualität einzugehen. Genau das ist unser Anspruch.

Tara (ZWO): Was zeichnet Bücher aus, die in Euer Label passen?

Tobias: TintenSchwäne sind Bücher, die so wunderschön und anders sind, dass sie uns überraschen. Sie stellen unsere Erwartungen so grundlegend infrage, wie es die unerwartete Entdeckung schwarzer Schwäne in Australien einst tat.

Ann-Kathrin: Unsere Romane passen oft nicht so ganz in eine Schublade – und das ist gut so! Wir sind überzeugt, dass allzu enge Genre-Grenzen weder Lesern noch Autoren helfen.

Tara (ZWO): Aber viele Leser lesen doch gerne in ihrem Genre …

Ann-Kathrin: Klar, aber dann gibt es Buchhändler, die Neil Gaiman nicht in ihr Programm nehmen wollen, weil sie nicht wissen, ob sie seine Bücher ins Fantasy-, Jugendbuch- oder Horrorregal stellen sollen. Das sind doch alberne Beschränkungen! Natürlich braucht man zwei Sätze mehr, um Coraline zu erklären1, als den zwanzigsten Krimi irgendeiner Reihe. Aber das macht den Krimi doch nicht zum besseren Buch, oder?

Tara (ZWO): Wohl nicht. Was ist dann der rote Faden, der Eure Bücher verbindet?

Tobias: Zurzeit ist TintenSchwan noch ein Eigenverlag, der unsere eigenen Bücher mit unserem professionellen Anspruch verbindet. Aber wir befinden uns bereits in Gesprächen mit weiteren Autoren. Lauter Grenzgänger, die sich nicht den Verlagsbinsenweisheiten unterwerfen wollen. Wir sind selbst gespannt, was da noch alles auf uns zukommt.

Fußnote

1 Eine Fantasy/Horror-Novelle des britischen Bestsellerautors Neil Gaiman

Die Bücher von TintenSchwan sind tatsächlich herausragend. Gleich ob der historische Phantastikroman Das Lied des Gaukelspielers, der mit Einband und Lesebändchen daherkommt, oder die jugendlicheren Urban-Fantasy-Bücher Bittersüßer Nachtschatten und Weißer Stechapfel: Jedem Buch merkt man die Liebe zum Detail und die professionelle Produktion an.

www.tintenschwan.de

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Frühjahr 2022. 

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