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Tinte und Knochen

Die magische Bibliothek

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Kategorie: Literatur

Jess, der Sohn eines Bücherschmugglers, wird Postulant an der Bibliothek von Alexandria. Diese mächtigste Organisation der Welt hat sich die Verwahrung und den Schutz seltener Bücher zur Aufgabe gemacht. Jess muss jederzeit darauf achten, dass seine Herkunft nicht ans Licht kommt, doch ist er nicht der Einzige mit einem Geheimnis.

Bücher sind Wissen. Wissen ist Macht. Dieses Wissen bewahrt die Bibliothek von Alexandria. Sie allein verwahrt und schützt Bücher auf legalem Wege, denn der private Besitz von Büchern ist verboten. Wer etwas lesen möchte, kann sich das gewünschte Buch mit einer speziellen Form von Alchemie in ein Blankobuch übertragen lassen, aber nur, wenn das dem Wohlwollen der Bibliothek unterliegt. Genau da kommt Jess' Familie ins Spiel, die sich in London ihren Lebensunterhalt mit dem Schmuggel von seltenen Büchern verdient.

Vom Bücherschmuggler zum Postulanten

Um der Familie von Nutzen zu sein, wird Jess im Alter mit 16 von seinem Vater in die Bibliothek von Alexandria geschleust. Unter dem Deckmantel der Ausbildung zum Postulanten soll er sich als Spion bezahlt machen und die Geheimnisse der Bibliothek ergründen. Dabei muss er sich stetig davor in Acht nehmen, dass sein Geheimnis nicht aufgedeckt wird. Er findet Freund*innen unter den anderen Postulanten und beginnt sich heimisch zu fühlen. Doch diese friedliche Zeit währt nicht lange, denn er ist nicht der Einzige, der ein Geheimnis hütet. Schritt für Schritt erfährt er mehr über die Machtverhältnisse innerhalb der Organisation und gerät in einen gefährlichen Sog – rund um den immensen Einfluss der Bibliothek auf die Welt und das Leben jedes Menschen.

Eine komplexe Welt

Die Welt, in der Tinte und Knochen spielt, ist unserer gar nicht so unähnlich und doch völlig anders. Die Bibliothek von Alexandria wurde nicht zerstört und hat sich zu einer mächtigen Institution gemausert, die das Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht beeinflusst und den Schutz und Erhalt seltener Bücher über das Leben eines Menschen stellt. In vielen Städten gibt es Zweigstellen der alexandrischen Bibliothek (Serapeum genannt) und die Bibliothekar*innen sind einflussreiche Männer und Frauen. Eine spezielle Form der Alchemie sorgt für den Austausch zwischen dem Hauptsitz und deren Zweigstellen – eine Alchemie, die alles andere als unschuldig ist und für die manch hoher Preis gezahlt werden muss. Insgesamt wirkt die Welt sehr stimmig und wird gut beschrieben. Über allem schwebt dabei der Schatten der Bibliothek, welcher im Laufe des Romans stetig wächst und die Spannung mehr und mehr anheizt.

Charaktere voller Geheimnisse

Nahezu jeder Charakter hat sein eigenes Geheimnis. Das eine ist kleiner, das andere größer, aber keines wirkt aufgesetzt oder unpassend. Die Entwicklung und die Reaktionen der Charaktere sind nachvollziehbar und lassen einen beim Lesen mitfiebern. Kein Charakter fühlt sich fehl am Platz an und die Interaktionen zwischen ihnen lassen ihre Beziehungen stetig wachsen. Im Laufe des Romans kann man so manchen Charakter lieb gewinnen.

Schreibstil

Eine komplexe Welt, interessante Charaktere und eine gut durchdachte Geschichte – rund um eine Bibliothek und deren Macht – klingt nach einer guten Kombination. Aber ist diese auch mit den richtigen Worten ausgeschmückt? Absolut! Der Schreibstil ist wunderbar angenehm zu lesen. Viele Fragen werden zu Beginn aufgeworfen und im Laufe der Geschichte geklärt. Dabei verirrt sich die Autorin nicht in anstrengend verwinkelten Satzbauten oder ausufernden Beschreibungen der Umgebung oder der Gefühle der Protagonist*innen, sondern beschränkt sich auf das Wesentliche, damit sich die Geschichte in einem moderaten Tempo entwickeln kann. Zwischen den Kapiteln werden kurze Briefwechsel eingestreut, die ein wenig mehr über die Bibliothek und deren Machtgefüge aufklären und beim Lesenden die Neugier immer weiter anheizen.

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