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Sternmetall

Phantastische Kurzgeschichten aus Bulgarien

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Kategorie: Literatur

Bulgarien ist ein Land, das in der internationalen Phantastik-Szene kaum vertreten ist. Dabei mangelt es nicht an Talenten, sondern vor allem an den Möglichkeiten, am Markt teilzuhaben. Um das zu ändern und einigen der besten Autoren auch in Deutschland einen Namen zu geben, hat der Verlag Torsten Low die Anthologie Sternmetall in sein Programm aufgenommen.

Das Taschenbuch umfasst dabei neun Kurzgeschichten unterschiedlicher Genres auf 202 Seiten. Die Auswahl der Herausgeber beschränkt sich nicht nur auf klassische Fantasy-Settings, sondern wagt auch Abstecher in den Bereich Dystopie und Science Fiction. Daher ist es kaum möglich, die Themenvielfalt von Sternmetall zusammenfassend zu beschreiben.

Außerirdische, Hexerei und der Ursprung der Menschheit

Namensgebend für die Anthologie ist die 33-seitige Geschichte Die Sängerin, der Schmied und der Märchenerzähler. Was zunächst nach einem klassischen Fantasy-Märchen klingt, stellt sich als dystopische Science-Fiction-Erzählung heraus. Fragmentarisch wird das Leben des Antihelden Cloud beleuchtet. Die Menschheit wurde in einer unbestimmten Zukunft von einer außerirdischen Substanz, dem mysteriösen Sternmetall, nahezu ausgelöscht. Dieses regnet auf die Erde herunter und absorbiert schleichend alles Lebendige, womit es in Berührung kommt. Ob das Sternmetall eine Lebensform oder ein Biokampfstoff ist, kann bis dato niemand sagen.

Nur einigen wenigen verleiht es für einige Jahre übermenschliche Kräfte, bis es auch sie zersetzt. Cloud und seine Begleiterin Elina gehören zu diesen wenigen Auserwählten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Elinas Bruder, der einigen Gerüchten nach als einziger das Sternmetall kontrollieren kann, jedoch selbst seit Jahren verschwunden ist.

Die Welt des Sternmetall wirkt ebenso dreckig und roh wie ihr moralisch fragwürdiger Held, zieht jedoch schnell in ihren Bann. Die Geschichte hätte das Potential, einen ganzen Roman zu füllen, wird jedoch nur in einzelnen Kapiteln geschildert, zwischen denen viel Zeit vergangen zu sein scheint. Dabei macht sie hungrig auf mehr und enthüllt eine sentimentale und versöhnliche Pointe, die ein wenig an Lems Der Unbesiegbare erinnert.

Auch die Geschichte Magie für Rayed erweckt ein spannendes und ungewöhnliches Fantasy-Universum zum Leben, in dem sich die Vorstellung vom klassischen Magier mit folkloristischem Aberglauben und Hausmittelchen mischt. Besonders gefallen hat mir die ebenso kurze wie skurrile Geschichte Halbmythische, uralte Dinge, die keinen geringeren Anspruch erhebt, als den Ursprung der Menschheit und alle ihrer Mythen zu lüften.

Aber wie steht es aktuell um die bulgarische Phantastik?

Bei einigen wenigen Geschichten hatte ich jedoch auch das Gefühl, dass die Übersetzung ins Deutsche dem Text etwas genommen hat. Die Lampe beispielsweise wirkt in ihrem Stil abgehakt und gehetzt, reiht eine Information an die nächste und erweckt den Eindruck, nicht fertiggestellt worden zu sein. Darüber hinaus ist keine der Geschichten jünger als 8 Jahre. Das wirft die Frage auf: Wie steht es also aktuell um die bulgarische Phantastik?

Fazit 

Sternmetall bietet für Kurzgeschichten-Fans eine wunderbare und kurzweilige Möglichkeit, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und neues kennenzulernen. Die Geschichten versprühen ihren ganz eigenen Charme und bringen ihre Leser zum Grübeln und zum Träumen. Durch ihre Vielfältigkeit ist auch sicher für jeden Geschmack etwas dabei!

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