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Star Trek – Kostüme

Fünfzig Jahre Mode aus unendlichen Weiten

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Kategorie: Filme Literatur

Von den klassischen Uniformen der Sternenflotte und den provozierend gewagten Outfits aus der ersten Serie Raumschiff Enterprise über die fließenden Roben der Vulkanier und die extravagante Ferengi-Mode bis hin zur eindrucksvollen Hochzeitsgarderobe der Klingonen – all dies zeigt Star Trek – Kostüme auf Grundlage des (fast) gesamten Franchise (inklusive aller zwölf Filme und sechs Fernsehserien, Discovery und Picard kommen nicht vor), wie entscheidend diese Designs in den letzten fünf Jahrzehnten dabei mitgewirkt haben, Fans in entfernte Welten und fremde Zivilisation zu entführen. Dabei erkunden die Autoren die Entstehung einiger der eindrucksvollsten Gewänder der Galaxis und verdeutlichen, wie der fremdartige Stil der Kleidung im Laufe der Jahre immer extravaganter wurde.

Das Buch beinhaltet exklusive Fotografien, Standaufnahmen aus der Saga, seltene Concept Arts und viele weitere beeindruckende Bilder. Darüber hinaus befasst sich Star Trek – Kostüme auch mit jenen außergewöhnlichen Menschen, die das Star-Trek-Universum zum Leben erweckt haben, darunter der erste Kostümbildner William Ware Theiss und seine Nachfolger Robert Fletcher, Robert Blackman und jüngst Michael Kaplan. Zahlreiche Interviewpartner wie J. J. Abrams, LeVar Burton, Jonathan Frakes und Ronald D. Moore gewähren darüber hinaus Einblicke in die Entstehungsprozesse der abgebildeten Kostüme.

Star Trek – beliebt wie nie!

Mehr als fünfzig Jahre können wir nun schon die Abenteuer der unterschiedlichen Kapitäne der Sternenflotte, ihrer Offiziere und vielen anderen Personen verfolgen. Dabei sind es nicht nur die neuen Serien und Filme, die begeistern, es sind auch die alten Episoden, die immer wieder im Fernsehen laufen und die viele Zuschauer und Zuschauerinnen anlocken. Dass viele diese Serien immer noch und manche auch zum ersten Mal schauen, liegt nicht nur am beliebten Genre Science Fiction. Fragt man die Fans, sind es vor allem die aktuellen Themen und historischen Ereignissen, die immer wieder in die Serie aufgenommen werden, und die Vielfalt, die sich in den unterschiedlichen dargestellten Kulturen zeigt.

Sowohl zu den Kulturen als auch zum Hintergrund der Föderation gehören private Kleidung und, im Besonderen, die Uniformen. Kleine Anekdote am Rand: Nicht alle mit einer roten Uniform sterben gleich beim Außeneinsatz, eine andere Farbe steigert die Überlebenschance aber sehr. In fünfzig Jahren hat sich modisch einiges getan und genau diesem Umstand widmet sich das Buch.

Inhalt

Der erste Eindruck ist wirklich überwältigend. Mehr als 250 Hochglanzseiten mit Bildern aus fünfzig Jahren Star Trek, alle bekannten und einige unbekannte Gesichter. Zeit, die Unbekannten kennenzulernen und die Bekannten zu genießen.

Eines der ersten unbekannten Gesichter, zumindest für mich, ist Robert Blackman. Er war für die Kostüme bei Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert ab Staffel drei zuständig. Blackman begrüßt uns mit einigen Anekdoten und reichlich Informationen zu seinem Job im Vorwort.

Die nächsten knapp dreißig Seiten widmen sich der originalen Serie. Viele Bilder, Skandale und Ideen werden hier vorgestellt. William Ware Theiss ist dabei, der mit seinen Ideen neue Maßstäbe setzte. In den 1960er Jahren gab es gewisse Moralvorstellungen und diese galt es, in Einklang mit der Mode der Zukunft zu bringen. Gleichzeitig musste man die Kleidung und Accessoires von damals irgendwie futuristischer erscheinen lassen. Große Herausforderungen also, denen sich der Kostümdesigner stellen musste. Betrachtet man seine Skizzen und Gewänder, hat er seinen Job wirklich gut gemacht hat. Diesen außergewöhnlichen Kleidungsstücken, zum Beispiel den griechischen Gewänder aus der Folge Der Tempel des Apoll, stehen die schlichten Uniformen gegenüber. Zuerst aus Velour, dann aus Nylon – auch wegen der Wärme –, sind diese Uniformen wohl jedem bekannt. Mit vielen Anekdoten zu den Uniformen und Informationen zu weiteren Kostümen sind wir viel zu schnell beim nächsten Kapitel.

Filmkostüme

Im folgenden Kapitel dreht sich alles um die Kinofilme zur Originalserie. 1969 wurde die Serie eingestellt, gleichzeitig liefen die alten Folgen immer weiter im Fernsehen. Fanclubs gründeten sich und Paramount Pitcures entschied sich, den bestehenden Hype zu nutzen und gab einen Film in Auftrag. Diesmal durfte Robert Fletcher als Kostümdesigner seine Vision ausleben. Auf Basis der Serie wurden neue Kostüme kreiiert, 700 Kostüme in weniger als zehn Monaten.

Alles wurde rechtzeitig fertig und da der Film ein Erfolg war, wurden die nächsten Filme geplant. In Der Zorn des Khan taucht die bordeauxrote Uniform zum ersten Mal auf und in Die Suche nach Mr Spock bekommen auch die Vulkanier ihre immer noch aktuelle rituelle Kleidung. Einfacher wurde es bei Zurück in die Gegenwart, da konnte Fletcher auf aktuelle Mode zugreifen.

Mit Nilo Rodis-Jamero durfte sich Am Rande des Universums eine neuer Kostümdesigner versuchen. Der erfahrene Designer, er hatte schon bei Star Wars Kostüme designt, war sofort in seinem Element und die Katzenfrau ist mir immer noch im Gedächtnis. In Das unentdeckte Land gesellte sich Dodie Shephard zu Rodis-Jemaro hinzu und man merkt deutlich, dass sich etwas änderte. Insbesondere die Klingonen erhalten hier noch mehr ikonische Symbole. Natürlich hat Fletcher diese Filme geprägt, aber auch die Einflüsse der anderen sind nicht zu unterschätzen.

Das nächste Jahrhundert

Im nächsten Kapitel geht es zurück in meine Jugend. Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert erblickte 1987 das Licht der Welt und ein Jahr vorher durfte wieder einmal William Ware Theiss seine Ideen einbringen. Es sollte weg von Fletchers Uniformen gehen, und das gelang mittels Spandexkleidung, bei der man die matte Innenseite als Außenseite nutzte.

Stoffe waren allgemein das Thema der Serie. Schnelle und saubere Verarbeitung standen an erster Stelle. Wieder finden sich einige Ankedoten und auch Theiss' Blick auf Kleidung, die das moralische Bild der 60er nicht zuließ, taucht in der ersten Staffel auf. Für die zweite Staffel übernahm Durinda Rice Wood das Szepter und ihre Arbeit wurde berühmt. 1989 erhielt Wood eine Emmy-Nominierung, und vor allen Marina Sirtis (Counselor Troi) profitierte von ihrer Tätigkeit. Für die Borg ließ sie sich von H.R. Geiger inspirieren, und gerade die Entstehung der Kostüme ist absolut lesenswert. Mir persönlich haben Guinans Outfits immer sehr gefallen, weshalb ich mich über diesen Abschnitt sehr gefreut habe. Nicht weniger interessant waren die nächsten Staffeln, in der die Kostüme von Robert Blackman entworfen wurden. Spandex wurde durch Gabardinestoff ersetzt und die Schauspieler freuten sich, wie man in einigen Interviews und Kommentaren nachlesen kann.

Zum Glück für die Schauspieler, die Robert Blackman wirklich liebten, übernahm er auch den Job als Designer für den ersten Kinofilm. Wer erinnert sich nicht an Kirks Uniform beim Treffen mit Picard? Trotz dieser Uniform sind es hier eher die Geschichten drumherum als die Kostüme, die im Fokus stehen. Im zweiten Kinofilm der neuen Crew durfte Deborah Everton sich um die Kostüme kümmern. Der Aufstand brachte dann wieder eine neue Designerin ins Star-Trek-Universum. Sanja Milkovic Hays durfte sich an den Ba'ku und den Son'a versuchen und schuf einen tollen Kontrast zwischen Natur und Kunstfasern. In Nemesis geht es durchaus futuristisch zu, wenn Bob Ringwood Shinzon in einer wirklich tollen Uniform steckt.

Neue Serien

Mit den Spin-Off-Serien geht es im nächsten Kapitel weiter. Deep Space Nine macht den Anfang. Hier durfte sich Robert Blackman auf der Raumstation und dem Qaudranten inklusive Wurmloch austoben. Er nutzte seine Chance mehr als gut. Auch bei Voyager war er für die Kostüme zuständig, hier überzeugten mich Seven of Nine und Neelix, die auch beide Erwähnung finden. In Enterprise, welche die Lücke zwischen Der erste Kontakt und der ersten Serie schließen soll, durfte Robert Blackman abermals tätig werden. Hier war die größte Schwierigkeit, die erste Serie nicht zu überholen, wenn es um Outfits, aber auch technische Entwicklung geht. Das gelang meiner Meinung nach sehr gut.

Mit Der Neubeginn (2009) beginnt das letzte Kapitel dieses Buches. Alles auf Anfang, alles moderner, so hörte man es immer wieder und das stimmt. Die Uniformen haben sich an unsere Zeit angepasst, sind erwachsen geworden. Dafür gesorgt hat Michael Kaplan. Der wollte erst gar nicht, denn Star Trek war nun als Franchise so groß, dass Kritik garantiert war, egal was er tun würde. Er traute sich dennoch und der neue Look kam an. Kritik gab es zwar, aber der Film war ein großer Erfolg und der zweite Streich sollte diesen Erfolg wiederholen. Kleine Änderungen an den Uniformen hier und da und insgesamt waren alle noch zufriedener.

Nachwort

Zur Abrundung des ganzen Buches gibt es noch ein kurzes Nachwort, in dem es um die Versteigerung aller Kostüme im Jahr 2006 geht, dazu eine Liste aller Quellen der Fotos, Skizzen und Interviews sowie eine Widmung (Leonard Nimoy und Harve Bennett) und die Danksagung an alle Beteiligten.

Inhaltlich und optisch kann das Buch auf alle Fälle überzeugen. Das Layout ist sehr gelungen und das Korrektorat hat im Buch wirklich gute Arbeit geleistet. Auf der Rückseite jedoch wurde geschludert. Das ß und einige Umlaute wurde falsch gedruckt und es scheint keinem aufgefallen zu sein. Das ist wirklich traurig und sollte bei einem solchen Buch und bei einem Preis von knapp 50 Euro nicht passieren. Insgesamt ist dieser Fauxpas aber zu verschmerzen, dafür ist das Buch einfach zu gut.

Offenlegung: Zauberfeder ist Mitgesellschafter von Zauberwelten-Online. Diese Rezension wurde unabhängig von inhaltlichen Vorgaben geschrieben.

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