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Senseї: Band 1 – Die Schule der Wölfe

Eine japanische Ronin in China

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Kategorie: Literatur

Yukio kommt aus Japan und ist eine Ronin, ein herrenloser weiblicher Samurai. In einer verhängnisvollen Nacht rettet sie ein Liebespaar in Nöten – und begibt sich mit ihm auf eine blutige Reise.

Ein Liebespaar im alten China. Sie treffen sich heimlich in der Nacht – sie sind noch unverheiratet – und beobachten dabei einen Mord. Statt aber zu fliehen, wollen sie ganz genau wissen, was vor sich geht, und werden entdeckt. Die Schergen des offenbar korrupten Ministers wollen sie nun ebenfalls tot sehen – doch wie aus dem Nichts taucht Yukio, die japanische Ronin, auf und beschützt sie. Gemeinsam können sie fliehen und die Jagd beginnt.

Es geht immer weiter …

Ein rasanter Einstieg für eine sehr handlungsgetriebene Story. Außer ein paar Einzelheiten, wie die Verwandtschaft des Liebhabers zu einer einflussreichen Frau, erfahren wir nichts über die Figuren. Wer sind sie, woher kommen sie, was treibt sie an? All diese Fragen beantwortet der Comic nicht. Stattdessen steht die Verfolgungsjagd im Vordergrund. Über die Ronin erfahren wir, dass sie nach dem Ehrenkodex des Bushido lebt und deshalb das ihr fremde Paar beschützt. Ansonsten bleibt ihr Charakter figurenhaft.

Schwarz, Weiß und nichts dazwischen

Über die Liebenden erfahren wir etwas mehr – zumindest was die verwandtschaftlichen Beziehungen der beiden angeht. Ansonsten bleiben auch sie ohne Tiefgang oder Innenleben. Dabei schwanken beide zwischen Streitereien und körperlicher Nähe: Sie macht ihn für den Schlamassel verantwortlich, in den sie hineingeraten sind, und macht ihm deshalb das Leben schwer. Er akzeptiert kein Nein. Als sie ihn zu Beginn der Geschichte bittet, die Intimitäten nicht zu überstürzt, macht er trotzdem weiter, bis sie ihm eine Ohrfeige verpasst – nur um dann doch nachzugeben. Außer dem Überlebensinstinkt und der bisweilen eigenartigen Beziehung zueinander fehlt es auch diesen Figuren an Gefühlen und Innenleben. Auf der Gegenseite sieht es nicht anders aus: Dort finden sich gesichtslose Bösewichte, die blind Befehlen folgen.

Schöne Farben – aber oft undetailliert

Die Zeichnungen sind schön, besonders die Farben stechen hervor. Oft sind Landschaftsszenen in Blau- und Grüntönen gehalten, während die Stadt durch Rot- und Gelbtöne charakterisiert ist. Leider sind jedoch die Gesichter unregelmäßig. Außerdem sind in vielen Bildern Hintergründe und Figuren nur vage Schemen, sodass es schwer ist, die einzelnen Charaktere voneinander zu unterscheiden. Das Format des Comics lässt die schönen Landschaften zwar noch besser wirken, ist aber äußerst unhandlich: Zwischen DIN-A4 und DIN-A3 liegt der Hardcover-Band fast wie eine starre Tageszeitung in der Hand.

Kabale und Liebe?

Band Eins von Senseї zeigt das Ränkespiel eines korrupten Ministers und seines Sohnes, durch das der kleine Mensch leidet. Leider schafft es die Geschichte nicht, die Sympathie zu wecken, die der Leser für die Opfer haben soll. Denn die Figuren rühren nicht zum Mitleiden an, sondern lassen den Leser kalt. Die Handlung ist actiongeladen und wirkt, von ein paar langsameren Passagen abgesehen, sehr getrieben. Wer blutige Kämpfe und seichte Unterhaltung sucht, für den ist Senseї: Band 1 – Die Schule der Wölfe jedoch genau das Richtige.

Senseї: Band 1 – Die Schule der Wölfe
Jean-François Di Giorgio/VAX (Resel Rebiersch)
(Splitter Verlag, 03/2017)
46 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-95839-428-5
Webseite: Senseї

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