Was könnte nach den Jahren ohne Fernreisen besser kommen, als eine entspannende Kreuzfahrt mit einem paradiesischen Ziel? Dieser Traum wird rasch zum Albtraum – denn ein skrupelloser Killer verwandelt diese Kreuzfahrt in eine “Killercruise”. Stoppt dessen Drahtzieher oder “lebt” mit den Konsequenzen.
In Sebastian Fitzek Killercruise, erschienen beim moses.Verlag, müssen 1-4 Personen gemeinsam die richtigen Hinweise sammeln, Passagiere retten und letztendlich den Psychopathen lokalisieren. Nur so könnt ihr den Machenschaften ein Ende setzen. Sebastian Fitzek – der berühmte deutsche Thriller-Autor – und ein Würfelspiel: Da war doch was? Genau! Nach dem kooperativen Brettspiel Sebastian Fitzek Safehouse erschien bereits ein kooperatives Würfelspiel. Und genauso wurde es jetzt bei Sebastian Fitzek Killercruise auch gemacht. Erneut kooperiert das Kreativ-Team (bestehend aus Marco Teubner als Autor und Jörn Stollmann als Grafiker). Namensgebend für diese Reihe ist der deutsche Star-Autor Sebastian Fitzek.
Versprochen wird eine “mörderische Jagd für unterwegs”. Kann das Spiel dieses Versprechen halten?
Alle Mann an Deck
Zunächst folgt ein kurzer Überblick über den Spielablauf und die Spielregeln:
Jede Person bekommt zunächst ein Blatt von einem Papierblock, der insgesamt 200 Blätter hat (somit können zwischen 50 und 200 Partien Killercruise gespielt werden, ohne etwas ausradieren zu müssen). Diese Blätter sind im Stil eines Kreuzfahrtschiffes designt. Nicht nur das: Sie repräsentieren den Deckplan mit acht verschiedenen Räumen und Bereichen wie dem Ober- und dem Unterdeck. Zum Spielen wird zudem die Rückseite eines weiteren Blattes benötigt, auf dem die Fortschritte der Mission und die vergangene Zeit (Anzahl an Spielrunden) markiert werden. Ziel des Spiels ist es, zu überleben, beziehungsweise das Versteck des Psychopathen zu lokalisieren. Wer keine Regeln lesen möchte, kann alternativ einen Blick in das Erklärvideo werfen.
Zu Beginn einer Runde werden von einer Person die beiden weißen und schwarzen Würfel gewürfelt. Danach werden entweder die weißen oder die schwarzen Würfel ausgewählt. Dieses Wurfergebnis gilt dann für alle (1-4 Spielenden). Ähnlich wie beim bekannten Detektivspiel Cluedo nutzt ihr die Würfelaugen, um euch entsprechend viele Felder auf dem Spielplan fortzubewegen. Ihr zieht dabei immer in geraden Linien vom vorherigen Feld weiter und sammelt alle passierten Symbole – Hinweise oder Passagiere – ein. Diese Symbole werden auf dem Blatt des Blocks eingetragen. Da es sich primär um ein Würfelspiel handelt, haben die Würfel eine spezielle Bedeutung. Die weißen und schwarzen Würfel haben nicht nur die Zahlen von 1-5 auf den Seiten, sondern auch ein Passagier-Symbol. Wählt ihr einen Wurf mit diesem Symbol aus, werden Passagiere vor dem umherstreifenden Killer gerettet. Im Laufe der Partie werden sie euch sicher diesen Gefallen in der ein oder anderen Form zurückzahlen … Im Laufe des Spiels löst ihr Aufgaben. Stets habt ihr dabei eine Hauptaufgabe, also eine Kombination an Hinweisen, die ihr als Gruppe einsammeln müsst. Nach der ersten gelösten Hauptaufgabe müsst ihr zusätzlich zu den weißen und schwarzen Würfeln den Bedrohungswürfel werfen. Zeigt dieser das Killer-Symbol, so müsst ihr den nächstgelegenen Passagier durchstreichen. Für ihn könnt ihr nichts mehr tun! Mit jeder weiteren gemeisterten Hauptaufgabe werden peu-à-peu die vielen Bereiche des Schiffes geschlossen, bis nur noch ein Raum übrig ist. Das Versteck des Psychopathen! Schaffen es alle Spielenden vor dem Ablauf der Zeit genau auf dieses Feld, so ist der wahnsinnige Intrigant an die Wand gestellt und ein grausames Schicksal für den Rest der Besatzung abgewunden.
Das Problem bei der Sache ist: Ihr dürft nicht über Felder auf dem “Schiffsdeck” laufen, die ihr bereits mit einer früheren Bewegung betreten habt. So reduzieren sich mit jedem Schritt eure Bewegungsmöglichkeiten. Wer über das Deck rennt, riskiert daher früher oder später, sich seine eigene Sackgasse zu bauen. Des Weiteren wird der Weg zu den Hinweisen immer verwinkelter. Gäbe es nur eine Möglichkeit, eine Ausnahme für diese “Einmal-Nutzung”-Regel zu finden? Und hier kommen die gesammelten Passagiere ins Spiel: Pro verwendetes Passagiersymbol, dürft ihr ein bereits verwendetes Feld erneut betreten. Eine mächtige Fähigkeit, die weise eingesetzt werden sollte!
Besuchen Sie uns bald wieder
Genau wie bei Safehouse - Das Würfelspiel sind wieder vier unterschiedliche Spielblätter (A,B,C und D) vorhanden. Dabei ist A der einfachste Spielplan und D der schwierigste. Beispielsweise liegen bei den A-Blättern die Räume noch passend am Rand des Spielfeldes und besitzen rechteckige Formen. Auf Annehmlichkeiten dieser Art muss bei den Blättern C und D verzichtet werden, was mehr Planungsarbeit voraussetzt. Ein Vorteil durch diese unterschiedlichen Blätter ist, dass dadurch alle Mitspielenden entsprechend ihres Erfahrungsstandes ein für sich adäquates Niveau wählen können.
Eine Würfelspiel-Expertin kann somit am gleichen Tisch wie ein Brettspiel-Neuling in der gleichen Partie kooperativ spielen, ohne sich aufgrund mangelnder Herausforderung zu langweilen. Zudem steigt der Wiederspielwert durch die gemischten Spielblätter, da ihr immer wieder neue (Schiffs-)Routen einschlagen müsst. Am Ende des Regelhefts gibt es zusätzliche Möglichkeiten, wie ihr die Schwierigkeit noch weiter nach unten oder oben anpassen könnt. Wer will, könnte auf den Bedrohungswürfel gänzlich verzichten, oder mit mehr Zeit starten. Denn wie bei jedem Spiel sollte der Spaß an erster Stelle stehen.
Für alle, die bereits Safehouse - Das Würfelspiel gespielt haben, kommt dieses neue Fitzek Spiel wie gerufen.
Fazit:
Das Thema einer mörderischen Kreuzfahrt ist spürbar. Anders als bei Fitzeks Büchern sorgt das Würfelspiel nicht für “extra viel Nervenkitzel”. Vor allem, da der Killer einem selbst nur indirekt gefährlich wird, da er die entfernten anderen Passagiere tötet. Der kooperative Faktor hingegen ist klar vorhanden. Auch schadet es nicht, während des Spiels immer wieder einen Blick auf die Spielpläne der Mitspielenden zu werfen. Für unterwegs eignet sich das Spiel indirekt, da es für die Zeichnungen auf dem Block eine ruhige und feste Unterlage benötigt. Vielleicht aber ist dieses Spiel wie gemacht für eine Kreuzfahrtreise. Leinen los mit Sebastian Fitzek!
Das Produkt wurde kostenlos für die Besprechung zur Verfügung gestellt.
Dieser Artikel ist erschienen bei:
Zauberwelten-Online.de