X

Cookie Notice

Wir nutzen auf unserer Website Cookies und andere Technologien, um zu analysieren wie Sie unsere Webseite nutzen, Inhalte zu personalisieren und Werbung zu schalten. Durch die weitere Nutzung erklären Sie, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind. Beachten Sie bitte, dass dieser Hinweis und die Einstellungen nur für die AMP Version unserer Seite gelten. Auf der regulären Website treffen Sie die Auswahl über den Cookiebot.

Startseite
Brett- und Kartenspiele Cosplay Filme Games Intern Interview Kurzgeschichten LARP Literatur Musik Pen & Paper Rezepte Sonstiges Tabletop Veranstaltungen

Schneewittchen und Hans im Glück

Romane unter dem Einfluss von Märchen

Zur klassischen Webseite

Kategorie: Interview Literatur

Susanne Eiseles Faszination für Märchen entwickelte sich bereits im Jugendalter. Dass sie selbst einmal Märchenthemen für Romane adaptieren würde, wusste sie damals zwar noch nicht – aber die Faszination für Bücher und Musik begleitet sie schon seit ihrer Kindheit. In ihrem neuesten Roman wendet sie sich dem Thema des Schneewittchens zu, und erzählt es neu. „Neveflora und die Prophezeiung" wirft verschiedene „Was wäre wenn?"- Fragen in Bezug auf das altbekannte Märchen auf. Im Zuge der Veröffentlichung hat Susanne Eisele Zauberwelten einige Fragen zu ihrer Inspiration und ihrem neuesten Roman beantwortet.

Interview mit der Autorin Susanne Eisele

Zauberwelten-online.de: Woher stammt deine Faszination für Märchen und gibt es ein Märchen, das es dir besonders angetan hat?

Susanne Eisele: Eines der ersten Bücher, die ich selbst gelesen habe, war mein mittlerweile sehr zerlesenes Märchenbuch mit grimmschen Märchen, das ich heute noch habe und niemals weggeben würde. Die Idee zur ersten Märchenadaption kam durch die Arbeit bei der „Märchenspinnerei“ - und seither hat mich das Thema nicht wieder losgelassen.
Die Geschichten, die mich immer am meisten begeistert haben, waren die ohne Prinzessin als Hauptperson, also zum Beispiel „Tischlein deck dich“ oder „von einem der auszog, das Fürchten zu lernen“. Dass es jetzt mit „Aconitus“ und „Neveflora“ gleich zwei Schneewittchen-Adaptionen von mir gibt, überrascht mich selbst.

ZW: Wie entscheidest du, ob eine Idee zum Roman oder zur Kurzgeschichte wird?

SE: Für die Märchenspinnerei-Anthologien gab es Vorgaben, wie lang die Geschichte maximal sein durfte. Wenn es keine explizite Vorgabe gibt, wird aus meinen Ideen meist eher ein Roman. Kurzgeschichten haben ihren Reiz, weil man die Geschichte recht schnell zu einem Punkt bringen muss. Aber ich baue meine Erzählungen schon auch gern etwas aus. „Aconitus“ war allerdings ursprünglich eine Kurzgeschichte, die dann zu einem Roman wurde, da sie in der kurzen Form einfach nicht vollständig erzählt war.

ZW: „Neveflora und die Prophezeiung“ enthält Elemente von Schneewittchen. Was unterscheidet den Roman vom bekannten Märchen?

SE: Ein großer Unterschied ist die Grundidee: Was wäre, wenn die Stiefmutter nicht böse wäre? Was wäre, wenn sich „Schneewittchen“ auch noch in ihre Stiefmutter verliebt? Passt das in die Gesellschaft der Erzählung? Darüber hinaus ist Neveflora eine recht emanzipierte Frau, die das Schwert selbst in die Hand nimmt, während Schneewittchen ja eher duldsam und passiv ist.
Ein weiterer Unterschied ist die Bedrohung des Königreichs durch den dämonischen König des Nachbarlandes. Hier weicht die Geschichte dann ganz von der Märchenvorlage ab, aber nur so wurde der Roman für mich stimmig.

 

 

ZW: Wie kam es zu der ursprünglichen Idee, Schneewittchen aufzugreifen und so abzuändern, dass eine ganz neue Geschichte daraus wird?

SE: Ich durfte zu der Anthologie „Wie ein bunter Traum – Kinderträume“ eine Geschichte beitragen und habe auch beim Korrektorat beider „Wie ein bunter Traum“-Anthologien mitgewirkt. Dadurch habe ich mich etwas intensiver mit dem Thema LGBTQIA+ beschäftigt. Hierbei kam für mich die Fragestellung auf, was gewesen wäre, hätte sich Schneewittchen in ihre Stiefmutter verliebt. Daraus ist in meiner lebhaften Fantasie dann „Neveflora und die Prophezeiung“ entstanden.

ZW: Womit hast du beim Schreiben von Neveflora nicht gerechnet? Gab es eine Situation im Schreibprozess, in dem eine Figur nicht das getan hat, was du vorgesehen hattest?

SE: Erstaunlicherweise haben die Figuren genau das getan, was ich mit ihnen geplant hatte. Das ist nicht immer so, aber bei der Geschichte waren anscheinend alle Protagonisten mit dem Geschehen einverstanden. Hubert, ein Soldat, der quasi die Position des Jägers übernimmt, hat einen etwas größeren Anteil bekommen als vorgesehen. Aber da ich immer nur einen groben Plot vorskizziere, haben meine Figuren in der Regel ohnehin etwas Freiraum bei der Entfaltung. Was nicht heißt, dass mich meine Protagonisten nicht schon im einen oder anderen Buch überrascht hätten. Nur in diesem Roman waren sie mit allem einverstanden.

ZW: Hast du bereits Pläne dafür, welche Ideen du in Zukunft umsetzen willst?

SE: Aktuell befindet sich ein Weihnachtsbuch in der Druckerei, mit insgesamt 18 Kurzgeschichten von drei Autorinnen. Von humorvoll über besinnlich bis sozialkritisch ist da alles dabei. Dieses Buch kann dann nur direkt bei mir bestellt werden.
Außerdem befindet sich gerade ein Entwicklungsroman bei einer Testleserin. Auch wenn das Konzept ganz grob „Hans im Glück“ folgt, liegt der Fokus hier in erster Linie auf der Entwicklung des Protagonisten. Dieses soll dann im Rahmen des Projektes „Gambio“ veröffentlicht werden. Das Projekt „Gambio“ beinhaltet verschiedene Romane, die alle einen Tausch als zentrales Thema haben. Einige Bücher dieser Reihe sind schon erschienen (bei BoD unter „Gambio“ zu finden).

Während der Roman testgelesen wird, bereite ich den nächsten Fantasyroman bereits vor. Dieser wird allerdings ein reiner Fantasyroman ganz ohne Märchenbezüge.

Es wird also weitere Romane von mir geben, allerdings lasse ich mir gerne Zeit, so dass es in aller Regel nur eine Veröffentlichung im Jahr gibt.

 

 

Über das Buch

Der Tod ihrer Mutter ist für Prinzessin Neveflora ein harter Schlag. Dass sie sich in ihre Stiefmutter verliebt, macht es ihr nicht einfacher. Als sie es im Schloss nicht mehr aushält, flüchtet sie zur Siedlung der sieben Zwerge von Dwarf-Inc. Doch gerade jetzt schmiedet der Dämon Ukur finstere Pläne. Vor Jahrzehnten schon besetzte er Teile von Nevefloras Heimat, nun will er sich auch den Rest holen. Kann er in Schach gehalten werden, bis die Prinzessin aus der alten Prophezeiung geboren wird? Denn auf sie selbst, dessen ist sich Neveflora sicher, kann sich diese Weissagung auf gar keinen Fall beziehen…

Über die Autorin

Susanne Eisele wurde 1965 in der Nähe von Ludwigsburg geboren und entdeckte früh ihre Liebe zu Musik und Büchern. Fantastische Geschichten in Form von Märchen begleiteten sie durch ihre Kindheit. Im nächsten Jahr wird sie bei der Buchmesse Blätterrausch in Hinterzarten und bei der Buchmesse LibeRatisbona in Regensburg persönlich anzutreffen sein. 

 

 
 
 

Dieser Artikel erschien erstmals in der Zauberwelten Herbst 2023. Mit dem Code ZW2309fD4a könnt Ihr euch diese Ausgabe kostenlos als PDF downloaden.

Weitere Artikel: