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Schattenkrone

Royal Blood

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Kategorie: Literatur

Alexander von Makedonien steht kurz davor, den Thron zu besteigen und ein bedeutender Heeresführer zu werden. Doch vermeintliche Freunde und verborgenen Feinde warten nur darauf, den jungen Prinzen fallen zu sehen. Ein intrigantes Machtspiel beginnt, in dem seine Verbündete, die junge Kat, die am Hofe nach Spuren ihrer verstorbenen Mutter sucht, noch eine entscheidende Rolle spielen wird.

Wir schreiben das Jahr 340 vor Christus. Der Dorfjunge Jakob wird für die makedonischen Blutturniere ausgewählt. Ein Kampf um Leben und Tod, an dessen Ende für den Sieger eine große Ehre winkt: Er wird in die Garde des Königs aufgenommen. Und während Jakob sich voller Hoffnung auf die mörderischen Spiele vorbereitet, schmiedet seine beste Freundin Kat bereits einen Plan – sie folgt Jakob an den königlichen Hof. Nach einem Zusammenstoß mit dem betrunkenen Fürsten Claudius trifft sie auf den Thronfolger Alex, der von dem aufsässigen, wilden Mädchen von Anfang an fasziniert ist und sie zu seinem Gast am Hof macht. Für Jakob, der das Turnier gewinnt, und Kat beginnt ein neues Leben in Pella, das ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt, denn Jakob leidet unter dem strengen Ton der Garde. Kat hingegen verfolgt währenddessen ihre eigenen Pläne: Unter der schützenden Hand Alexanders sucht sie im Palast nach Hinweisen auf das frühere Leben ihrer verstorbenen Mutter. Diese diente einstmals der Mutter Alexanders, der Königin Olympia, als treue Zofe, ehe sie unter Schimpf und Schande aus Pella verjagt wurde. Doch das ist nicht alles, was sie vor ihm verbirgt: Denn Kat ist der Blutmagie fähig – damit bringt sie sich in größte Gefahr, kann aber auch die Entscheidung im Machtkampf um die Krone bringen.

Ein Feuerwerk an Sinneseindrücken

Eleanor Herman besticht in ihrem neuen Werk Royal Blood: Schattenkrone vor allem durch die detailverliebte Darstellung des antiken Makedoniens. Ihre beschreibenden Passagen wecken wahre Sinnesfeuerwerke bei mir als Leserin, kunstvoll beschwört sie dadurch die kulinarischen Genüsse der Tafel von König Phillip genauso nah herauf wie die Gerüche nach Blut und Angstschweiß bei dem bestialischen Blutturnier. Damit schafft die Autorin einen dichten Rahmen für ihre epische, ausufernde Geschichte. Denn neben den erwähnten Protagonisten plagen auch Heph, Alex' bester Freund, oder seine Halbschwester Cyn diverse Probleme. Hier hätte es dem Roman gut getan, die Handlungsstränge leicht zu verknappen. So ufert die Geschichte auf den Nebenschauplätzen immer wieder so weit aus, dass ich es bisweilen etwas schwierig fand, mich wieder in der eigentlichen Story zu orientieren, wenn Eleanor Herman von den Szenen zum eigentlichen Handlungsstrang zurückspringt.


Atemberaubende Odyssee

Konzentriert dran bleiben lohnt sich jedoch. Denn ebenso durchdacht wie Eleanor Hermans bildhafte Schilderungen ist auch der rote Faden in der Geschichte um Kat und Alexander. Nach einem langen Anlauf gipfelt das anfängliche Geplänkel um den Thron in einem rasanten Machtkampf, der die beiden bis an ihre Grenzen treibt. Und auch Kats Selbstbild wird durch pikante Enthüllungen, die der Leser in kleinen Häppchen erfährt, auf die Probe gestellt. Eine innere und äußere Odyssee (bedingt durch Kats Flucht aus dem Palast), die mir als Leserin den Atem raubt.


Raffinierte Wendungen

Royal Blood: Schattenkrone ist ein überraschendes Werk, das die historische Romankunst mit ihren höfischen Ränkespielen gekonnt mit Elementen der Jugend-Fantasy-Literatur mischt, inklusive leicht angedeuteter Romanze. Das geschieht allerdings so subtil, dass sich Eleanor Herman fernab von klischeehaftem Kitsch bewegt – ein raffiniertes Buch, dessen geschickt gewählter Titel sich erst nach der letzten Seite in seiner Genialität offenbart … Aber genug verraten …

Royal Blood: Schattenkrone 
Eleanor Herman
(Fischer FJB, 2017)
590 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-8414-2230-9
Webseite: www.fischerverlage.de

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