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SPIEL'16 – Teil 2

Spiel des Jahres und für Kinder taugliche Spiele

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Kategorie: Brett- und Kartenspiele Veranstaltungen

Gestern ging es ja bereits um [news=421]Escape Games und die Messe-Organisation[/news], da wollen wir dieses Mal einen Blick auf die Kleinen werfen: Welche Spiele sind besonders für Kinder geeignet?

Czech Games

Codenames von Czech Games ist das Spiel des Jahres 2016 – zurecht. Das Spiel ist einfach zu lernen, dauert nicht lange (15 Minuten pro Termin), ist für 4–8 Spieler spielbar (oder mehr – bildet einfach 2 Teams, passt schon). Bei Codenames gibt es für jedes Team (oder Geheimdienst) einen Chef, der seinen Leuten ein Wort nennt, das für möglichst viele der ausliegenden Begriffe passt, die seiner Mannschaft gehören. Sein Team darf dann raten, welche Begriffe es sind. Dummerweise raten diese dann meistens gegnerische Begriffe, was für den Gewinn leicht unschön ist. Beispiel: Ich möchte meine Mannschaft mit dem Wort „Kontinent" drauf hinweisen, dass Amerika und Asien zu mir gehören, die raten aber „Ring", weil die 5 olympischen Ringe für die 5 Kontinente stehen (Olympioniken können nicht zählen).

Das Spiel geht schnell (15 Minuten) und macht viel Spaß. Kleines Manko: Man muss aufpassen, dass man als Tipp keinen Wortbestandteil eines der Wörter benutzt, das ist nämlich verboten. Und da greift die neue Variante Codenames Pictures an: Hier stehen keine Worte auf den Karten, sondern es sind Bilder abgedruckt. Fouls sind damit ausgeschlossen. Leider wirkt es damit auch ein bisschen einfacher, die richtigen Begriffe zu finden. Dafür ist es wahrscheinlich einfacher mit Kindern oder Corinna zu spielen, die es zwar zu simpel fand, aber beide Partien verloren hat.

Codenames lebt von der Doppeldeutigkeit der Begriffe, Codenames Pictures fehlte irgendwie das gewisse Etwas. Deswegen der Tipp: Kauft euch lieber das Original.

Nicht Probespielen konnten wir leider von der gleichen Firma Adrenaline. Endlich hat mal jemand einen Egoshooter zu einem Brettspiel gemacht. Und da dachte man doch bisher, das geht gar nicht. Wer sich damit beschäftigen will, sollte sich die Regeln angucken. Oder ihr schaut euch die kurze Spielvorstellung von HUNTER und CRON bei Youtube an, die es auf der GEN CON 2016 entdeckt haben.

NSKN Games

Bei den kleinen Spielen konnte NSKN Games punkten. What’s up ist ein Memory Spiel mit taktischer Komponente. Bei dem Spiel sind die Karten mit 1–3 Vögeln in einer von vier Farben bedruckt. Netterweise sind beide Seiten unterschiedlich bedruckt. Ziel ist es, mehrere Farben vollständig zu sammeln, allerdings muss man immer mit einem Vogel beginnen und mit drei Vögeln enden. Man beginnt also Memory-like die Karten zu drehen, lässt sie aber auf der umgedrehten Seite liegen. D. h. man sollte tunlichst keine Einer-Karten umdrehen, da die sofort der Gegner wieder flippen und nutzen kann … Man muss also einerseits im Gedächtnis behalten, was auf welcher Karte ist, andererseits gucken, was dem Gegner nutzen würde. Solltet jemand das Spiel übrigens mit Kindern spielen wollen, seid gewarnt, die zocken euch ab!

Der gleiche Verlag hat Three Wishes herausgebracht, auch ein kurzes Spiel für 2–5 Spieler. Jeder Spieler hat 3 Karten, in der Mitte liegen zwei. Um zu gewinnen, muss man alle drei Farben besitzen und – falls das noch einer geschafft hat – möglichst viele Punkte sammeln. Zwei Karten haben keine eigenen Punkte, sondern verdoppeln die Punkte der anderen eigenen Karten. Eine Karte sorgt für sofortiges Verlieren. Das Gemeine: Man kennt auch die eigenen Karten nicht, denn alle Karten liegen verdeckt. In jeder Runde hat man zwei Aktionen: 1 Karte (auch die in der Mitte oder des Gegners) anschauen, 2 Karten wechseln – notfalls auch zwischen zwei Gegnern – oder die eigenen Karten mischen und danach eine wieder ansehen. Ab der vierten Runde kann man das Spiel auch beenden – aber nur, wenn man in der entsprechende Runde keine andere Aktion gemacht hat. Das Spiel ist recht kurz und sehr spannend. Manchmal geht man hier auf Risiko und hofft darauf, dass man drei gute Karte hat, wenn man beendet.

Icecool ist ein Schnipspiel nicht nur für Kinder. Das Spielbrett wird aus Schachteln gesteckt, auf denen die beschwerten Kegelfiguren hervorragend gleiten. Die Schachteln wiederum werden durch Holzfische Tor an Tor miteinander verbunden, sodass sich mit wenigen Handgriffen verbundene Räume ergeben: das Erdgeschoss einer Pinguin-Schule. Eine Horde von Pinguinen rast durch die Räume. Immer, wenn ein Pinguin durch ein Tor kommt, an dem einer seiner Fische hängt, darf er diesen einsammeln. Doch Vorsicht: Ein anderer Pinguin ist der Fänger, der statt Fischen die anderen Pinguine jagt. Ein Runde endet, wenn ein Pinguin alle seine Fische gefangen hat oder wenn der Fänger alle anderen einmal gefangen hat. Für jeden Fisch / jeden gefangenen Pinguin gibt es eine Punktekarte. Da die Pinguine eine sehr merkwürdige Form haben, sind sehr interessante Schnipswege möglich. Ein – misslungener – Schnips beispielsweise beförderte einen Pinguin durch mehrere Räume im Kreis wieder direkt an seinen Startpunkt. Dafür ist es aber auch möglich, die Wände zu überspringen. Wobei wir nicht rausbekamen, wie der Promoter das hingekriegt hat, denn wenn es bei uns mal klappte, dann durch Zufall. Auf jeden Fall hatten wir bei unseren Partien viel zu lachen. Icecool ist bei unseren Kindern ein Hit. Wenngleich sie nach mehreren Durchgängen das eigentliche Spiel einstellten und stattdessen in freiem Rollenspiel Pinguinschule spielten, mit Inklusion und verschieden-rassigen Paaren (ein Fisch und ein Pinguin). So spielt man halt heute ;-)

Tailten Games

Tara von Tailten Games ist für uns eines der am schwierigsten zu erklärenden Spiele. Man legt quasi keltische Schleifen und Knoten, und wer die wenigsten Einzelknoten hat, der gewinnt. Noch nicht verstanden? Dann erwähne ich noch, dass das Spielprinzip sehr einfach ist, wenn man es sich ansieht, aber zu sehr komplexen Denkvorgängen führt, wenn man wirklich gewinnen will. Guckt mal hier, da versuchen sie das Spiel zu erklären. Carstens Frau gefällt es.

Und wenn wir bei Tailten bleiben: Mit Knotiverse starten sie bald bei Kickstarter ein Fundraising für ein Puzzlespiel, bei dem man mittels nur 4 unterschiedlicher Teilchenarten ganz komplexe Knotenmuster basteln kann. Auch die Tochter war begeistert und eine halbe Stunde nicht mehr von dem Stand zu entfernen …

Zusammen sind wir stark!

Kooperative Spiele haben in den letzten Jahren immer mehr Raum gewonnen. Und so liegen auch kooperative Kinderspiele ganz im Trend der SPIEL'16. Wir haben einzelne ausprobiert, so ist Drachenturm von Haba, gedacht für Spieler ab 5 Jahren, ein kooperatives Memospiel mit einem Geschicklichkeitsaspekt. Dabei wird das Gerüst am Turm, den man benötigt, um die Prinzessin zu retten, gemeinsam in der ersten Phase von den Spielern auf einem Holzfelsen errichtet, in der zweiten Phase muss die Prinzessin mit Hilfe eines Schiebers über das Gerüst gerettet werden, bevor der Drache, der mit einem Seil am Felsen befestigt ist, diesen unter dem Gerüst hervorzieht und so alles zum Einsturz bringt.

Eine weitere Neuheit für Kinder von Haba ist das Spiel Hamsterbande. Es ist für Kinder von 4–8 Jahren gedacht. Auf einem sehr ansprechenden kleinen Spielbrett ist die sehr niedliche Wohnung von 4 Hamstern abgebildet, die ihren Wintervorrat sammeln müssen. Dabei müssen sie 4 Sorten Rohstoffe in die Tiefe ihres Baus bringen. Bewegliche Elemente: Laufrad, Fahrstuhl, Lore und Gondel machen das Spiel noch ansprechender. Aber auch die Spielmechanik gefiel uns ausgesprochen gut. Da jeder Hamster immer nur eine Nahrung tragen kann und die Plättchen an verschiedene Orte gebracht werden müssen, ist das Spiel nur sehr schwer zu gewinnen, wenn man nicht teilt. So kommt es sehr schnell zu Planung und Absprachen, wer jetzt welchen Vorrat wohin transportieren möchte, und auch deutlich ältere Kinder hatten wirklich Freude daran, das Spiel mit ihren jüngeren Geschwistern zu spielen.

Auch Pegasus Spiele setzt auf kooperative Memospiele. Zauberei hoch drei heißt das Spiel, das unsere Kinder sofort angesprochen hat. Auch hier ist das Spielmaterial sehr fantasievoll gestaltet, neben einem schön illustrierten Spielplan gibt es noch einen 3D-Schlossaufbau, der die Zauberschule darstellt, zu der die Spieler ihre Zauberschüler über den Waldweg führen sollen. Verfolgt werden sie dabei von einem Wächtergeist, der einige Felder hinter den Spielern startet. Rund um das Spielbrett werden verdeckt Symbolplättchen angeordnet, deren Symbole sich auch auf den drei Würfeln wiederfinden, mit denen die Spieler sich fortbewegen. Jedes Symbol ist genau einmal abgebildet. Die Spieler müssen nun die erwürfelten Symbolkarten wiederfinden und können sich für jedes richtige Symbol genau 1 Feld weit bewegen. Dabei dürfen sie sich den Großteil des Spiels über gegenseitig helfen. Zusätzliche Geistsymbole erschweren die Suche. Gewonnen wird, wenn alle Zauberschüler in der Zauberschule angekommen sind, hat aber der Geist den hintersten Spieler erreicht, ist das Spiel für alle verloren.

Uns gefiel das Spiel ziemlich gut, allerdings scheint uns die Altersvorgabe 6+ zu hoch gegriffen zu sein. Wir werden es aber noch im Kindergarten durchtesten und euch dann in unseren Rezensionen genauer berichten, wie gut es sich mit kleineren Kindern spielen lässt.

Queen Games

Bei Queen Games spielten wir schnell ein paar Kinderspiele durch. Bei Geisterburg müssen mittels Magnetstab Symbole gesammelt werden – und dabei darf kein Geist an den Stab hüpfen. Das klingt einfach, dummerweise hat man die Augen verbunden und die anderen Spieler müssen einen mit Worten durch das Labyrinth lotsen – für Kinder schon eine Herausforderung.

Bei Super Vampire muss ein Spieler in seiner Phase möglichst viele Knoblauchknollen einsammeln, um sie an sein Monster zu verfüttern. Aber Achtung: Die anderen Spieler würfeln dabei nach Sonnen. Sobald alle ihre Würfel 6 Sonnen zeigen, ist die Sonne am Himmel und der eigene Vampir Staub. Man sollte also rechtzeitig im eigenen Sarg liegen. Das gemeine dabei: Man bewegt seinen Vampir mittels Stab über eine Hochebene, die nur aus dünnen Gängen besteht. Links und rechts gibt es den Abgrund, in dem man durchaus mal sämtliche gesammelten Knollen verlieren kann – ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Am besten gefallen uns allerdings Push a monster aus dem letzten Jahr. Jeder Spieler muss ein Monster auf einer Spielfläche unterbringen, ohne andere herunterzuwerfen. Sonst kriegen die anderen Spieler Plättchen mit dem anderen Monster drauf – und wer am Ende die längste Monsterstrecke hat, der hat gewonnen.

Hop!

Hop! von Fun Forge ist leider nur in Englisch und Französisch erschienen. Im Prinzip geht es darum, einen Regenbogenreifen einem anderen Spieler auf den Mittelfinger zu werfen. Wenn man es schafft, dann steigt die eigene Spielfigur selbst eine Wolkenstufe auf und der andere kriegt eine Punktewolke mit Siegespunkte. Das war jetzt der einfache Part. Schwieriger wird es dadurch, dass man beim Werfen eine Aufgabe erfüllen muss. Auf der Stelle hopsen ist ja okay, aber wenn man sich dann Rücken an Rücken mit dem Fänger stellen muss … Die an der Aktion nicht beteiligten Spieler dürfen wetten, ob es klappt oder nicht, und damit kommen sie auch einem Stufenaufstieg näher. 3 gewonnene Wetten bringen eine Wolkenstufe – doch drei verlorene sorgen für einen schnellen Abstieg.

Fazit: Das ist lustig und cool, allerdings fragten wir uns erstens, ob 40 Euro nicht zu viel sind, und zweitens, ob der Spaß hält. Aber den Kindern gefiel es.

Flick em up

Für Flick em up von Pretzel Games – unserem Lieblingsspiel der letztjährigen Messe – gibt es mittlerweile einige Erweiterungen. Flick em up ist ein Schnipsspiel, bei dem die eine Seite die Guten und die andere die Bösen spielt, wie es sich für einen guten Western halt gehört. Stallion Canyon hatte schon das Spiel um Pferde ergänzt, pünktlich zur Messe gibt es jetzt Red Rock Tomahawk: Endlich ergänzen Indianer die Szenerie. Diese schießen stilecht mit Pfeilen (und Tomahawks). Diese sind etwas anders zu benutzen als die Pistolen; für Vielspieler eine sehr ansprechende und bereichernde Variante. Für den kleineren Geldbeutel gibt es von Z-Man Games das Grundspiel übrigens jetzt auch in Plastik. Das ist günstiger, spielt sich auch sehr gut, ist aber eben kein Holz …

Fairerweise sollte man dazu sagen, dass wir letztes Jahr schon gerne heimlich die deutlich größere Demoversion geklaut hätten, weil sie sooooo coool aussieht.

Autoren: Corinna Vanvlodorp, Carsten Thurau
Bilder: Merz Verlag, Corinna Vanvlodorp

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