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Risen 3 – Titan Lords (Vorschau)

Neuer Held mit titanischen Problemen

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Kategorie: Games

Gerüchte gab es schon länger, nun ist es Gewissheit: Das Essener Spielestudio Piranha Bytes entwickelt derzeit einen neuen Teil der Risen-Saga, und zwar parallel für PC, Xbox 360 und Playstation 3. Noch im August dieses Jahres soll das Spiel erscheinen.

Was erwartet uns? Nach Aussagen der Entwickler steht in erster Linie eine Rückkehr zu den Wurzeln auf dem Programm. Das Spiel soll sich sowohl an Risen 1 als auch an Gothic orientieren. Eine Konstante bleibt der bekannte Humor der Piranha Bytes-Entwickler, nebst derben Sprüchen in den Dialogen. Fans der Vorgänger werden außerdem einige alte Bekannte wiedertreffen können.

Alte und neue Feinde

Nachdem das Vorgängerspiel einen von vielen Fans kritisch betrachteten Ausflug in das Piraten-Genre unternommen hat, soll das Setting in Risen 3 wieder mittelalterlich-phantastisch dominiert sein. Die Story der beiden Vorläufer dient jedoch als Anknüpfungspunkt: Die Titanen machen weiter Rabatz und verwüsten die Inselwelt. Folgt man dem Untertitel, dann steht eventuell sogar die Konfrontation mit ihren fins­teren Herrschern, den Titanenlords Ismael und Ursegor auf dem Programm. Zudem haben sich überall rätselhafte Totenkopfhöhlen aus dem Untergrund erhoben, in deren Umfeld sich einstmals blühende Landstriche in öde tote Brachen verwandeln. In den Höhlen hausen die Schattenlords mit ihren untoten Schergen und verbreiten von dort aus Angst und Schrecken.

Die Welt steht also wieder (oder immer noch) am Abgrund und braucht einen Helden. Diesmal stellt sich allerdings nicht der Namenlose mit der Augenklappe aus Teil 1 und 2 der Gefahr, sondern Risen 3 beginnt mit einem neuen (noch namenlosen) Helden. Nicht nur die allgemeine Bedrohung macht diesem das Leben schwer, unser Held wird auch mit einem ganz persönlichen Problem konfrontiert. Die Hintergründe dazu offenbaren sich in einem spielbaren Prolog: Er wurde von einem der Schattenlords attackiert und hat dabei teilweise seine Seele eingebüßt. Wenn er keinen Weg findet, sie zurückzuerlangen, droht er Stück für Stück ins Dämonische abzugleiten.

Das eigentliche Spiel beginnt auf der Donnerinsel Taranis. Hier konstruiert ein Bund mächtiger Magier eine Art Magiereaktor, mit dessen Hilfe er die Titanengefahr zu bannen hofft. Um mehr über diesen Plan zu erfahren und mit den Magiern zusammenarbeiten zu können, muss unser Held sich jedoch erst einmal als würdig erweisen …

Paradies für Entdecker

Technisch hat sich bei Risen 3 wenig getan, die Engine ist die gleiche wie bei den Vorgängerspielen. Grafisch ist anhand der bisher veröffentlichten Inhalte dennoch ein Leckerbissen zu erwarten. Liebevoll gestaltete Landschaften können bestaunt und erkundet werden, in denen nach Aussagen der Macher wirklich jeder Baum, Strauch und NPC von den Spieldesignern per Hand eingefügt wurde.

Dazu kommt eine grandios in Szene gesetzte Lichtstimmung, sanfte Tag-Nacht-Übergänge und sich dynamisch verändernde Wettereffekte – von strahlendem Sonnenstein bis zu blitzgewaltigen Gewittern.

Das Spiel wird landschaftlich auf jeden Fall mehr Abwechslung bieten, als der direkte Vorgänger. Gebiete, die bereits vom Schatten befallen wurden, wirken düster und verbrannt, was in einem guten Kontrast zum weitläufigen mitteleuropäisch anmutenden Gebiet von Taranis steht. Außerdem gibt es das Geisterreich, das der Held in seinen Alpträumen besucht. Etliche weitere Gebiete sind nach Auskunft von Piranha Bytes in Planung und sollen die Spieler überraschen.

Im Vergleich zu anderen Piranha Bytes-Spielen soll Risen 3 eine große Spielwelt bieten, die den Entdecker und Abenteurer im Spieler herausfordert und für seine Mühen belohnt. Auftraggeber, Dungeons und optionale Questen werden an unerwarteten Ecken lauern, etwa auf kleineren Inseln vor der Küste, die nur schwimmend erreicht werden können.

Die Welt wird allerdings nicht aus einem zusammenhängenden Stück bestehen, sondern in unterschiedliche Regionen unterteilt sein, zwischen denen der Held hin- und herreisen kann. Die Reihenfolge bleibt dabei dem Spieler überlassen. Wie genau der Wechsel zwischen den Regionen vonstatten geht, bleibt aber vorerst das Geheimnis der Entwickler.

Gilden und Charakterentwicklung

Wie es sich für ein Piranha Bytes-Spiel gehört, sind in Spielwelt wieder verschiedenen Gilden aktiv. Wenn sich der Held als ausreichend würdig erweist, kann er sich einer von ihnen anschließen. Dieser Beitritt spielt eine wichtige Rolle bei seiner Weiterentwicklung, die Wahl will jedoch wohlüberlegt sein. Jede Fraktion ermöglicht den Zugriff auf besondere Skills und Ausrüstungsgegenstände.

Bisher wurden allerdings nur Details zu einer Gilde veröffentlicht, den Wächtern. Diese Gruppe widmet sich der Aufgabe, die Magier zu beschützen, und greift dabei sowohl auf magische Kräfte als auch auf rohe Gewalt zurück. Hier ist also gut aufgehoben, wer mit Feuer- oder Eiszaubern angreifen und trotzdem nicht auf das Schwert verzichten will. Gildenmitglieder, die sich besonders verdient machen, können sich zudem auf weitere Belohnungen wie etwa neue Ränge oder besondere Rüs­tungen freuen.

Viele Skills lassen sich auch unabhängig von der Gildenzugehörigkeit erlernen. Sobald der Spieler einen entsprechenden Lehrer gefunden hat, kann er seinen Helden von ihm unterrichten lassen. So bringt ihm ein erfahrener Schmied beispielsweise die Kunst des Waffenschmiedens bei. Von den Alchimisten lernt man, stärkende Tränke zu brauen.

Macht und Moral

Nicht zu unterschätzen ist das Moral­system dieses Spiels. Wie bereits erwähnt, droht dem Helden der Verlust seiner Menschlichkeit. Je nachdem, wie er sich in der Spielwelt und gegenüber anderen Menschen verhält, kann er diesen Prozess aufhalten oder beschleunigen. Gute Taten heilen die Seele, böse treiben den Verfall unerbittlich voran – und dazu könnte offenbar bereits das Lügen in Dialogen mit NPCs zählen.

Das kann direkte Auswirkungen auf den Spielverlauf haben. Je nachdem, wie sehr der Held seine Seele verspielt hat, wird sich die Story anders weiterentwickeln, und auch die Endsequenz soll unter anderem vom Status der Seele abhängen. Außerdem werden besonders seelenlose Helden Schwierigkeiten haben, Unterstützung von anderen Spielfiguren zu erhalten.

Generell werden Freunde in der Spielwelt das Verhalten des Spielers genau beobachten und sich von ihm abwenden, wenn das, was sie von ihm sehen, nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Auch die NPCs legen ein überaus glaubwürdiges Verhalten an den Tag. Sie zeigen sich beispielsweise wenig erbaut, wenn irgendwelche dahergelaufenen Möchtegernhelden ihre Sachen durchwühlen. Wer bei derartigem Treiben erwischt wird, kann sich auf einen Kampf einlassen. Ist ein NPC bewusstlos geschlagen, kann der Held dessen Ausrüstung stehlen.

Die meisten Stadtbewohner sind allerdings unsterblich, sodass auch ein extrem gewalttätiger Held nicht den Fortgang der Geschichte aufhalten kann. Zudem muss man durchaus aufpassen, mit wem man sich anlegt, sonst gibt es klassisch auf’s Maul. Erwischte und besiegte Diebe werden zum Beispiel schnell niedergeschlagen und mit einem Erfahrungspunkte-Abzug bestraft.

Immer feste drauf!

Stumpfe Gewalt ist bei Risen 3 nicht immer der Weg zum Ziel. Durch geschickte Dialogführung oder die Suche nach versteckten Geheimwegen lässt sich so manches Gefecht vermeiden. Aber seien wir ehrlich: Knackige Kämpfe dürften für die meisten Spieler einen großen Anteil am Spielerlebnis haben. Dem will Piranha Bytes Rechnung tragen, indem das Kampfsystem gegenüber Risen 2 stark verbessert werden soll.

In Auseinandersetzungen stehen nun vier mögliche Grundaktionen zur Verfügung (leichter Schlag, schwerer Schlag, Ausweichrolle und Parade), die durch geschickt getimte Klicks zu schlagkräftigen Kombinationen werden – und noch dazu hübsch anzuschauen sind. Eine gute Nachricht für Zauberer: Alle Elementarzauber lassen sich nach Belieben jeweils als Geschoss oder als Schlag einsetzen, so dass Zauberer auch im Nahkampf glänzen können.

Mit der Ausweichrolle ist zudem ein Manöver zurück, das manche Fans im Vorgängerspiel zu Anfang vermisst haben. Wenn ein Gegner eine seiner mächtigeren Fähigkeiten vorbereitet, kann der Held mit einem Sprung aus der Reichweite des Angriffs hechten. Aber Vorsicht: Auch manche Gegner sollen derartige Ausweichmanöver unternehmen können, um unseren Spezialangriffen zu entgehen.

Unangemessen leicht wird das Spiel durch die Neuerungen nicht, denn die Gegner werden es gerade in den fortgeschrittenen Gebieten weiterhin in sich haben.

Alles in allem sieht es also so aus, als könnten sich die Fans der Serie auf einen würdigen Nachfolger freuen. Ein interessantes Detail am Rande: Risen 3 wird in Deutschland diesmal direkt zum Start in einer DRM-freien Boxversion angeboten. Damit kommt der Publisher nach eigenen Angaben den Wünschen vieler Risen-Spieler entgegen. Auch die beiden Vorgängerspiele sind bereits DRM-frei zu kaufen.

Bilder: Piranha Bytes

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