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Protektor

Monsterjäger mit Sockenschuss

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Kategorie: Literatur

Seit er versehentlich Teile seiner illegalen Pornofilmsammlung an alle Empfänger des Firmennewsletters verschickt hat, ist Klaus Holger Langzeitarbeitsloser und kommt damit auch recht gut klar. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er die mysteriöse Schönheit Veronique kennenlernt …

Am nächsten Morgen bemerkt er zunächst ein großes, schwarzes, verschorftes Muttermal auf seiner Handfläche, aus dem dunkle Haare wuchern – und das am Abend zuvor noch nicht dagewesen ist. Doch schon bald wünscht er sich, er hätte Veronique nie getroffen. Denn auf einmal scheinen ihn Gestalten zu umgeben, die es eigentlich gar nicht geben dürfte – Monster, Dämonen und Vampire, allesamt Ausgeburten der Hölle.

Klaus Holger glaubt an Halluzinationen, doch Veronique – die schon einige Jahrhunderte mehr auf dem Buckel hat, als man ihr auf den ersten Blick ansieht – erklärt ihm recht eindrücklich, dass das alles real ist. Und dass er jetzt der Protektor von Deutschland ist und das Böse bekämpfen muss.

Monsterjäger in Ausbildung

Wie um alles in der Welt bekämpft man das Böse? In Klaus Holgers Fall mit dem Zeichen des Protektors, das sich inzwischen auf seiner Handinnenfläche gebildet hat und nun mehr einem Pentagramm gleicht. Immerhin verleiht es ihm übermenschliche Kräfte und bannt das Böse – vorausgesetzt man lernt, damit umzugehen.

Und dann wäre da zur Unterstützung auch noch Kunigunde, eine Kuh, die er eher ungewollt zu seinem Tiergefährten gemacht hat. Schon unpraktisch, wenn man durch ein unbedachtes Tätscheln seine Seele an ein Rind bindet … wobei: Kunigunde hat Hörner, ist sehr ausdauernd, äußerst loyal und für ihre Masse ziemlich geschickt.

Humor mit Sockenschuss

Das Buch Protektor – Monsterjäger mit Sockenschuss wird seinem Titel ziemlich gerecht. Situationskomik ist quasi vorprogrammiert. Dass man über Klaus Holger und sein Denken und Handeln am liebsten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde – hielten diese nicht das Buch fest –, wird ab einem gewissen Punkt zur Gewohnheit.

Dramaturgie? Joa. Die Geschichte setzt eher auf den eigentümlichen Hauptcharakter und seinen gehörnten Sidekick Kunigunde, anstatt die Handlung voranzutreiben. Das wäre auch vollauf in Ordnung, gäbe es nicht die Rückblenden, die das Ganze weiter verlangsamen. Weiterhin nicht jedermanns Sache ist, dass Klaus Holger teils einem hochpubertierenden Jugendlichen gleicht, der vor lauter Hormonen nur noch weibliche Geschlechtsteile wahrnimmt.

Insgesamt ist Protektor – Monsterjäger mit Sockenschuss etwas, das sich als acquired taste beschreiben ließe – etwas gewöhnungsbedürftig, vielleicht Geschmackssache, aber sicherlich gut tauglich für Fans von schrägem Humor, dessen Niveau durchaus unter die Gürtellinie geht.

Protektor – Monsterjäger mit Sockenschuss
André Wiesler
(Verlag Torsten Low, 2016)
Paperback, 244 Seiten
ISBN: 978-3-940036-60-5
Webseite: Protektor - Monsterjäger mit Sockenschuss

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